Unabhängig vom Netzwerktyp
Der sichere Datentransport erfolgt im Safety-System ein- oder zweikanalig über das Netzwerk. Dabei lässt sich das Echtzeit-Ethernet Varan nutzen, durch die Anwendung des Black-Channel-Prinzips aber auch jedes andere Ethernet. Während Systeme für die Maschinensicherheit eine nicht-ansprechbare Komponente üblicherweise als Schutzverletzung interpretieren und entsprechend reagieren, bietet S-DIAS die Möglichkeit, Systemteile an- und abzumelden. „Das bildet nicht nur die Grundvoraussetzung für eine flexible Rekonfiguration von Maschinen während des Betriebes, wie sie zur Umsetzung der Ideen von Industrie 4.0 erforderlich ist“, erklärt Aschl. „Das ermöglicht auch den sicheren Umgang mit Systemteilen oder Teilsystemen, die kabellos – etwa per WLAN – verbunden sind.“ Dabei sind im Sicherheitssystem viele Eventualitäten zu berücksichtigen, z.B. dass ein Gerät außerhalb der Funkreichweite gerät.
Frei und ungebunden im Betrieb
Die Fähigkeiten des Systems nutzend, bietet Sigmatek das kabellose WLAN-Handbediengerät HGW 1031 demnächst auch mit Nothalttaste, Zustimmtaster und Schlüsselschalter an. „Gilt es, eine Maschine oder Anlage direkt über ein mobiles Panel zu steuern, ist die Integration einer Nothaltfunktion wichtig“, sagt Aschl. „Immerhin hat ein Maschinenführer die Möglichkeit, sich mit dem Gerät in der Hand recht weit vom nächsten fix an der Maschine installierten Taster zu entfernen.“
Safety-Engineering mit Klasse(n)
Mit dem Engineeringtool Lasal führte Sigmatek im Bereich der Steuerungstechnik bereits vor über 16 Jahren die objektorientierte Programmierung mit grafischer Darstellung ein. Im grafischen Editor des Lasal Safety Designers lassen sich die Funktionsblöcke sowie Ein- und Ausgänge durch Drag&Drop als grafische Einheiten aus dem Projektbaum zuordnen. Innerhalb eines Projektes können die Sicherheitsfunktionen komfortabel auf mehrere Netzwerke aufgeteilt werden. Die Bibliothek stellt Funktionsblöcke angelehnt an PLCopen, wie Emergency Stop, Two Hand Control oder Guard Locking, zur Verfügung. Durch die baukastenartige Verwendung vorgefertigter Klassenstrukturen, die wie die Komponenten TÜV-zertifiziert sind, lassen sich Fehlerquellen vermeiden und der Programmier- und Schulungsaufwand reduziert sich. Selbst komplexe Safety-Systeme lassen sich so ohne umfangreiche Programmierkenntnisse entwickeln.