Phoenix Contact baut PLCnext-Technology-Plattform weiter aus

Lösungen für eine smarte Welt

Anlässlich der SPS-Messe 2019 sprach Ulrich Leidecker, Geschäftsleitung Industriemanagement und Automation bei Phoenix Contact, auf der Pressekonferenz über die aktuellen Entwicklungen bei Phoenix Contact. Neben der Geschäftslage, über die wir auf Seite 14 berichten, erläuterte er unter anderem die Weiterentwicklungen im Bereich PLCnext Technology, der Automatisierungsplattform, die Phoenix Contact 2016 neu vorgestellt hat.
Axioline
AxiolineBild: Phoenix Contact GmbH & Co. KG

In seinem Statement machte Leidecker deutlich, dass Automatisierungslösungen nicht nur einem technischen, sondern auch einem kulturellen Wandel unterliegen: „Die Digitalisierung, Vernetzung und Globalisierung stellen neue Anforderungen an die Automatisierungstechnik. Zusätzlich zu der bekannten Weiterentwicklung klassischer Systemstrukturen zu Cyber-Physical-Systems ermöglicht Cloud Computing neue industrielle Geschäftsmodelle. Junge Ingenieure und Software-Entwickler prägen hier gerade eine neue Arbeitsmethodik. Moderne Automatisierungssysteme müssen den Anwendern die Möglichkeit bieten, neben den Standards wie der IEC61131, ein neues Denken und neue Arbeitsweisen z.B. aus dem Umfeld der IT-Anwendungen in die Entwicklung von Automatisierungslösungen übernehmen zu können.“

Control AXC F 1152
Control AXC F 1152Bild: Phoenix Contact GmbH & Co. KG

Offenheit ist zentraler Faktor

Die bisher vorherrschende Abgrenzung durch Inkompatibilitäten ist ein begrenzender Faktor und wird von Kunden immer weniger aktzeptiert werden. Vielmehr werde Offenheit der zentrale Faktor für Automatisierungsplattformen sein, machte Leidecker deutlich: „Erfolg wird in Zukunft auf Offenheit basieren, auf neuen Formen der Kollaboration und einem veränderten Denken. Mit PLCnext Technology hat Phoenix Contact ein Ecosystem für die Automatisierung entwickelt, das vollständig auf Offenheit ausgelegt ist. Programmierung in Hochsprachen, die Verwendung von Modellierungssystemen, eine moderne, offene Hardware-Plattform, Flexibilität im Stationsaufbau sowie die Anbindung und Nutzung von Cloud-Systemen und IT-Anwendungen sind Möglichkeiten, die mit diesem System umgesetzt werden können.“

Innovationen durch PLCnext Store

Mit den Marktentwicklungen Schritt zu halten sei für viele, vor allem mittlere und kleinere Unternehmen sehr aufwändig. Eine Möglichkeit sieht Phoenix Contact im Austausch und Handel von bestehenden Software-Lösungen. „Dafür hat Phoenix Contact im letzten Jahr den PLCnext Store eingeführt. Softwareanbieter erhalten damit einen neuen Vertriebsweg und stellen ihre Software als App zur Verfügung. Anwender, die Lösungen für ihre Automatisierungsaufgaben suchen, profitieren von diesem Geschäftsmodell. Die veränderte Zusammenarbeit zwischen Nutzern und Herstellern mit regem Austausch über eine Online-User-Community ist inzwischen Realität. Das Unternehmen bietet Foren und Maker Blogs und ist auf GitHub aktiv, um für die stetig wachsende Gemeinschaft an Open-Source-Usern ein Angebot zu schaffen.“

Zugang für Marktbegleiter

Leidecker sieht den Phoenix-Contact-Ansatz des PLCnext Store bestätigt und will auch Marktbegleitern die Möglichkeit bieten, dort für Kunden entsprechende Angebote zu platzieren. Dazu fänden gegenwärtig bereits konkrete Verhandlungen statt. „Zwei Jahre nach der Markteinführung unseres Systems zeigen sich Mitbewerber mit ähnlichen Strategien am Markt. Wir freuen uns, dass ein Umdenken in Richtung Offenheit begonnen hat. Unser Ziel geht weiter, als ein Ecosystem aufzubauen, das nur ein offenes System eines einzelnen Herstellers ist. Wir verfolgen die Strategie, auch Marktbegleitern den Zugang zu öffnen. Unternehmen können zukünftig unsere Technologie in eigenen Produkten einsetzen und auch eigenständig weiterentwickeln. Keine Einschränkungen in der Kompatibilität – dieser Ansatz stößt auf großes Interesse am Markt. Wir sind mit diversen Unternehmen im Gespräch und in konkreten Verhandlungen und werden das Ecosystem in Zusammenarbeit mit Partnern stetig ausbauen.“

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