Schneider Electric bringt Maschinen- und Robotersteuerung zusammen

Komplizierte Dinge einfach machen

Losgröße 1 ist eine der zentralen Anforderungen der Produktion. Maschinenbauer müssen dafür innovative Maschinenkonzepte entwickeln. Ohne intelligente Kinematiken sind diese Anforderung der Endkunden wohl kaum wirtschaftlich zu erfüllen. Doch auch in Maschinen für die Serienfertigung sind Roboter heute integraler Bestandteil. Jürgen Siefert erläutert uns im Interview, wie Schneider Electric die Integration der Robotik für Anwender deutlich vereinfacht und welche Vorteile OEMs und Endkunden dadurch haben.
Bild: Schneider Electric Automation GmbH

Für Time-To-Market – gegen den Fachkräftemangel

Effizienzsteigerungen sind für OEMs heute von zentraler Bedeutung, macht Siefert deutlich. Dazu leistet auch die integrierte Robotik von Schneider Electric einen wichtigen Beitrag: „Die OEMs haben im Prinzip alle die gleichen Herausforderungen zu bewältigen: Das ist zum einen ein großer internationaler Wettbewerb, hohe Anforderungen an die Qualität und Leistungsfähigkeit der Produkte, zahlreiche Anpassungswünsche der Kunden und eine kurze Time-to- Market. Das alles müssen sie bewältigen vor dem Hintergrund eines sich immer weiter verschärfenden Fachkräftemangels. Man bekommt in dem sehr gut wachsendem Markt einfach nicht genügend Personal. Wer die komplett integrierte Roboterlösung von EcoStruxure Machine Expert beherrscht, der beherrscht auch gleichzeitig den Roboter, weil das System standardisierte Funktionsbausteine bereits integriert hat.“ Das bedeutet, dass man Kompetenzen getrennter Bereiche jetzt zusammenfassen kann, denn in den meisten Fällen hat der Maschinenbauer Programmierer für die Maschinensteuerung und er hat Programmierer für den Roboter. „Das heißt mit EcoStruxure Machine Expert programmiert ein OEMs die Maschine inklusive dem Roboter. Mit Machine Expert hat er zukünftig daher einfach weniger Systeme zu pflegen, vorausgesetzt er setzt die komplette Lösung ein“, ergänzt Siefert.

Vereinheitlichung für unterschiedliche Robotersysteme

Doch wie sieht die Integrationslösung von Schneider Electric nun konkret aus? Siefert führt aus: „Unser Ansatz ist es, die Schnittstellen zwischen den Systemen idealerweise zu beseitigen, um eine einheitliche Engineering-Umgebung zu bieten. Das haben wir natürlich nicht überall und mit jedem Roboter realisiert. Aber bereits heute arbeiten wir mit einem Partner zusammen, mit dem wir eine komplett integrierte Lösung bis zum Motor hin realisiert haben. Für Anwender sieht das so aus, dass in unserem Engineering-System vollständige Kinematiken abgebildet sind. Das heißt das Thema Scara, Knickarm, Delta usw. Somit ist auch die komplette Programmierumgebung in unserer EcoStruxure Machine umgesetzt und kann von unseren Kunden quasi ‚Out of the Box‘ angewendet werden. Das ist ein großer Sprung für OEMs. Und: Auch die Mechanik kann nun von uns bezogen werden.“ Doch auch bei Herstellern, bei denen die Integration noch nicht so weit entwickelt ist, bringt die Schneider-Lösung Vorteile, wie Siefert erläutert: „In den Fällen, in denen der Roboter nicht unmittelbar aus unserem Steuerungssystem kontrolliert wird, integrieren wir ihn über die standardisierten Schnittstellen der Roboterhersteller. Das machen wir z.B. mit Kuka-Robotern so. Hier schaffen wir Vorteile beispielsweise durch eine höhere Prozesssicherheit, indem die Kinematiken schon im Steuerungssystem bekannt sind und über das standardisierte Interface von Kuka einfach nur noch synchronisiert werden.“

Wertschöpfung durch Integration

Nicht die Tatsache, dass man sowohl die Maschinenautomatisierung als auch die Roboterhardware bei Schneider Electric kaufen könnte sei das Neue und Besondere an der Entwicklung, erklärt Siefert; vielmehr die Ausweitung der Integration von beidem: „Der Picker ist schon seit Jahren eine Lösung, die Schneider Electric komplett inklusive der Mechanik anbietet. Letztendlich haben wir genau an dieser Stelle unser Angebot um das Thema Roboter erweitert. Und zwar einmal auf der mechanischen Seite, im Wesentlichen jedoch auf der Seite der Funktionalität in der Steuerung. Die große Wertschöpfung liegt nicht darin, dass wir auch einen Roboter bieten, die große Wertschöpfung liegt darin eine Steuerung für beide Funktionalitäten zu haben und damit weniger Komplexität.“

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