Etwa jedes zweite Unternehmen wurde im vergangenen Jahr Opfer eines Cyberangriffs. Das geht aus dem DsiN-Praxisreport Mittelstand 2020 unter Schirmherrschaft des Bundeswirtschaftsministeriums hervor. Nicht nur die konventionelle IT ist davon betroffen, auch Betreiber von Produktionsanlagen müssen immer mehr um die IT-Sicherheit ihrer Maschinen fürchten. Der VDW hat daher die Handreichung ‚IT-Sicherheit an Werkzeugmaschinen‘ für Unternehmen herausgegeben, die auf einfache Weise hilft, die IT-Sicherheit an den Werkzeugmaschinen zu erhöhen. „Betroffen sind nicht nur Infrastrukturen, die direkt mit dem Internet verbunden sind. Auch Maschinen in der Produktion, insbesondere Werkzeugmaschinen werden angegriffen“, ergänzt Prof. Felix Hackelöer vom Institut für Automation und Industrial IT (AIT) der TH Köln. Er hat die Handreichung mitentwickelt. „Dabei muss es nicht immer eine fremde Macht sein, die sich über Hacker Zugriff zu sensiblen Daten verschafft. Die meisten Probleme resultieren aus dem internen Umgang mit unternehmenseigenen Daten.“ Das BSI etwa nennt als Top-Bedrohung USB-Sticks bzw. den sorglosen Umgang damit. An zweiter Stelle steht die Infektion mit Schadsoftware über Internet und Intranet. Erst an fünfter Stelle der Liste mit den hauptsächlichen Gefährdungen steht Social Engineering und Phishing, hinter denen organisierte Kriminalität steckt.
Der VDW will mit seiner Broschüre vor allem Maschinenbetreiber sensibilisieren und zeigt fünf wichtige Angriffspunkte einer Werkzeugmaschine, an denen besondere Vorsicht geboten ist, darunter natürlich die Anbindung ans Internet, aber auch die NC-Programme und den Netzanschluss. Was an diesen Stellen zu beachten ist, führt der Ratgeber kurz und verständlich auf. Mit seiner Handreichung will der VDW insbesondere kleine und mittlere Unternehmen erreichen, die über keine oder nur wenig Expertise auf dem Gebiet der IT-Sicherheit bei Werkzeugmaschinen verfügen.