Werkzeugmaschinenindustrie erwartet Rückgang in der Produktion

 v.l.: Bernhard Geis, Leiter Wirtschaft und Statistik, Franz-Xaver Bernhard, Vorsitzender, Dr. Markus Heering, Geschäftsführer, (alle VDW)
v.l.: Bernhard Geis, Leiter Wirtschaft und Statistik, Franz-Xaver Bernhard, Vorsitzender, Dr. Markus Heering, Geschäftsführer, (alle VDW)Bild: Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.

Die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie erwartet 2024 einen Rückgang in der Produktion von knapp 3% auf nominal 14,8Mrd.€. „Das bisherige Rekordvolumen 2018/2019 von 17Mrd.€ kann auch nach fünf Jahren noch nicht ausgeglichen werden“, bedauert Franz-Xaver Bernhard, Vorsitzender des VDW. Bereits seit Beginn des vergangenen Jahres zeigen sich deutliche Bremsspuren im Auftragseingang, die sich auch zunehmend auf Umsatz und Produktion auswirken. Geholfen hatte der hohe Auftragsbestand mit einer Reichweite von rund elf Monaten. Weil Lieferengpässe jedoch kaum noch eine Rolle spielen, wurde er zuletzt zügiger abgearbeitet und kann fehlende Neubestellungen immer weniger kompensieren.

Insgesamt sind die Bestellungen 2023 nominal um 10% gesunken. Der Rückgang wurde teilweise durch Monate mit stärkerem Projektgeschäft gebremst und hielt sich daher noch in Grenzen. Die Inlandsnachfrage ist mit einem Minus von 14% fast doppelt so stark gesunken wie die Auslandsnachfrage. Die Produktion ist hingegen im vergangenen Jahr geschätzt nominal um knapp 8% gestiegen, auf 15,2Mrd.€. Real sind das aufgrund der im Jahresmittel nach wie vor hohen Inflation 2% Plus. Der Export ist um 9% gewachsen. Die Exportquote erreichte knapp 70%. Forciert wurden die Ausfuhren durch ein zweistelliges Wachstum in Amerika. Asien und Europa hingegen konnten nur einstellig zulegen. Insbesondere die USA entwickelten sich äußerst dynamisch, getrieben insbesondere durch Investitionen in den Klimaschutz und in erneuerbare Energien. China durchlebte hingegen eine Wachstumsschwäche. Indien zeigte dagegen steil aufwärts. Der Inlandsabsatz konnte mit 5% nicht ganz so stark zunehmen. Das spiegelt auch die schwächere Nachfragesituation bei heimischen Kunden wider. Die Firmen waren mit 89,6% im Schnitt des vergangenen Jahres gut ausgelastet und haben auch wieder Personal aufgebaut. Ende 2023 waren rund 66.600 Mitarbeitende in der Branche beschäftigt, 2,4% mehr als Ende 2022.

Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.

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