Schneider Electric bringt Maschinen- und Robotersteuerung zusammen

Komplizierte Dinge einfach machen

Losgröße 1 ist eine der zentralen Anforderungen der Produktion. Maschinenbauer müssen dafür innovative Maschinenkonzepte entwickeln. Ohne intelligente Kinematiken sind diese Anforderung der Endkunden wohl kaum wirtschaftlich zu erfüllen. Doch auch in Maschinen für die Serienfertigung sind Roboter heute integraler Bestandteil. Jürgen Siefert erläutert uns im Interview, wie Schneider Electric die Integration der Robotik für Anwender deutlich vereinfacht und welche Vorteile OEMs und Endkunden dadurch haben.
Bild: Schneider Electric Automation GmbH

Auf der Interpack 2017 hat Schneider Electric sein neues System EcoStruxure Machine Expert erstmals der breiten Öffentlichkeit gezeigt. Das Engineering-System ist das Herz des Schneider-Electric-Automatisierungsangebots insbesondere für OEMs; hier laufen alle Fäden der Automatisierungslösung zusammen. Machine Expert ist wiederum Bestandteil der umfangreichen, dreischichtigen EcoStruxure-Architektur, die Anwendern einen Lösungsbaukasten von der Sensorik/Aktorik über die Controller bis in die Cloud zur Verfügung stellt und die weit über eine reine Maschinenautomatisierung hinausgeht. Wer sich genauer darüber informieren will, was EcoStruxure ausmacht, dem seien hierfür die aktuellen Beiträge aus unseren November-Ausgaben des SPS-MAGAZINs empfohlen (auch online verfügbar).

Bild: Schneider Electric Automation GmbH

Großes Lösungspaket mit reduzierter Komplexität

Auch auf der SPS IPC Drives war am Stand von Schneider Electric für OEMs viel Neues zu entdecken, darunter eine Ergänzung im Robotikportfolio von Schneider Electric: ein Scara-Roboter, der voll integriert in die Schneider-Steuerungswelt den Besuchern coole Drinks servierte. Die Integration basiert auf Machine Expert und der bekannten PacDrive-Technologie. Im Interview mit Jürgen Siefert, Vice President Industry bei Schneider Electric, galt meine erste Frage daher den Zielen, die das Unternehmen mit seinem Robotikangebot verfolgt. Siefert dazu: „Wir wollen das Lösungspaket im Robotikbereich für den Kunden so groß wie möglich gestalten, mit dem zweiten Ziel, die Anzahl der Schnittstellen zu reduzieren und somit die Komplexität der Aufgaben deutlich zu reduzieren.“

Bild: Schneider Electric Automation GmbH

Integrierte Robotik vereinfachen

Schon seit längerem gehört ein umfangreiches Angebot an Delta-Robotern zum Portfolio des Unternehmens, nun also auch Scara-Roboter. Bedeutet das, dass Schneider Electric auch noch zu einem Roboteranbieter werden wird? Siefert ist in diesem Punkt sehr klar: „Was wir nicht wollen, ist als klassicher Roboterhersteller aufzutreten, sondern ausgehend von unserer EcoStruxure-Architektur unser Angebot an intelligenten Kinematiken sukzessive ergänzen. Das ist die Überschrift zu unserem Robotikangebot: Wir wollen vor allen Dingen die Komplexität in der Steuerungsarchitektur beseitigen und Dinge, die heute mit anderen Systemen kompliziert zu realisieren sind, auf Basis unserer Schneider-Electric-Lösungen für unsere Kunden deutlich vereinfachen.“

Jürgen Siefert, Vice President Industry OEM bei Schneider Electric in Ratingen
Jürgen Siefert, Vice President Industry OEM bei Schneider Electric in RatingenBild: Schneider Electric Automation GmbH

Zwei Systeme – doppelter Aufwand

Die heute noch immer üblichen zwei getrennten Systeme für die Steuerung machen die Integration von Maschine und Roboter in der Praxis immer noch unnötig kompliziert und aufwändig, erläutert Siefert: „Auf der einen Seite gibt es in der Anlage die klassische Robotersteuerung und auf der anderen Seite die Maschinensteuerung. Beide müssen irgendwie miteinander sprechen. Die Herausforderung liegt darin, die Synchronisation immer aufrecht zu halten. Sobald diese abreißt – beispielsweise bei einem Robbi, der vom fahrenden Band in der Maschine die Teile abnimmt – muss man gute Vorsorge treffen, damit es keinen Crash gibt.“

Seiten: 1 2 3Auf einer Seite lesen

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Bild: ISW der Universität Stuttgart
Bild: ISW der Universität Stuttgart
Domänenspezifische Sprache

Domänenspezifische Sprache

Ein grundlegender Baustein zur Flexibilisierung von Automatisierungssystemen aus Softwaresicht sind modulare, virtualisierte Echtzeitarchitekturen, die als verteilte Echtzeitsysteme realisiert werden. Um Entwickler in die Lage zu versetzen, robuste Systeme hinsichtlich der Echtzeiteigenschaften zu entwerfen und zu verwalten, wurde am ISW der Universität Stuttgart auf Basis einer domänenspezifischen Sprache ein Werkzeug entwickelt, das die Analyse des Echtzeitverhaltens sowie die automatisierte Echtzeitorchestrierung Container-basierter Steuerungsanwendungen mit Kubernetes und Docker-Compose erlaubt.

mehr lesen