Programmierbares HMI für zentrale Kühlschmierstoff-Aufbereitungsanlage

Vier gewinnt mit Codesys

Um die zuverlässige Schmierung von CNC-Maschinen sicherzustellen, wurde beim Automobilzulieferer Ovalo eine zentrale Kühlschmierstoffanlage installiert. Während ein Codesys-programmierbares HMI die Anlage steuert und den Prozess visualisiert, binden modulare I/O-Systeme mit Ethernet-Mulitprotokoll-Gateways Aktoren und Sensoren über Profinet an. Aufgrund der Schnittstellenvielfalt beider Geräte lässt sich die Zahl der im Lager vorzuhaltenden Gerätevarianten reduzieren.
An den vier Bearbeitungszentren sitzen diese Schaltboxen mit BL20-Gateways, an die Sensoren und Aktoren lokal angeschlossen sind.
An den vier Bearbeitungszentren sitzen diese Schaltboxen mit BL20-Gateways, an die Sensoren und Aktoren lokal angeschlossen sind. Bild: Hans Turck GmbH & Co. KG

Gateways reduzieren Lagerhaltungsaufwand

Als Multiprotokoll-Ethernet-I/O-Module können die BL20-Gateways in Ethernet-Netzen mit Profinet, Ethernet/IP oder Modbus TCP eingesetzt werden. „Wir wollen Produkte nicht nur für eine Aufgabe einsetzen“, sagt Schulz und nennt damit einen Grund für die Wahl des TX513-HMI und der BL20-Systeme. „Wenn z.B. irgendwo im Feld I/Os fehlen, dann brauche ich ein Protokoll, mit dem ich in die Maschinen komme – unabhängig von deren Hersteller.“ RobMation bietet in Deutschland einen 24-Stunden-Support und muss binnen dieser Zeit gegebenenfalls Defekte vor Ort beheben. Deshalb muss für alle Fälle jede verbaute Komponente immer auf Lager sein. „Deshalb nutzen wir gern Komponenten, die wir flexibel einsetzen können, aber nur einmal auf Lager legen müssen“, so Schulz.

Über das TX513 können auch Verlaufsdiagramme zum Prozess aufgerufen werden.
Über das TX513 können auch Verlaufsdiagramme zum Prozess aufgerufen werden.Bild: Hans Turck GmbH & Co. KG

Verdrahtungsaufwand reduzieren

Die BL20-I/O-Module helfen auch, den Verdrahtungsaufwand für den Systemintegrator bei der Installation zu reduzieren.Dazu der Vertriebsingenieur: „Wenn wir ein Bearbeitungsmodul an die CNC-Steuerung anbinden wollten, haben wir das bislang direkt am Schaltschrank über Punkt-zu-Punkt-Verbindungen realisiert. Diesen Aufwand wollen wir sparen und künftig auch hier Ethernet-Lösungen einsetzen.“ Als Multiprotokoll-Module können die Geräte neben den Maschinen mit Profinet-Steuerungen auch auf Ethernet/IP-Systemen oder in Modbus-TCP-Netzen eingesetzt werden. So kann RobMation mit einem I/O-System die Punkt-zu-Punkt-Verbindungen in drei möglichen Einsatzszenarien ablösen und über Ethernet-Systeme anbinden. Neben der Anlage selbst entwickelten die Ingenieure aus Baesweiler eigene Späneförderer, die an den einzelnen Maschinen gebrauchtes Schmiermittel von groben Spänen befreien. Diese Späne sind der einzige Abfall, der bei der zentralen Aufbereitung entsteht. Der Kunde muss keinen verunreinigten Kühlschmierstoff mehr entsorgen, denn dieser bleibt dauerhaft im Kreislauf.

Kosten senken, Produktivität steigern

Neben dem Verbrauch von Schmierstoff sinken auch die Arbeitskosten, da kein Mitarbeiter mehr seine Zeit für Kontrolle und Nachfüllen aufwenden muss. Viel schwerer wiegt aber die gleichbleibend hohe Produktqualität, da Schwankungen aufgrund von unterschiedlich temperierten Schmierstoffe oder aufgrund von Verunreiniungen ausgeschlossen sind. Die Produktivität und Zuverlässigkeit der Maschinen steigt.

Seiten: 1 2 3Auf einer Seite lesen

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Bild: KEB Automation KG
Bild: KEB Automation KG
Edge Devices als Basis für das IIoT im Maschinenbau

Edge Devices als Basis für das IIoT im Maschinenbau

Datenverarbeitung am Rand des Netzwerks: Edge Computing findet direkt an oder nahe einer bestimmten Datenquelle statt, um eine schnelle Analyse und Reaktion zu ermöglichen. Diese dezentrale Ergänzung zum Cloud Computing ermöglicht schnelle Reaktionszeiten für industrielle Anwendungen in der Fertigung oder Robotik. Durch Edge Computing werden Entscheidungen in Echtzeit sowie eine bessere Steuerung von Maschinen und Prozessen möglich.

mehr lesen
Bild: Insevis GmbH
Bild: Insevis GmbH
Von der S7 in die Cloud

Von der S7 in die Cloud

Insevis ist für seine Ergänzungen zur Siemens-Welt bekannt. Die Produktfamilien umfassen eigene Hutschienensteuerungen mit S7-CPUs mit und ohne Onboard-I/Os, S7-Panels ohne Windows und Verbindungen von beiden als Kompaktsysteme sowie Anbindungen an die IT-Ebene per MQTT und OPC UA.

mehr lesen

Simatic Automation Workstation

Die neue Siemens Simatic Automation Workstation ermöglicht es Herstellern, eine hardwarebasierte speicherprogrammierbare Steuerung (SPS), ein herkömmliches HMI und ein Edge-Gerät durch eine einzige, softwarebasierte Workstation zu ersetzen.

mehr lesen