Unmengen an Daten, zusammengefasst auf kilometerlangen Papierrollen: Um diese Form der Qualitätssicherung und Messdatenerfassung abzulösen, entschied sich das Stahlwerk Annahütte vor rund sieben Jahren zum Einsatz einer iba-Lösung in einem Rollenherdofen. „Wir nutzen IbaHD-Server seit der Einführung eigentlich nahezu unverändert. Damals haben wir eine Lösung gefunden, mit der wir nach wie vor sehr zufrieden sind“, sagt Konrad Kern, der beim Hersteller für Produkte aus Stab- und Gewindestahl für die Qualitätssicherung und Messdatenerfassung zuständig ist. In drei Rollenherdöfen, einem Warmwalzwerk und einem Wasserkraftwerk zeichnet Annahütte mittlerweile rund 4.800 Signale mit IbaPDA auf und speichert diese im IbaHD-Server. „Gerade die Daten des Rollenherdofens sind für die Produktionsleitung enorm relevant, da die Produkte für lange Zeit im Ofen sind. Hier können wir prüfen, ob der Temperaturverlauf konstant ist, die Geschwindigkeit passt und der Ofen richtig auf Anpassungen reagiert“, so Kern. Unerkannte Schwankungen in den Prozessparametern könnten im schlimmsten Fall dazu führen, dass die aufwendig erzeugten Materialien im Ausschuss landen müssten.
Messdaten problemlos finden
Für die Erfassung der Messdaten hat sich Annahütte für ein Intervall von 200ms entschieden. Zur Sicherung der Qualitätsdaten sei dies absolut ausreichend: „Unser Rollenherdofen ist 200m lang und das Produkt fährt hier in 48h durch. Aufgrund der langsamen Geschwindigkeit brauchen wir hier gar nicht die extreme Auflösung“, sagt Kern. Mit IbaPDA stehen Zeitbasen von 1 bis 1.000ms zur Verfügung, für höhere Signaländerungsgeschwindigkeiten können mit speziellen Modulen auch kürzere Erfassungszeiten bis zu 10μs realisiert werden. Mithilfe der Langzeitaufzeichnungen sorgt Annahütte für eine nachhaltige Qualitätssicherung der Erzeugnisse – auch noch viele Jahre nach der Produktion. „Mit einem Klick im Kalender der Visualisierung können wir Vergleichsdaten erheben und somit prüfen, woher unterschiedliche Produkteigenschaften kommen. Außerdem können wir bei etwaigen Reklamationen beweisen, dass es bei der Produktion auf unserer Seite keine Probleme gab. Für die Automobilindustrie bewahren wir diese Daten etwa zehn bis 15 Jahre auf“, berichtet der staatlich geprüfte Elektrotechniker. Die entstehende Datenmenge sei für ibaHD-Server dabei jedoch kein Problem: „Wir haben das bei uns über die ereignisbasierte Aufzeichnung gelöst, daher kommen hier eher Peanuts zustande“, sagt Kern und fügt an: „Wenn ich Daten benötige und den Zeitraum weiß, dann geht es sehr einfach. Ich suche das Datum und habe die Daten, die ich brauche, sofort im direkten Zugriff. Das ist sehr flexibel und schnell gelöst und das hat mich schon immer am HD-Server begeistert.“ Mit Ausnahme der einmal im Jahr stattfindenden Wartungs- und Updatearbeiten zur Ergänzung neuer Signale laufe IbaHD-Server im Stahlwerk Annahütte kontinuierlich und unterbrechungsfrei durch.
System trägt zur Qualitätssicherung bei
Egal ob für Bergungsanker oder Stahlträger für den Hochhausbau: Die Dokumentation der Festigkeit und der jeweiligen Prozessdaten spielt im Stahlwerk Annahütte eine zentrale Rolle. Mithilfe des eingesetzten Systems lassen sich die dafür notwendigen Daten kontinuierlich erfassen, mit historischen Werten vergleichen und über einen langen Zeitraum analysieren. Damit können nicht nur auftretende Abweichungen rechtzeitig erkannt werden: Durch den Einsatz von IbaHD-Server können Nachweise über die Erfüllung von gestellten (Kunden-)Anforderungen komfortabel und mit wenigen Klicks erbracht werden – auch noch mehrere Jahre nach der Produktion. Damit bildet das Iba-System seit rund sieben Jahren das Fundament für die Qualitätssicherung im Stahlwerk. Zuverlässig und unterbrechungsfrei.