Die Visualisierung gemessener Daten spielt heute in der Messtechnik eine immer wichtigere Rolle: Hochkomplexe Zusammenhänge in Messdaten werden erst durch eine automatische Erkennung und eine interaktive Visualisierung greifbar und interpretierbar. Die am Fraunhofer IPM neu eingerichtete Arbeitsgruppe ´Smarte Datenvisualisierung´ (SDV) unter der Leitung von Professor Christoph Müller von der HFU, wird Techniken zur Visualisierung von 3D-Messdaten entwickeln. „Unsere Kunden aus der Industrie erwarten nicht nur präzise und verlässliche Messdaten, sondern zunehmend auch eine Visualisierung dieser Daten in Echtzeit“, erläutert Professor Alexander Reiterer, Abteilungsleiter am Fraunhofer IPM und gemeinsam mit Christoph Müller Initiator der Kooperation. „Anwendungsspezifisch visualisierte Daten sind wie ein Werkzeug, mit dem sich Zustände, z.B. von Bauwerken oder Infrastruktur, zuverlässig bewerten und Prozesse intuitiv steuern lassen.“ Um Messdaten auch auf mobilen Geräten darzustellen werden geeignete Schnittstellen, Techniken und Methoden entwickelt. Eine Software-Plattform mit Komponenten zur interaktiven Interpretation und Visualisierung von Messdaten soll hierfür aufgebaut werden. Ein weiterer Schwerpunkt der Forschung ist die Datenreduktion, insbesondere im Hinblick auf die Visualisierung sogenannter Punktwolken, die bei der Datenaufnahme mit Laserscannern entstehen. „Wir werden Strategien entwickeln, um den Umfang auf ein verarbeitbares Maß zu reduzieren. Nur so können wir die Daten in Echtzeit visualisieren und auch von und an mobile Systeme übertragen, bei denen die Bandbreite natürlich begrenzt ist“, so Müller. Fraunhofer IPM und die HFU kooperieren bereits seit einigen Jahren im Rahmen einzelner Forschungsprojekte. So wurde beispielsweise eine Software entwickelt, um Laserscanner-Daten in Echtzeit zu visualisieren, die von einer Drohne aus erfasst werden. Die jetzt gestartete Kooperation mit einer Laufzeit von fünf Jahren wird von der Fraunhofer-Gesellschaft im Rahmen des Kooperationsprogramms Fachhochschulen mit 1,5Mio.€ gefördert.
3D-Sensor für große Messbereiche
Der 3D-Snapshot-Sensor SurfaceControl 3500-240 von Micro-Epsilon lässt sich zur Ebenheits- und Koplanaritätsmessung sowie zur Defekterkennung auf großen Messobjekten bis 245x180mm einsetzen.