Kundenindividuelle Hard- und Softwareanpassung von Schubert System Elektronik

Wie hätten Sie es denn gerne?

Fragt man Kunden, was sie von Automatisierungskomponenten erwarten, dann wird neben den obligatorischen ordentlichen Leistungsdaten und einer modernen Konnektivität vor allem die Anpassbarkeit an die eigenen Bedürfnisse genannt. Und zwar nicht nur in Hardware, sondern auch in Optik und Software.
Bild: Schubert System Elektronik GmbH

Zusammenwachsen von IT und OT, vernetzte Produktion, Big Data Analytics und Edge Computing: Dass die Zahl der Sensorpunkte ebenso wie die Rechenleistung in modernen Industrieanlagen steigt, ist unbestritten. Entsprechend steigt der Bedarf an Überwachungslösungen, industrietauglichen PCs, Displays und Panel-PCs. Die Firma Schubert System Elektronik aus Neuhausen ob Eck bietet Geräte genau für diese Einsatzzwecke.

Die Produktgruppe BK Mikro etwa ermöglicht eine sichere Kontrolle von Arbeitsprozessen im industriellen Produktionsablauf. Das System besteht aus einem Steuergerät für die Hutschienenmontage sowie einem Tastkopf, der auf die jeweilige Prozesssituation abgestimmt ist. Damit können Präsenz, korrekte Position und Bruchfreiheit eines Werkzeuges erkannt und Abweichungen vom definierten Sollzustand ermittelt werden. Mit der Produktfamilie Prime Cube wiederum hat der Hersteller ein PC- und HMI-System geschaffen, das besonders anpassbar ist. Zu den robust ausgelegten Hardware-Elementen, die als Systembaukasten konzipiert wurden, gehören Box-PC, HMI-Panel und IIoT-Modul, etwa für Fernwartungsaufgaben. Während sich die Panels überwiegend als zentrale oder dezentrale (bis 100m) Bedieneinheiten wiederfinden, eignen sich die Industrie-PCs besonders zum Einsatz für Edge- oder Fog-Computing. Extender-Lösungen und weitere Devices sowie das auf Software-Container basierende IIoT-Konzept Prime Edge als Digitalisierungslösung runden das Angebot für Industrie 4.0 ab.

Damit die kundenspezifisch anpassbaren Industrie-PC- und Human-Machine-Interface-Lösungen auch optisch hochwertig wirken, ohne die Benutzerfreundlichkeit zu vernachlässigen, hat Schubert sie zusammen mit der Designagentur Ottenwälder und Ottenwälder neu gestaltet. Denn gerade HMI-Panels sind eines der einprägsamsten Elemente einer Maschine und bestimmen den Außeneindruck. Doch Optik ist nicht alles: Flexibilität ist im Fertigungsumfeld immer noch weitaus wichtiger. Entsprechend sind klassische Systemkonfigurationen, bei denen eine oder mehrere Steuerungen mit verschiedenen Panels und Industrie-PCs verbunden sind, für Schubert System Elektronik als Systemanbieter keine Seltenheit.

Um darüber hinaus für unterschiedliche Einsatzszenarien gerüstet zu sein, können sowohl Hardware als auch Software von Prime Cube in verschiedenen Ausbaustufen geordert werden: von einem definierten Standard (Base) über individuelle Konfigurationen von Hardware und Betriebssystem (Style) bis hin zu komplett kundenspezifischen Lösungen (Custom). Dank robustem Systemdesign und lüfterloser CPU- und Systemkühlung sind die Geräte auch im anspruchsvolleren Umfeld nutzbar. Prozessoren, Speicher und Schnittstellen können anforderungsgerecht kombiniert, die Connectivity mit WLAN, LTE oder anderen Funkerweiterungen bedarfsgerecht verstärkt werden. Zudem steht mit der optionalen CAN-Bus-Erweiterung ein schneller und einfacher Feldbus zur Verfügung. In der Systemsoftware kann zwischen den Betriebssystemen Windows IoT und einer Embedded-Distribution von Debian Linux gewählt werden, auch für BIOS und Middleware gibt es unterschiedliche Konfigurations- und Erweiterungsmöglichkeiten.

Software im Fokus

Allerdings: Der Erfolg von IIoT-Lösungen wird zunehmend von adäquaten Softwarekomponenten abhängen, die wiederum die Auswahl der Hardware bedingen.

Bei allen Vorteilen bringen die Herausforderungen des IIoT auch einen hohen Grad an Komplexität mit sich. Es ist kein ganz neuer Trend, dass in einem Automatisierungsprojekt der Wertschöpfungsanteil von Programmierung und Software immer weiter ansteigt. Schubert System Elektronik berät bei der Definition leistungsfähiger Plattformen und der Auswahl von Betriebssystemen, Virtualisierungs- und Hypervisor-Lösungen bis hin zur Anbindung an die Cloud, unter Berücksichtigung relevanter Sicherheitsaspekte für die jeweilige Automatisierungsarchitektur.

Um diese Entwicklungskompetenz im Bereich System-Software weiter auszubauen, hat Schubert im August 2020 ein Software Lab im bayerischen Deggendorf gegründet. Das Team rekrutiert sich vor allem aus der EDV-Schule Plattling und widmet sich schwerpunktmäßig der Entwicklung von Clientapplikationen oder Projekten auf der Ebene der Middleware. Zukünftig sollen auch verstärkt Softwarelösungen im Umfeld linuxbasierter Betriebssysteme erarbeitet werden, um zusammen mit den Kollegen in Neuhausen ob Eck neue Produkte und Technologien für IIoT voranzutreiben.

Auf diese Weise ist Schubert System Elektronik Partner im gesamten Lösungsprozess der industriellen Computertechnik. Für die maßgeschneiderten Produkte erarbeiten die Techniker und Softwerker zunächst eine genaue Zielsetzung und definieren die individuellen Anforderungen. Auf dieser Bedarfsanalyse aufbauend erfolgt die Auswahl von Standardkomponenten. Sollte die Lösung mit diesen nicht erreichbar sein, können passende Hard- und Softwarekomponenten bis hin zu ganzen Systemen entwickelt werden. Entwicklung, Konstruktion und Fertigung finden in den genannten Firmensitzen in Deutschland statt, Qualitäts- und Sicherheitsprüfungen inklusive.

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