Nur 20% der Industrie-Unternehmen setzen konkrete IIoT-Projekte um

Für das Industrial Internet of Things gibt es in Deutschland nur wenige Vorreiter und viele Nachzügler. Erst 10% der Industrie-Unternehmen führen umfassende IIoT-Projekte durch, weitere 10% in begrenztem Ausmaß. Das zeigt die aktuelle Studie ‚Industrial IoT in Deutschland 2022‘ von IDC im Vorfeld der Hannover Messe, unter anderen gesponsert von Cisco.

Die meisten Firmen sind derzeit noch mit Recherche (20%), Evaluierung (30%), Planung (20%) und Pilotprojekten (9%) beschäftigt. Demnach bleibt die IIoT-Nutzung in der deutschen Industrie seit rund zwei Jahren auf niedrigem Niveau. Dadurch verpassen viele Unternehmen die Chance, besser auf Probleme in Liefer- und Wertschöpfungsketten reagieren zu können. Betriebswirtschaftliche Kennzahlen wie Gewinn und Kosten (40%), Produktivität (38%) und Kundenbindung (29%) sind für das Business in den Fokus gerückt. Die Gründe für die geringe IIoT-Adaption liegen jedoch weniger am mangelnden Willen oder Interesse, sondern viel mehr in den Herausforderungen bei der Umsetzung selbst. Skepsis, fehlendes Knowhow und veraltete Technologien stehen dabei im Vordergrund.

Weitere Ergebnisse der Studie sind:

Nur gut jedes zehnte (13%) deutsche Industrie-Unternehmen hat bereits eine ganzheitliche Daten- und Analytics-Strategie zur Integration sämtlicher IIoT-Projekte erstellt. Bei 58% werden die Daten- und Analyseziele auf eine kurzfristige Business-Strategie abgestimmt. Knapp ein Viertel (23%) konzentriert sich auf isolierte Projekte.

Aktuell sind in 28% der deutschen Industrie-Unternehmen die Teams für IT und OT noch immer komplett getrennt. Immerhin soll dieser Anteil innerhalb von 12 Monaten auf 5% sinken und der Anteil der Firmen mit enger Zusammenarbeit zwischen OT und IT von 17 auf 33% steigen. Die häufigste Sorge bildet hier für 28% der Befragten die mangelnde Kommunikation zwischen IT und OT über gemeinsame Gefahren. Entsprechend wird der Anteil der Unternehmen, bei denen IT und OT gemeinsam Verantwortung für die Cybersecurity tragen, von derzeit 12% auf 29% in 12 Monaten steigen.

Von den Unternehmen, die mindestens IIoT-Pilotprojekte umsetzen, misst derzeit nur ein Drittel Erfolgsmetriken. Weitere 22% von ihnen evaluieren immerhin erste Kennzahlen und deren Eignung.

Durch Nachhaltigkeit profitieren Unternehmen nicht nur von einem besseren Ruf und weniger Risiken, sondern auch von unmittelbaren Einsparungen. So sehen zwei Drittel (67%) der Befragten in der Reduzierung von Abfall, Rohstoffen, Energie und CO2 ein Win-win-Szenario. Fast ebenso viele (65%) glauben, dass Nachhaltigkeit Innovationen fördert. Hinzu kommt, dass für 55% Nachhaltigkeit auch schon kurzfristig positive Auswirkungen auf die eigenen Geschäfte hat. Dabei ist laut 61% IIoT essenziell für den Erfolg industrieller Nachhaltigkeitsinitiativen.

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