Yaskawa-Prozessor setzt auf IEC61131-3

Bereit für Codesys

Der Industrieprozessor Profichip Triton von Yaskawa ist auf zukunftsfähige Automatisierungslösungen ausgerichtet. Ab sofort wird er auch durch die herstellerunabhängige Programmiersoftware Codesys unterstützt. Das soll die Implementierung nochmals deutlich vereinfachen.
 Der Industrieprozessor Profichip Triton soll eine zentrale Rolle für die neue Automatisierungsplattform i³ Control von Yaskawa einnehmen.
Der Industrieprozessor Profichip Triton soll eine zentrale Rolle für die neue Automatisierungsplattform i³ Control von Yaskawa einnehmen. Bild: Yaskawa Europe GmbH

Anders als konventionelle General-Purpose-Prozessoren bietet Yaskawa mit Profichip Triton eine speziell auf Industrieanwendungen zugeschnittene Chiplösung. Die Entwicklung und Projektierung neuer SPS-Applikationen im IEC61131-3-Umfeld sollen jetzt durch die Unterstützung der integrierten Entwicklungsumgebung Codesys deutlich einfacher werden.

Vielseitig und leistungsstark

Der Prozessor ist insbesondere für Motion Controller und Robotersteuerungen, aber auch für andere Steuerungs- und Kommunikationsaufgaben in der klassischen Automatisierung ausgelegt. Mit einem industriespezifischen Design präsentiert sich der Chip nicht als starres Standardprodukt, sondern zeigt sich sehr flexibel – etwa bei der Implementierung vielfältiger Kommunikationsmöglichkeiten. Durch seine konfigurierbare Architektur lassen sich unterschiedliche Kommunikationsprotokolle realisieren und die Schnittstellen individuell und personalisiert programmieren. Der entsprechende Microcode wird dann einfach beim Booten des Chips geladen. Als weiterer Vorteil lassen sich etwaige Protokollfehler leicht korrigieren. Zudem soll der Prozessor eine hohe Zukunftssicherheit gewährleisten, denn auch neue Protokolle oder spätere Erweiterungen können unkompliziert ergänzt werden.

Die technische Voraussetzung dafür schafft die Kombination aus industrieller Gigabit-fähiger Ethernet-Kommunikation, einem schnellen und zuverlässigen Rückwand-Bussystem und einem starken Multikernprozessor. Auf diese Weise soll der Profichip Triton einfach in Umgebungen mit allen gängigen Ethernet-basierten Protokollen oder klassischen Feldbussen zu integrieren sein und dabei eine skalierbare Lösung für maßgeschneiderte Systeme bei niedrigen Gesamtbetriebskosten bieten.

Fit für die Zukunft

Konkret verfügt der Chip über drei ARM-Cortex-A17-Kerne ergänzt durch je eine 64Bit-FPU für die Beschleunigung rechenintensiver Gleitkommaarithmetik. Durch die Unterstützung von VxWorks und Embedded Linux als Betriebssystem ist er laut Hersteller insbesondere auch zur Entwicklung von Steuerungen für zukünftige Maschinen-, Antriebs- und Robotergenerationen geeignet. Dafür bietet die Lösung schnelle Berechnungen, industrielle Echtzeitkommunikation, einen zuverlässigen und synchronen Rückwandbus sowie für eine sichere Verschlüsselung.

Darüber hinaus toleriert der Chip ohne Leistungsreduzierung hohe Temperaturen, wie sie aufgrund kleiner Gehäuseabmessungen, harter Umgebungsbedingungen oder im geschlossenen Schaltschrank auftreten. Gegen äußere Einflüsse ist er mittels ECC-Speicher geschützt, um Datenfehlerraten im System zu vermeiden. Moderne, programmierbare Schnittstellen, schnelle Rechenkerne, eine geringe Verlustleistung sowie der integrierte Rückwandbus-Master standen dabei im Fokus. Nicht zuletzt zeichnet sich der Chip durch eine hohe Single-Thread-Performance für bewegungsführende Anwendungen aus.

Herzstück der neuen Plattform

Laut Hersteller ist der Profichip Triton ein wichtiger Bestandteil der neuen Automationsplattform i³ Control. Von der Engineering-Software über die Steuerungshardware bis hin zur integrierten Chip-Technik soll diese eine technisch exakt aufeinander abgestimmte Gesamtlösung für industriespezifische Automatisierungslösungen bieten.

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Bild: Wölfel Engineering
Bild: Wölfel Engineering
Mit Beckhoff-IPC und integrierter Messtechnik zur individuellen Zustandsüberwachung

Mit Beckhoff-IPC und integrierter Messtechnik zur individuellen Zustandsüberwachung

Deutlich erhöhte Schwingungen an Maschinen können in vielerlei Hinsicht negative Folgen haben, von einer reduzierten Anlagenleistung bis hin zu Schäden an Maschine und Fundament. Durch Condition Monitoring können solche Schwingungsprobleme frühzeitig erkannt sowie Wartungsintervalle angepasst werden. Mit integrierter Messtechnik hat Wölfel Engineering auf diese Weise das Retrofit einer Schmiedepresse mit 2.000t Presskraft umgesetzt.

mehr lesen
Bild: Siemens AG
Bild: Siemens AG
Vision-Integration per App

Vision-Integration per App

Qualitätskontrolle ist in der modernen Industrie von entscheidender Bedeutung. Mit Machine Vision wird sie weniger fehleranfällig, zeitaufwändig und kostspielig. Durch die Aufnahme von zwei Anbietern der industriellen Bildverarbeitung in das Siemens-Industrial-Edge-Ökosystem können neue skalierbare Bildverarbeitungslösungen effizient und nahtlos in die Produktionsautomatisierung integriert werden.

mehr lesen