Zur SPS IPC Drives 2018 präsentierten Eplan und Rittal Lösungen mit einer neuen Integrationstiefe für die durchgängige Wertschöpfungskette im Schaltschrankbau. Dazu werden Engineering und Konstruktion einerseits sowie Arbeitsvorbereitung und Produktion andererseits zu einem durchgängigen Prozess verknüpft. Digitale Artikeldaten, softwarebasierte Werkzeuge und standardisierte Schnittstellen in der Fertigung sind die Voraussetzung dafür. Auf dem Eplan-Messestand wurden an fünf Stationen die wesentlichen Prozessschritte von Engineering und Konstruktion bis zu Wartung und Instandhaltung aufgezeigt.
Der Prozess
Die Station 1 stand ganz im Zeichen von Engineering und Konstruktion. Die Eplan-Lösungen – allen voran Eplan Pro Panel in seiner neuen Version 2.8 – wurden Besuchern im Umfeld des Maschinen/Anlagen- und Schaltschrankbaus präsentiert. Digitale Daten vom Engineering in Eplan Electric P8 über den Montageaufbau in Eplan Pro Panel bis hin zur Arbeitsvorbereitung standen im Fokus. Auch gemeinsam entwickelte Softwarelösungen im Bereich Thermal Design (Rittal Therm) oder erweiterte Fertigungsschnittstellen, beispielsweise für Rittal Perforex-/Secarex-Bearbeitungsmaschinen, wurden in Nürnberg präsentiert.
Vollautomatische Drahtkonfektion
Mit rund 50 Prozent des Arbeitsaufwandes stellt das Verdrahten den größten Anteil am Gesamtaufwand zur Erstellung eines Schaltschranks dar. An Station 2 kam daher der neue kompakte Drahtkonfektionier-Vollautomat Wire Terminal WT von Rittal ins Spiel, der in Nürnberg sowohl bei Eplan als auch bei Rittal erstmals vorgestellt wurde und der eine achtmal schnellere Konfektionierung der Drähte im Vergleich zum manuellen Prozess ermöglicht. Die Drähte, die im Montageaufbau mit Eplan Pro Panel geplant wurden, wurden vollautomatisiert konfektioniert. Ohne händisches Eingreifen eines Mitarbeiters wurden die Arbeitsschritte Ablängen, Abisolieren und Crimpen vorgenommen.
Das optional erhältliche Drucksystem kann die Drähte direkt bedrucken. Die so konfektionierten Drähte werden mit einem patentierten, gesteuerten Ordnungssystem an die nachgelagerten Prozessschritte übergeben. Nun lässt sich dank der Flexibilität des Wire Terminals WT die Konfiguration so gestalten, dass die zu produzierenden Drähte einer gewissen Reihenfolge unterliegen. Diese Reihenfolge wird im softwarebasierten Assistenzsystem Eplan Smart Wiring wiedergegeben. Die vorgefertigten Drähte werden einfach der Reihe nach aus den bereitstehenden Magazinen entnommen und synchronisiert in der Reihenfolge, die Eplan Smart Wiring aufzeigt, entsprechend verdrahtet.
Assistenzsysteme beschleunigen Verdrahtung
An Station 3 erlebten Besucher die manuelle Konfektionierung von Drähten und die Verdrahtung mittels digitaler Assistenzsysteme. Ein realer Verdrahtungsarbeitsplatz stand hier im Zentrum und die entsprechende Systemunterstützung bot Eplan Smart Wiring. Die Software stellt auf Basis des digitalen Prototypen alle Informationen für den Verdrahter bereit, nach dem Motto: Wer lesen kann, kann verdrahten – der klassische Schaltplan ist dabei nicht mehr erforderlich. Wo Vollautomaten typischerweise an ihre Grenzen stoßen, können Halbautomaten beispielsweise zur Ablängung oder Marking-Systeme direkt von Eplan mit Informationen versorgt werden.