Wirtschaftliche Lage in Deutschland im Juni 2019

Die deutsche Konjunktur bleibt laut BMWi vorerst verhalten. Zur relativ starken Zunahme des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts im 1. Quartal um 0,4% trug auf der Verwendungsseite der Anstieg der privaten Konsumausgaben bei. Die aktuelle Datenlage spricht für eine Fortsetzung dieser zweigeteilten Entwicklung. Der Rückgang der Auftragseingänge in der Industrie seit Jahresbeginn sowie das sich bis Mai weiter eintrübende Geschäftsklima signalisieren ein Andauern der industriellen Schwächephase. Die binnenwirtschaftlichen Auftriebskräfte sind aber weiterhin intakt. Beschäftigung und Einkommen steigen nach wie vor. Die Exporte von Waren und Dienstleistungen nahmen im April saisonbereinigt um 3,4% ab. Im Zweimonatsvergleich ergab sich ein leichtes Minus von 0,1%. Die nominalen Importe sanken saisonbereinigt um 1,1%. Die Konjunktur im produzierenden Gewerbe ist gegenwärtig zweigeteilt. Während die Industriekonjunktur lahmt, befindet sich das Baugewerbe in der Hochkonjunktur. Die Produktion im produzierenden Gewerbe ist um 1,9% zurückgegangen. Dabei erhöhte sich die Erzeugung im Baugewerbe leicht (+0,2%), während die Industrie Minus 2,5% meldete. Die Entwicklung von Auftragseingangs- und Stimmungsindikatoren spricht dafür, dass die Industriekonjunktur in den kommenden Monaten gedämpft bleibt. Nach ihrem Rückgang zu Jahresbeginn haben sich die Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe in den beiden letzten Monaten im Zuge einer anziehenden Auslandsnachfrage allerdings wieder auf niedrigem Niveau stabilisiert.

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

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