Fertigungstiefe bei Asem in Artegna

Von der Leiterplatte zum fertigen Industrie-PC

Im italienischen Artegna, 20km nördlich von Udine, hat der IPC-Hersteller Asem seinen Hauptsitz. Dort produziert das Unternehmen Industrie- und Panel-PCs - mit Fokus auf Qualität und kundenspezifische Flexibilität. Das SPS-MAGAZIN war zu einem Besuch in der Fertigung.
 Asem bestückt die Industrie-PCs individuell für die Bedürfnisse des Anwenders.
Asem bestückt die Industrie-PCs individuell für die Bedürfnisse des Anwenders. Bild: TeDo Verlag GmbH

Die Bandbreite des Asem-Portfolios reicht von klassischen IPCs über Panel-Lösungen bis zu Visualisierungs- und Fernwartungs-Software. Weil bei der Hardware Tausende unterschiedliche Konfigurationen möglich sind, werden alle Geräte auftragsbezogen gefertigt. Um das zu den spezifischen Bedürfnissen des jeweiligen Kunden am besten passende Gerät zu finden, setzt Asem auf große Kundennähe. „Dabei erfüllen wir jeden Wunsch des Anwenders“, betont Chiara Nimis, als Director Operations verantwortlich für die Fertigung. „Dieses Angebot reicht bis zu kundenspezifischen Panel-Fronten, Gehäusefarben oder aufgebrachten Logos.“

 Auch in der Endmontage sind noch kundenspezifische Veredelungen möglich.
Auch in der Endmontage sind noch kundenspezifische Veredelungen möglich.Bild: TeDo Verlag GmbH

Hohe Qualität

Um sich vom Wettbewerb – gerade aus Asien – zu abzuheben, positioniert sich Asem als Highend-IPC-Anbieter. Demnach steht möglichst hohe Qualität und Zuverlässigkeit der Geräte im Fokus: „Beim Design der IPCs versuchen wir Kabelverbindungen zwischen den verschiedenen Baugruppen zu vermeiden und durch Steckverbindungen zu ersetzen. Das zahlt sich auf Seite der Robustheit und Lebensdauer spürbar aus“, erklärt Nimis einen wichtigen Aspekt. „Auch auf Lüfter und andere bewegliche Teile verzichten wir zugunsten der Zuverlässigkeit unserer IPC-Lösungen nach Möglichkeit.“

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Einsatz von bewährten, aber auch zukunftsfähigen Elektronikbauteilen und Halbleiterkomponenten in den Industrie-PCs. Um diesen zu gewährleisten, nimmt Asem unter anderem an Early-Adopter-Programmen der großen Halbleiterhersteller teil. In diesem Rahmen eruiert das Unternehmen, wie spezifisch sich die neuesten Entwicklungen aus der PC-Technik auch für industrielle Anwendungen eignen. Ein aktuelles Beispiel: Asem startet jetzt schon damit, 5G-Komponenten in seinen Routern zu verbauen.

Hohe Wertschöpfung

Mit dem Anspruch von Asem an Leistungsfähigkeit und Qualität der Geräte einhergehend ist auch eine entsprechend hohe Wertschöpfung im eigenen Haus. Nur die elektronischen Bauteile sowie die unbestückten Leiterplatten kommen von Lieferanten. Danach übernimmt Asem die komplette Produktion und Montage – ein großer Teil davon erfolgt automatisiert. Um die übrigen manuellen Prozessschritte kümmern sich rund 70 Mitarbeiter in der Montage.

Die Bestückung erfolgt auf zwei vollautomatischen SMT-Linien, eine dritte befindet sich gerade im Aufbau. Hier werden alle Bauteile per Pick&Place auf den Leiterplatten positioniert und anschließend im Lötbad fixiert. Bei sehr speziellen Bauteilen kann Asem natürlich auch auf klassische Lötprozesse zurückgreifen. Anschließend werden die fertig bestückten Boards in der Qualitätskontrolle etwa auf die Vollständigkeit der Bauteile oder auf Lötfehler geprüft, bevor sie zum Funktions- und Dauertest weitergeleitet werden. Auch dabei setzt Asem immer stärker auf automatisierte Prozesse.

Fertig geprüft, kommen die Mainboards – rund 120 Stück täglich – in die manuelle Endmontage, wo sie mit den entsprechenden Panels, Bedieneinheiten und Gehäusen ihr endgültiges Aussehen erhalten.

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