Zertifizierte Not-Halt-Geräte

Lösungen für alle Fälle

Der Zweck der Not-Halt-Geräte ist es, bestehende oder bevorstehende Notfallsituationen möglichst schnell abzuwenden, um Schaden an Mensch und Maschine zu verhindern. Tritt an einer Maschine oder Produktionsanlage eine Fehlfunktion auf oder führt die Fehlbedienung zu einer unkontrollierbaren Situation, soll ein Not-Halt gewährleisten, dass sich das System sofort und einfach per Knopfdruck in den sicheren Zustand versetzen lässt. Um sicherzustellen, dass Not-Halt-Geräte immer eindeutig zu erkennen und auf gleicher Weise zu bedienen sind, unterliegen Aufbau und Funktionsweise den Normen EN60947-5-5 und EN ISO13850, nach denen Schlegel-Not-Halt-Geräte zertifiziert werden.
Aktiv/Inaktiv Not-Halt mit Diagnoseeinheit
Aktiv/Inaktiv Not-Halt mit DiagnoseeinheitBild: Georg Schlegel GmbH & Co.KG

Die Firma Georg Schlegel bietet ein umfangreiches Programm an Not-Halt-Geräten, mit dem sich anwendungstypische Anforderungen verschiedenster Branchen erfüllen lassen – vom Maschinen- und Anlagenbau bis hin zu Aufzug-, Fahrzeug-, Schiffs- und Kranbau. Dazu steht dem Kunden eine Vielfalt an klassischen Ausführungen zur Auswahl. Ein Plus an Sicherheit im Vergleich zu herkömmlichen Not-Halt-Tasten bieten beleuchtete Varianten, die den aktiven/inaktiven Zustand der Not-Halt mithilfe eindeutiger Farbgebung signalisieren. Schlegel hat auch hierfür verschiedene Produkte im Portfolio und hat zusätzlich einen Not-Halt mit Diagnoseeinheit entwickelt, die kontinuierlich den Zustand der Beleuchtung überwacht.

Bild: Georg Schlegel GmbH & Co.KG

Selbstüberwachende Not-Halt-Geräte

Die Produktion von Waren und Gütern geschieht größtenteils über sehr komplexe und umfangreiche Produktionsanlagen. Diese Anlagen werden heutzutage nicht mehr als Komplettsystem betrieben, sondern in einzelne Bereiche unterteilt. Diese Unterteilung hat den Vorteil, dass Anlagen schneller an Produktionsänderungen angepasst werden können und im Ganzen ausfallsicherer sind. Der modulare Aufbau bringt aber noch andere Vorteile. Unter anderem lassen sich damit die einzelnen Bereiche jeweils durch ein Not-Halt-Gerät absichern. Gibt es einen Fehler in der Produktion oder besteht Gefahr für eine Person, wird durch Betätigen der jeweiligen Not-Halt-Taste der entsprechende Teil der Anlage in einen sicheren Zustand gebracht, der Rest des Systems bleibt aber weiterhin in Betrieb. Beim Einsatz von Not-Halt-Geräten sollte allerdings immer beachtet werden, dass die Not-Halt-Funktion eine ergänzende Schutzmaßnahme ist und nicht als Ersatz für Schutzmaßnahmen oder Sicherheitsfunktionen angewendet werden darf. Ein Not-Halt-Gerät besteht – einfach dargestellt – aus einem roten Taster, dem sogenannten Pilzknopf, und einem Kontaktgeber, der mit der elektrischen Steuerung der Anlage verbunden ist. Wird der Pilzknopf in einer Notsituation betätigt, führt dies zum Öffnen der Kontaktbrücke im Kontaktgeber. Die elektrische Steuerung erkennt das Öffnen als Not-Halt-Signal und fährt die Anlage sofort in den sicheren Zustand. Durch das Betätigen wird der Pilzknopf zusätzlich verriegelt und kann, je nach Ausführung, durch Drehen, Schlüsselentriegelung oder Ziehen entriegelt werden. Dadurch wird sichergestellt, dass die Anlage solange im sicheren Zustand verbleibt, bis der Schaden oder die Gefahr beseitigt wurde. Not-Halt-Geräte sind ein wichtiger Sicherheitsaspekt für Mensch und Maschine. Daher soll der korrekte Gebrauch und die Funktionalität durch verschiedene Maßnahmen sicher gestellt werden: Um das versehentliche Auslösen eines Not-Halt durch Unachtsamkeit zu verhindern, muss zuerst ein gewisser Druckwiderstand überwunden werden, bevor dieser komplett durchgedrückt werden kann und einrastet. Zusätzlich lässt sich der Zustand eines Not-Halt über eine Schaltstellungsanzeige erkennen. Will man das Abschalten von Anlagen oder Maschinen durch Not-Halt-Geräte zuverlässiger machen, kann man durch einen zweiten Öffner-Kontakt ein redundantes System erzeugen. Das Signal zum Anhalten erfolgt auch dann, wenn einer der beiden Kontakte wegen eines elektrischen Fehlers, z.B. durch Kurzschluss, den neuen Zustand nicht signalisieren kann. Aber diese Sicherheitsmaßnahme versagt, wenn das Not-Halt-Gerät unsachgemäß montiert oder beschädigt wurde und der Pilzknopf nicht richtig mit dem Kontaktgeber verbunden ist. Das Betätigen der Not-Halt-Taste hat dann keine Auswirkung mehr auf den Kontaktgeber und bleibt wirkungslos. Um auch diese Sicherheitslücke zu schließen, gibt es die selbstüberwachenden Not-Halt-Geräte von Schlegel. Die Selbstüberwachung erfolgt über einen zusätzlichen Schließerkontakt. Ist der Pilztaster korrekt mit dem Kontaktgeber verbunden, ist auch die Verbindung zur elektrischen Steuerung vorhanden. Geht diese Verbindung zwischen Pilzknopf und Kontaktgeber jedoch verloren, verhält sich das Not-Halt-Gerät ähnlich einem Betätigen der Not-Halt-Taste und löst das Signal zum Anhalten der Anlage aus. Selbstüberwachung bedeutet daher: Sind Pilzknopf und Kontaktgeber nicht korrekt miteinander montiert, lässt sich das System nicht in Betrieb nehmen oder schaltet ab, wenn beide im laufenden Betrieb, z.B. durch Abschlagen, getrennt werden.

