Fehlermöglichkeit und Einflussanalyse

FMEA und Qualitätsplanung

In diesem Teil der Fachartikelreihe zur funktionalen Sicherheit für KMU möchten wir einen wesentlichen Teil der Qualitätsvorausplanung, die FMEA, genauer betrachten. Es soll ein Verständnis für die Ziele und den Nutzen von vorbeugender Qualitätsplanung erzeugt werden. Es werden die Grundlagen und das Prinzip der FMEA diskutiert, Werkzeuge für die FMEA vorgestellt und Tipps und Tricks für die Durchführung einer FMEA gegeben.
Bild: MESCO

FMEA Software Tools & Moderatorenkompetenz

Es gibt eine Vielzahl von bewährten FMEA Software Tools, von kostenfreien Produkten bis hin zu Produkten, die in ERP-Systemen wie SAP oder Oracle Financials integriert sind. Diese Werkzeuge haben durchaus Vorteile gegenüber einem Formblatt in einer Standard-Tabellenkalkulation. Neben der graphische Darstellung der Strukturelemente, sowie von Funktions- und Fehlernetz vereinfachen diese auch die teilweise generische Nutzung von bereits erstellten FMEA und es kann aus dem Werkzeug heraus ein Control Plan oder Prüfplan generiert werden. Allerdings gibt es kein Werkzeug, dass eine einfache, effiziente Bedienung erlaubt. Die Werkzeuge machen erst Sinn, wenn FMEA mindestens wöchentlich anstehen, es ausgebildete Vollzeit-FMEA-Moderatoren im Unternehmen gibt und die Methodik der FMEA im Unternehmen etabliert ist. Es empfiehlt sich erst in die Kompetenz von FMEA-Moderatoren zu investieren, FMEA Software Tools können Moderatorenkompetenz nicht ersetzen.

Wer soll an einer FMEA teilnehmen und wann soll diese stattfinden?

Eine FMEA ist grundsätzlich ein ganzheitlicher Ansatz, die Sicht des Kunden, der Entwicklung, der Betriebsmittelentwicklung, der Produktion und des Qualitätsmanagements sind gleichbereichtigt in einer FMEA-Sitzung vertreten.

  • Die System-FMEA beginnt mit Vorliegen den Lastenheftes.
  • Die Konzept-FMEA mit Vorliegen der Beschreibung der neuen Konzepte.
  • Die Design-FMEA mit Vorliegen des detaillierten Designs.
  • Die Prozess-FMEA kann mit Vorliegen des detaillierten Designs beginnen, spätestens jedoch mit Bestätigung des Designs im Entwicklungsprozess.
  • Abschluss der FMEA ist die Freigabe zur Serienproduktion.
  • Die FMEA bauen aufeinander auf und Punkte aus der jeweils vorgelagerten FMEA, die nicht aufgelöst werden können oder Verweise auf die nachfolgenden FMEAs beinhalten, müssen in die neuen FMEAs aufgenommen werden.
  • Sollte zum Abschluss eines Meilensteins eine FMEA noch nicht final vorliegen, so empfiehlt sich eine eingeschränkte, konditionale Meilensteinfreigabe mit einem kurzen Zeitfester zur Nacharbeit.

Die FMEA-Dokumente sind während des Projektverlaufs lebende Dokumente bis zur Serienfreigabe.

Grundsätzliches zur FMEA-Moderation

MESCO

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