Besteht die Gefahr, dass die hiesigen Maschinenbauer dabei nicht schnell genug sind?
Zangerl: Nun, ich glaube, dass die Consumer-Welt die Industrie diesbezüglich vor sich her treibt. Wenn ein Werker sich heute im Privatumfeld viel mit dem Tablet beschäftigt, dann erwartet er auch am HMI der Maschine eine ähnlich intuitive Bedienung. Die Ansprüche steigen hier schnell.
Wie steht es dabei mit neuen Geschäftsmodellen? Rechnen Sie bei Bachmann schon via Pay-per-Use oder Pay-per-Runtime ab?
Zangerl: Aus Marketing-Sicht kann man hier sicherlich schon einiges hinein interpretieren. Wenn man aber die Umsatzzahlen betrachtet, dann spielen solche Geschäftsmodelle heute noch eine untergeordnete Rolle. Aber wir spüren durchaus, dass sich die Maschinenbauer Gedanken machen, z.B. hinsichtlich bedarfsgesteuerter Abrechnungs- oder Servicemodelle. Und das tun wir bei Bachmann natürlich auch. Die Basis dafür bilden unsere moderne Remote-Zugangslösungen und -Services. Und die beginnen aktuell wirklich zu fliegen.
Welches Potenzial rechnen Sie denn dem Retrofit von Anlagen als Geschäftsmodell zu?
Zangerl: Das hängt stark davon ab, um welche Art der Maschine es geht. In vielen Fällen ist die Mechanik der limitierende Faktor. Dann lässt sich durch Retrofit-Maßnahmen nicht viel mehr an Leistung herausholen. Man kann nur noch ein bisschen optimieren und versuchen, die Maschinen möglichst lange am Laufen zu halten. In anderen Bereichen kann man die Maschinenfunktionalität durch die Nachrüstung moderner Komponenten aber schon deutlich erweitern. Dennoch sind die meisten unserer Kunden im Maschinenbau heute noch stark fokussiert auf den Verkauf von Neuanlagen.