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Kleinsteuerung mit Echtzeitfunktionalität

Freie Programmierung nach Wahl

Für die Erstellung einfacher Anwendungen in der industriellen Automatisierung, OEM und Gebäudeautomatisierung hat Finder vor einem Jahr die programmierbaren Relais der Serie Opta auf den Markt gebracht. Was diese so besonders macht und was Finder damit vor hat, erfuhr die Redaktion des SPS-MAGAZINs im Gespräch mit Philipp Lazic.

Was unterscheidet Opta sowohl von einem Relais als auch von einer SPS?

Opta ist ein programmierbares logisches Relais, kurz PLR, und ist im Gegensatz zu speicherprogrammierbaren Steuerungen nicht nur mit herkömmlichen IEC61131-3-Sprachen sondern auch mit Open-Source-Programmiersprachen wie Arduino IDE, also Integrated Development Environment, programmierbar. Das PLR steuert die vier internen Relais über eine Logik an.

Für einfache Steuerungsaufgaben gibt es doch auch Kleinsteuerungen. Warum sollten Anwender lieber das programmierbare Relais verwenden?

Weil man hardwareseitig auf die Relaiskompetenz setzt und gleichzeitig die Open Source Software von Arduino mit mehr als 4.000 Programmen nutzen kann. Der Vorteil in der Open Source Software liegt auch in der kontinuierlichen Erweiterung durch eine Community, wodurch man die Applikation auch zu einem Zeitpunkt angepasst werden könnte, falls man das will. Die Anwendungsmöglichkeiten sind aufgrund der Leistung des Geräts, der Konnektivitätsoptionen sowie der einfach zu bedienenden, riesigen Bibliothek von Skizzen bzw. Programmen von Arduino wirklich endlos.

Hat Opta auch genügend Rechen-Power für industrielle Anwendungen?

Gerade beim Live-Monitoring zum Beispiel von Maschinen, Stromflüssen, o.ä. ist es essentiell, dass man einen sehr schnellen Prozessor hat. Deshalb haben wir Opta mit einem schnellen Dual-Core-Prozessor ausgestattet. Der STM32H747XI Dual-Core Cortex-M7+M4 MCU von ST ermöglicht es dem PLR Echtzeit-Operationen sowie Funktionen zur vorausschauenden Wartung durchzuführen. Der Prozessor unterstützt zudem Over the air Firmware Updates und gewährleistet aufgrund des integrierten Sicherheitselements sowie der Einhaltung des X.509-Standards die Datensicherheit von der Hardware bis zur Cloud.

Die Programmierung von Opta ist nach IEC61131-3 sowie mit Arduino IDE möglich. Warum?

Die IEC61131-3 ist im Maschinenbau etabliert, allerdings wird sie an den Hochschulen kaum noch gelehrt. Deshalb haben wir uns bei Opta für eine Partnerschaft mit Arduino Pro entschieden, um die für die Marke charakteristische, leicht zu bedienende Open-Source-Plattform zu nutzen, zusätzlich zu der weithin bekannten Arduino-Skizzenprogrammierung, und um eine integrierte optionale Suite von Standard-IEC61131-3 SPS-Sprachen wie Ladder oder FBD hinzuzufügen. Arduino IDE verwendet die Sprache C++. Für Opta wurde zusätzlich die neue PLC IDE entwickelt. Damit lässt sich Opta über in den IEC61131-3 normierte Sprachen programmieren.

Welche Vorteile haben Anwender im Industrieumfeld von der Arduino-Programmierung?

Durch die Open Source Software sind sie unabhängiger und haben gleichzeitig die Flexibilität, die programmierten Codes an die Applikation anzupassen.

Gibt es für die Programmierung mit der Arduino API nicht günstigere Alternativen als ein programmierbares Relais?

Die Vorteile der Opta-Kleinsteuerung liegen in der Flexibilität hinsichtlich der Anwendung. Ein pauschales Kostenurteil zu treffen, ist daher nicht möglich, sondern muss stets mit Hinblick auf die gesamte Applikation und den TCOs bestimmt werden.

Wie sieht es mit dem Thema Sicherheit bei Opta aus?

Der in Opta integrierte Hochsicherheits-Chip verschlüsselt die Kommunikation über das Internet mit AES 256. Eine sichere Kommunikation ist somit gewährleistet.

Wieso gibt es Opta in drei Varianten?

Um die Erwartungen eines jeden Benutzers zu erfüllen und zu übertreffen, ist das PLR in drei Versionen erhältlich: Opta Lite mit Ethernet IP-Konnektivität und USB (Typ C) Programmieranschluss, Opta Plus mit zusätzlicher RS485-Halbduplex-Verbindungsschnittstelle, sowie Opta Advanced, die umfassendste Option, die auch mit Wi-Fi und Bluetooth Low Energy ausgestattet ist.

Abhängig von der Applikation und den benötigten Schnittstellen können sich Kunden so für die Opta-Variante entscheiden, die ihren Bedürfnissen entspricht. Sie sind nicht gezwungen ein Gerät mit allen Schnittstellen kaufen, sondern es gibt auch Einstiegsvarianten mit weniger Schnittstellen. Alle drei Varianten verfügen über eine 12-24VDC-Versorgung, acht digitale und analoge 0-10V-Eingänge sowie vier Relaisausgänge mit NO-10A-Kontakt, USB Typ C für die Programmierung und Datenaufzeichnung und RJ45 für Ethernet- oder Modbus-TCP/IP-Verbindungen.

Sind weitere Entwicklungen bzw. Erweiterungen geplant?

Dieses Jahr stellen wir während der SPS in Nürnberg mehrere Erweiterungen vor, die in Kundenprojekten Anwendung finden werden.

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