Im August stiegen die Auftragseingänge in der deutschen Elektroindustrie um 2,4% gegenüber Vorjahr. „Damit haben die Bestellungen nach dem Rückgang im Juli zuletzt wieder zulegen können. Hierzu beigetragen haben vor allem die Inlandorders, die – auch, aber nicht nur – dank Großaufträgen um 13,6% anzogen“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Dagegen waren die Bestellungen aus dem Ausland weiter rückläufig: Sie verfehlten ihren Vorjahreswert im August um 5,8%. Während Kunden aus dem Euroraum ihre Bestellungen um 19% reduzierten, fielen jene aus Drittländern aber höher aus als noch vor einem Jahr (+1,8%). Im Gesamtzeitraum von Januar bis einschließlich August lagen die Auftragseingänge nur minimal unter ihrem entsprechenden Vorjahresniveau (-0,1%). Die Inlandsbestellungen nahmen hier um 7% zu, wohingegen die Aufträge ausländischer Geschäftspartner um 5,7% geringer ausfielen als noch 2022 (Eurozone: -10,2%, Drittländer: -3,1%).
Der preisbereinigte Output elektrotechnischer und elektronischer Güter in Deutschland ist im August leicht um 0,7% gegenüber Vorjahr gestiegen. „Noch zehrt die Produktionstätigkeit von den im langjährigen Vergleich weiterhin hohen Auftragsbeständen“, so Gontermann. „Allerdings bauen sich diese Bestände kontinuierlich ab.“ In den gesamten ersten acht Monaten dieses Jahres lag der Branchenoutput damit 3,4% über dem entsprechenden Niveau aus 2022.
Der nominale Umsatz in der deutschen Elektroindustrie rückte im August um 8% gegenüber Vorjahr auf 20,6Mrd.€ vor. Dabei erhöhten sich die Inlandserlöse um 6,4% auf 9,6Mrd.€. Beim Auslandsumsatz belief sich das Plus auf 9,5% (11Mrd.€). Die Erlöse mit Geschäftspartnern aus dem Euroraum wuchsen um 6,6% auf 3,5Mrd.€. Der Umsatz mit Drittländern legte fast doppelt so stark zu (+10,7% auf 7,5Mrd.€). Kumuliert von Januar bis August kamen die aggregierten Branchenerlöse auf 159,9Mrd.€, womit sie ihren entsprechenden Vorjahreswert um 12% übertrafen. „Angesichts eines geringeren Anstiegs des entsprechenden Erzeugerpreisindexes im gleichen Zeitraum um sieben Prozent, bedeutet auch dies ein nennenswertes reales Plus“, sagte Gontermann.
Die Geschäfte mit inländischen Kunden nahmen in den ersten acht Monaten um 13,4% auf 76,7Mrd.€ zu, während der Umsatz mit ausländischen Partnern um 10,9% auf 83,2Mrd.€ anzog (Eurozone: +9,9% auf 29,5Mrd.€, Drittländer: +11,4% auf 53,7Mrd.€). Mit 908.000 lag die Zahl der Beschäftigten in der heimischen Elektroindustrie zuletzt um 2,7% höher als noch vor einem Jahr. Das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie ist im September den sechsten Monat in Folge gefallen. Sowohl die aktuelle Lage als auch die allgemeinen Geschäftserwartungen wurden ungünstiger beurteilt als noch im Vormonat. Auch die Die Exporterwartungen gaben im September nach.