FastConnect: Konfektioniertechnik für industrielle Steckverbinder

In vielen Bereichen gibt es noch Potenziale, um Routineabläufe noch effizienter zu gestalten. Sie ermöglichen den Unternehmen heute das Überleben im internationalen Wettbewerb. Darum gehören alle Abläufe immer wieder auf den Prüfstand. Wie man mit einem Systembaukasten für die Konfektionierung von Steckverbindern Zeit und Geld sparen kann, zeigt der folgende Beitrag.

Beim Aufbau einer industriellen Fertigungsstraße oder Fertigungszelle müssen neben vielen mechanischen Komponenten auch zahlreiche elektrische Komponenten wie Steuerungen, Antriebe, E/A-Module und Sensoren installiert werden. Diese elektrischen Komponenten funktionieren aber nur als System, wenn sie auch untereinander kommunizieren können. Die Kommunikationsverbindung erstellt man in der Regel mit Kupferdatenleitungen, die sich in industriellen Anwendungen durch ihren speziellen Aufbau von herkömmlichen Datenleitungen unterscheiden. Bei der eingesetzten Anschlusstechnik haben sich in der Vergangenheit je nach Kommunikationssystem verschiedene Schnittstellen etabliert. Bei Profibus wird für den Anschluss von Geräten im Schaltschrank der weithin bekannte 9-polige Sub-D-Stecker verwendet und bei Profinet der aus der Datentechnik bekannte RJ45-Stecker. Für Anschlüsse außerhalb des Schaltschranks ist bei Profibus der M12-Rundsteckverbinder weit verbreitet. Dieser wird auch mit einer neuen Kodierung für Profinet genutzt, um eine Verwechslung mit anderen M12-Schnittstellen zuverlässig auszuschließen. All diese Anschlusssysteme sind von der Profibus Nutzerorganisation in technischen Richtlinien beschrieben, um dem Anwender eine Entscheidungshilfe zu geben. Doch die Praxistauglichkeit all dieser Anschlusssysteme steht und fällt mit der Einfachheit der Konfektion, d.h. dem Anschlagen einer Leitung an den Steckverbinder im Feld. Um diesen Arbeitsschritt für den Anwender möglichst einfach zu gestalten, wurde von Siemens das FastConnect-System entwickelt. Dieses System besteht aus aufeinander abgestimmten Leitungen, einem Stripping Tool und Steckern für die gebräuchlichen Kommunikationssysteme. Leitungen Die Leitungstypen des Systems FastConnect besitzen einen zusätzlichen Innenmantel wie er von Koaxleitungen bekannt ist. Dieser bewirkt einerseits eine erhöhte mechanische Festigkeit des Leitungsaufbaus. Zudem können dadurch Außenmantel und Geflechtschirm mit dem Stripping Tool in einem Arbeitsschritt in der richtigen Länge abgesetzt werden. Stripping Tool Das Stripping Tool vereinfacht das Absetzen der Leitungen aus dem System FastConnet. Aufwendiges und zeitraubendes, sequentielles Absetzen der einzelnen Schichten im Kabelaufbau ist nicht notwendig. Durch eine seitlich aufgedruckte Maßtabelle kann das Leitungsende für unterschiedliche Steckertypen passend abgemessen werden. Das Stripping Tool ermöglicht in einem Arbeitsgang das Absetzen von Außenmantel und Geflechtsschirm durch seine innen liegende Messerkassette mit zwei Schneiden. Durch die voreingestellte Schnitttiefe lassen sich Beschädigungen an Aderisolation und Schirmgeflecht vermeiden. Stecker Die FastConnect-Stecker – Sub-D, M12, RJ45 – werden für die unterschiedlichen Bussysteme (Profibus und Profinet) und je nach Einsatzort in Schutzart IP20 oder IP65/67 angeboten. Doch eines haben alle Varianten gemeinsam: Die innen liegende einfache Anschlusstechnik über Schneid-Klemm-Kontakte und einen Aufbau ohne verlierbare Einzelteile. Die mit dem Stripping Tool vorbereiteten Leitungsenden werden somit ohne zusätzliches Abisolieren der Adern direkt über die Schneid-Klemm-Kontakte im Stecker kontaktiert. Farbliche Kennzeichnungen vermeiden eine fehlerhafte Kontaktierung der Adern im Stecker. Der freigelegte Leitungsschirm wird über Schirmkontakte beim Schließen des Steckers an das Gehäuse angebunden. Somit können Störsignale EMV-gerecht abgeleitet werden. Durch das Zusammenklappen und Verriegeln des Steckergehäuses werden Montagefehler, wie sie sonst bei vielen Einzelteilen vorkommen, vermieden und eine zuverlässige und industrietaugliche Verbindung zwischen Stecker und Leitung hergestellt. Fazit Das FastConnect-Anschlusssystem ist ein durchgängiges und genau definiertes System aus speziellen Leitungen für unterschiedliche Anwendungsfälle, diversen Steckern für industrielle Kommunikationssysteme in Schutzart IP20 oder IP65/67 und einem leicht zu bedienenden Stripping Tool zur Vorbereitung des Leitungsendes. Das System reduziert die Installationszeit einer industriellen Anlage mit Profibus- oder Profinet-Kommunikationsinfrastruktur auf ein Minimum. Durch das abgestimmte System aus Steckern und Leitungen lassen sich Montagefehler vermeiden – eine oftmals aufwendige und kostenintensive Fehlersuche nach der Installation aufgrund von Montagefehlern, gehört somit der Vergangenheit an geplante Installationskosten können exakt eingehalten werden. Das FastConnect- System bietet dem Anwender somit ein einfaches und industrietaugliches System zur Steckverbindermontage bei erheblicher Reduzierung der Montagekosten.

Siemens AG
http://www.siemens.de/fastconnect

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