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Wago auf der SPS 2022

Neues bei Hard- und Software

Mit flexiblen Lösungen die Zukunft meistern: Neben News aus dem Steuerungsportfolio legt Wago auf der SPS 2022 einen Schwerpunkt auf Software-Themen. Denn auch in diesem Bereich werden neue Lösungen für die Automatisierung präsentiert. Ein Highlight ist, dass Wago jetzt auch die SPS-Entwicklung mit Codesys V3.5 ermöglicht.
 Wago integriert Codesys V3.5 in sein Portfolio und bietet diese Software jetzt zusätzlich zur Engineering-Umgebung e!Cockpit auf verschiedenen Controllern an.
Wago integriert Codesys V3.5 in sein Portfolio und bietet diese Software jetzt zusätzlich zur Engineering-Umgebung e!Cockpit auf verschiedenen Controllern an. Bild: Wago GmbH & Co. KG

Offene Standards liefern die Basis für Co-Creation und gemeinsame Projekte mit Partnern. Deshalb integriert Wago die herstellerunabhängige Automatisierungssoftware Codesys V3.5 in sein Portfolio und bietet diese jetzt zusätzlich zur bestehenden Engineering-Umgebung e!Cockpit auf verschiedenen Controllern der PFC-Familie an. Als Vorteil nennt der Anbieter ein flexibles Engineering basierend auf einem offenen Industriestandard, mehr Interoperabilität und Performance sowie einen einfachen Umstieg von bereits erstellten e!Cockpit-Projekten. Auch die neuen Basic Controller 100 ermöglichen jetzt ein Engineering mit Codesys V3.5. Damit können Anwender auch Kompaktsteuerungen der Serie 750, die vor allem für kleine bis mittlere Automatisierungsanwendungen konzipiert sind, mit der neuesten Version des IEC61131-3-Entwicklungswerkzeugs nutzen. So stehen nicht nur sämtliche in der IEC-Norm definierten Sprachen bereit. Die objektorientierte Programmierung sorgt zudem für eine höhere Effizienz, während die moderne HTML5-Visualisierung auf jedem Standard-Browser verwendet werden kann.

 Die Stromversorgungsserie Pro 2 verfügt jetzt auch über ein Ethernet/IP-Kommunikationsmodul mit integriertem Webserver.
Die Stromversorgungsserie Pro 2 verfügt jetzt auch über ein Ethernet/IP-Kommunikationsmodul mit integriertem Webserver. Bild: WAGO GmbH & Co. KG

IoT-Applikationen einfach umsetzen

Den Compact Controller 100 wollte Wago bereits auf der SPS im vergangenen Jahr präsentieren, die in letzter Minute leider abgesagt wurde. Entsprechend erhält die neue Steuerung mit Echtzeit-Linux-Betriebssystem auf der diesjährigen Messe große Aufmerksamkeit: Die Kompaktsteuerung kann mit Codesys V3 frei programmiert werden, lässt sich aber auch für ein IEC61131-unabhängiges Engineering nutzen, zum Beispiel mit Node-RED, Python oder C++. Dazu kann auf dem Gerät Docker als Virtualisierungsumgebung unkompliziert nachinstalliert werden. Damit wird der Compact Controller 100 zu einem vollwertigen IIoT-Device mit Gateway-Funktion. Ein weiterer Vorteil der Steuerung: Sie kann aufgrund der Bauform als Reiheneinbaugerät auch in Installationskleinverteilern montiert werden. Die I/O-Einheit ist zusammen mit dem Controller in einem kompakten Gehäuse untergebracht und benötigt daher keinen zusätzlichen Platz für weitere Steuerungskomponenten. Die Verdrahtungsebene ist abnehmbar – was Vorteile bei der Installation und Inbetriebnahme bedeutet.

Das Wago I/O-System Field soll durch die vereinfachte Integration von IO-Link-Devices in die Steuerungsumgebung künftig Kosten reduzieren, Inbetriebnahmezeiten verkürzen und die Produktivität steigern. IO-Link-Geräte können mit den Parametern der Gerätebeschreibung (GSD-Datei) parametriert und in das Gesamtsystem eingebunden werden. Zudem unterstützen alle Feldbusmodule das Kommunikationsprotokoll MQTT. Zusätzliche Funktionen verbessern das Load-Management durch detaillierte Überwachung von Strom-, Spannungs- und Temperaturlasten. Abweichungen von den Erwartungswerten werden erfasst, gemeldet und können Maßnahmen für die vorbeugende Wartung auslösen. Die hohe Stromtragfähigkeit der I/O-Ports des Systems ermöglicht den Anschluss leistungsfähiger Sensoren und Aktoren. Damit beim Maschinenhochlauf/Einschalten die 24V-Netzteile durch die Einschaltströme nicht überlastet werden, können die I/O-Ports sequentiell und zeitgesteuert zugeschaltet werden, bevor die Steuerung ihren Hochlauf beendet hat. Zulassungen für Länder wie Kanada, USA und Südkorea runden das Update-Paket ab.

Switches und Stromversorgungen

Die Lean-Managed-Switches von Wago können jetzt auch in einfachen Profinet-Systemen eingesetzt werden – sie erfüllen die Anforderungen gemäß CC-A und priorisieren zeitkritische Datenpakte. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, das webbasierte Dashboard oder die Modbus-Register für die Diagnose in den Profinet-Systemen einzusetzen. Das ermöglicht eine schnellere Fehlersuche, verglichen zum Einsatz von Unmanaged Switches der Profinet-CC-A. Die Geräte kombinieren eine Auswahl moderner Sicherheits-, Diagnose- und Redundanzfunktionen mit hoher Wirtschaftlichkeit und sind auf Anwendungen in der Industrie- oder der Gebäudeautomation ausgelegt. Zudem ermöglichen sie eine übersichtliche Konfiguration des Netzwerks sowie eine einfache Fehlersuche in Netzwerken – selbst ohne tiefgehende IT-Kenntnisse. Nach Eingabe der IP-Adresse im Webbrowser gelangt der Anwender direkt in das Diagnose-Dashboard und erhält relevante Hinweise, um z.B. einen Wackelkontakt oder eine fehlerhafte Verdrahtung zu identifizieren. Neu ist auch die Funktion Port-Security-Advanced, die dazu führt, dass ein Port sofort gesperrt wird, wenn unbefugt ein Kabel entfernt wird. Die Lean-Managed-Switches sind mit 8 oder 16GBit-Ports erhältlich. Weitere Versionen verfügen über zwei zusätzliche SFP-Slots. Außerdem gibt es auch ein PoE-Modell, das angeschlossene Geräte mit einer Leistung von bis zu 30W pro Port versorgt.

Die Stromversorgung der Serie Pro 2 verfügen jetzt neben IO-Link, Modbus RTU, Modbus TCP auch über ein Ethernet/IP-Kommunikationsmodul mit integriertem Webserver. Der Anwender kann den aktuellen Status seiner Anlage bequem über einen Webbrowser einsehen und über den Webserver jederzeit nachjustieren. Dadurch kann etwa ein Ausfall angeschlossener Lasten in der Anlage frühzeitig verhindert werden. Mit dem Ethernet/IP-Modul ist eine schnelle Übertragung auch von großen Datenmengen möglich. Es kann bei schon bestehenden Pro-2-Stromversorgungen nachgerüstet werden. Durch die Einbindung von MQTT ist zudem eine direkte Anbindung an eine Cloud möglich. Die Einbindung ins Leitsystem über OPC kann einfach vorgenommen werden und spart Kosten bei Inbetriebnahme, Wartung sowie im Betrieb.

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