Bild: Georg Schlegel GmbH & Co.KG

Aktiv/Inaktiv Not-Halt-Geräte

Um das Verwechseln von aktiven/inaktiven Not-Halt-Betätigern zu verhindern, mussten bis vor kurzem inaktive Not-Halt durch Wegschließen oder Abdecken unkenntlich gemacht werden, sobald das zum Not-Halt gehörende Bedienpanel oder Anlagenteil nicht mehr mit dem Gesamtsystem verbunden war. Mit der neuen EN ISO13850:2015 können Not-Halt-Tasten den aktuellen Betriebszustand nun auch durch entsprechende Beleuchtung anzeigen. Um die Arbeitssicherheit zu erhöhen und inaktive Not-Halt besser erkennen zu können, hat Schlegel Not-Halt-Tasten entwickelt, die den aktiven und inaktiven Zustand nach diesem Prinzip signalisieren können. Der Pilzknopf bei den neuen aktiv/inaktiv Not-Halt-Betätigern wird nicht mehr rot eingefärbt, sondern besteht aus einem halbtransparenten Grauton. Durch die Transparenz kann der Pilz im aktiven Zustand rot beleuchtet werden und ist dadurch eindeutig als funktionierender Not-Halt erkennbar. Ist der Not-Halt inaktiv, bleibt der Schaltknopf unbeleuchtet und grau. Das versehentliche Betätigen eines scheinbar aktiven Not-Halt wird somit im Notfall vermieden, da dieser nicht mehr als Not-Halt wahrgenommen wird. Zur Verfügung stehen derzeit Varianten mit Flachsteck- und Printanschluss für Einbauöffnungen mit Ø 16,2 oder Ø 22,3mm. Auf Kundenanfrage entwickelt das Unternehmen auch individuelle Lösungen, z.B. Komplettsysteme bestehend aus Bedientableau und Not-Halt.

Bild: Georg Schlegel GmbH & Co.KG

Aktiv/Inaktiv Not-Halt mit Diagnoseeinheit

Als Erweiterung zu den Sicherheitsfunktionen der Schlegel aktiv/inaktiv Not-Halt-Betätiger, hat Schlegel mit dem Not-Halt Set_QRBDUV_01 eine Diagnoseeinheit entwickelt, die kontinuierlich den Zustand der Beleuchtung überwacht. Kommt es zu einem kompletten oder auch nur teilweisen Ausfall der Beleuchtung oder unterschreitet die Leuchtkraft einen vorgegebenen Wert, löst der Not-Halt selbstständig und unverzüglich das Not-Halt-Signal aus. Zusätzlich wurde das Not-Halt-Set so konstruiert, dass sich Teilbetätigungen (nur ein Kanal öffnet) sowie Quer- und Erdschluss über den Anschluss eines Auswertegeräts erkennen lassen. Der Schlegel Not-Halt QRBDUV hat neben dem rot beleuchteten Pilzknopf auch einen gelb beleuchteten Blockierschutzkragen. Möchte man, dass ein betätigter Not-Halt leichter zu identifizieren ist, kann die optionale Blinkfunktion des Blockierschutzkragens durch entsprechende Verdrahtung aktiviert werden. Der Not-Halt hat die Schutzart IP65 und ist als Bausatz für den Innenbereich oder als Gehäuseversion mit M12-Anschluss verfügbar.

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