Exportgeschäft boomt

Maschinenbau und Elektroindustrie im 1. Halbjahr

Die gute Auftragslage in vielen Ländern hat das Exportgeschäft des Maschinen- und Anlagenbaus in Deutschland im 1. Halbjahr 2017 kräftig angetrieben. Auch die Exporte der deutschen Elektroindustrie sind in den ersten sechs Monaten des Jahres signifikant gestiegen.

In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres legten die Ausfuhren des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus nach vorläufigen Zahlen nominal um 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Im vergangenen Jahr war die Halbjahresbilanz noch leicht rückläufig gewesen. Der größte Impuls im Zeitraum Januar bis Juni kam aus China mit einem Exportplus von 22,6 Prozent. „Das ist nicht überraschend, aber mehr als wir erwartet hatten“, sagte VDMA-Finanzexperte Dr. Ralph Wiechers. Die expansive chinesische Politik stimulierte auch andere asiatische Staaten, was sich wiederum in deutschen Exporterfolgen niederschlug. So verzeichneten die Maschinenausfuhren nach Südkorea ein Plus von 15,8 Prozent. Die Exporte in die USA wuchsen um 7,3 Prozent; Mexiko nahm sogar 25,5 Prozent mehr Maschinen auf. Auch die Geschäfte mit Russland sind im 1. Halbjahr wieder deutlich ins Rollen gekommen, die Ausfuhren dorthin legten um 20,6 Prozent zu. Mittlere Wachstumsraten gab es in Indien (7,5 Prozent), Nordafrika (6,8 Prozent) und Südostasien (4,4 Prozent). Europa – der größte Absatzmarkt für die deutschen Maschinenbauer – blieb hinter der globalen Dynamik etwas zurück: In den Euro-Staaten wurde ein Exportzuwachs von 2,7 Prozent verbucht, in die gesamte EU legten die Ausfuhren um zwei Prozent zu. „In Europa konnten wir im ersten Halbjahr 2016 – anders als in anderen Absatzmärkten – schon Zuwächse verzeichnen. Wir haben also einen Basiseffekt. Zudem stehen hier noch statistische Revisionen aus“, relativierte der VDMA-Chefökonom die Ergebnisse. Negativ entwickelten sich im 1. Halbjahr die Exporte in die OPEC-Staaten mit minus neun Prozent.

Deutsche Elektroindustrie mit Exportplus

Im 1. Halbjahr 2017 kamen die aggregierten Exporte der deutschen Elektroindustrie auf 97,5Mrd.€, womit sie ihren Vorjahreswert um 10,4 Prozent übertrafen. Bereits im Juni dieses Jahres sind die Exporte um 8,7 Prozent gegenüber Vorjahr auf 16,8Mrd.€ gestiegen. „Erst einmal zuvor – nämlich im Berichtsmonat März 2017 – wurde ein noch höherer absoluter Ausfuhrwert erreicht“, sagt ZVEI-Finanzexperte Dr. Andreas Gontermann. Die Importe elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland sind in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 10,8 Prozent auf 88,5Mrd.€ gestiegen. Im Ranking der größten Abnehmerländer deutscher Elektroexporte gab es im 1. Halbjahr gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum kaum Veränderungen. In das erstplatzierte China gingen 17,9 Prozent mehr Ausfuhren als im Vorjahr ein. Sie stiegen auf 9,1Mrd.€. In die USA, auf Rang zwei, wurden 8,6Mrd.€ abgesetzt (+8,5 Prozent). Frankreich rangiert weiter an dritter Position. Hierhin zogen die Branchenexporte um 6,7 Prozent auf 6,1Mrd.€ an. „Trotz Brexit-Unsicherheit haben die heimischen Elektroausfuhren nach Großbritannien im 1. Halbjahr um acht Prozent auf 5,1Mrd.€ zulegen und damit Platz vier behaupten können“, so Gontermann. Die Elektroausfuhren in das gesamte Europa waren im 1. Halbjahr 62,4Mrd.€ hoch (+10,6 Prozent ggü. Vorjahr). Das waren knapp zwei Drittel aller Exporte. Die Ausfuhren in die EU stiegen um 10,8 Prozent auf 54,1Mrd.€ und die in den Euroraum um 8,8 Prozent auf 30,5Mrd.€.

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