Industriepreis

Drei Unternehmen für Hermes Award nominiert

Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, bei der Verleihung des Hermes Award im vergangenen Jahr.
Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, bei der Verleihung des Hermes Award im vergangenen Jahr. Bild: ©Rainer Jensen/Deutsche Messe AG

Eine unabhängige Jury unter dem Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Holger Hanselka, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, hat unter den zahlreichen Einreichungen drei Unternehmen für den Hermes Award nominiert: Bosch Rexroth, Schunk und Siemens. Der Gewinner wird im Rahmen der Eröffnung der Hannover Messe am 21. April bekannt gegeben. Bosch Rexroth wurde für ein System zur industriellen Demontage und zum Recycling von Batterien elektrisch angetriebener Fahrzeuge nominiert. Mit dieser Automatisierungslösung für das Transportieren, Kontaktieren, Diagnostizieren, Tiefentladen und Recycling von Batterien wird der Prozess um den Faktor 100 beschleunigt. Die Entladungsenergie der Batterien wird direkt im Prozess genutzt oder ins Versorgungsnetz eingespeist. Durch das Recycling werden bis zu 95 Prozent der chemischen Elemente erneut dem Produktionsprozess zugeführt und somit zielgerichtet wiederverwertet. Schunk wurde nominiert für das Projekt 2D Grasping-Kit. Dieses Applikations-Kit besteht aus einer Kamera mit Objektiv, einem Industrie-PC, einer KI-Software sowie einem applikationsspezifischen Greifer. Die Innovation steckt in der generischen, KI-basierten Modellierung von Bauteilvarianzen und den Transfer auf einen kleineren Trainingsdatensatz, was Anlernzeiten für die Erkennung mindert. Die intuitiv bedienbare Benutzeroberfläche ermöglicht die prozesssichere Handhabung verschiedener, zufällig angeordneter Teile von einem Fließband, Tray oder Bereitstellungstisch – auch bei sich verändernden Licht-, Farb- oder Hintergrundverhältnissen. Damit lassen sich wiederkehrende Sortier- oder Logistikaufgaben mit wenig Aufwand automatisieren. Siemens erhielt die Nominierung für das CO2-Management-Tool SiGreen. Emissionen entlang der gesamten Lieferkette werden dadurch in Echtzeit transparent und so adressierbar. Das System basiert auf Realdaten anstatt statistischer Durchschnittswerte und ermöglicht die Abbildung entlang der Lieferkette als Grundlage zur Reduzierung des Product-Carbon-Footprint (PCF). Der Austausch sensibler Daten erfolgt unternehmensübergreifend im geschützten Raum. SiGreen leistet damit einen Beitrag zur Nachhaltigkeit und befähigt Unternehmen, den PCF für Lieferketten und Produkte jederzeit nachweisen zu können.

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