Lenze feiert 75. Jubiläum

Automatisierung als Wegbereiter

Mit einer Veranstaltungsserie hat Lenze im Oktober das 75-jährige Firmenbestehen gefeiert. Vom Kleinunternehmer, der mehr als nur Händler sein wollte, hat sich die Firma mittlerweile zu einem weltweit tätigen Antriebsanbieter entwickelt. Im Rahmen des Jubiläums wurde nicht nur die Historie abgehandelt - neben der aktuellen Unternehmensentwicklung ging es vielmehr um aktuelle Trends und Lösungen für die Zukunft.
Bild: Lenze SE

Im Rahmen des 75. Firmenjubiläums hatte Lenze im Oktober zu einer Executive Convention geladen. Bei der Begrüßung führten CEO Christian Wendler und Gesellschafterin Babette Herbert durch die Historie des Unternehmens. Anschließend ging es für die rund 300 Gäste – Kunden, Lieferanten und Partner – in Break Out Sessions und Diskussionsrunden. Dabei standen die Themen Digitalisierung, Lieferketten, Nachhaltigkeit und Arbeitgeberattraktivität im Vordergrund. Die großen zwei Learnings benannte Wendler abschließend wie folgt:

  • Trotz dem rasant steigenden Einfluss der Digitalisierung, bleibt es an den Menschen, sie im Sinne der Gesellschaft zu gestalten und zu nutzen.
  • Die Automatisierung steht als Wegbereiter für die Zukunft der Industrie nicht mehr zur Diskussion.

Weitere Punkte auf der Jubiläums-Roadmap von Lenze waren in den folgenden Tagen die Einweihung des neuen Mechatronic Competence Campus (MCC) am Standort Extertal sowie ein großes Familienfest am Stammsitz in Aerzen.

Bild: Lenze SE

Erfolg im Jubiläumsjahr

Auf der Pressekonferenz zum 75-jährigen Bestehen gab das Unternehmen die aktuellen Zahlen bekannt: Im Geschäftsjahr 2021/2022 erwirtschaftete Lenze einen Umsatz von knapp 833 Millionen Euro (+21 Prozent). Der Auftragseingang lag bei 1,1 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von 50 Prozent entspricht. Das operative Ergebnis verdoppelte sich fast auf 91,8 Millionen Euro. „Damit ist das Jubiläumsjahr eines der erfolgreichsten in der Unternehmensgeschichte“, hob Wendler hervor. U.a. seien die Anwendungsbereiche Robotik und Handling sowie Intralogistik deutlich gewachsen, aber auch kundenspezifische Lösungen sieht Lenze als großen Wachstumstreiber. Mit Blick in die Zukunft wolle man gemäß des Jubiläumsmottos ‚Courage of Change‘ noch schneller, agiler und innovativer agieren. Vorrangige Ziele sind es laut CEO, die Fokusmärkte im Blick zu behalten und die Internationalisierung auszubauen. In dieser Hinsicht will das Unternehmen in den nächsten drei Jahren über 100 Millionen Euro investieren. Aktuell versorgt Lenze mit 3.812 Mitarbeitenden rund 4.500 Kunden in 45 Ländern – hauptsächlich in Europa, aber zunehmend auch in Amerika sowie in Asien. Auch in den ersten Monaten des laufenden Geschäftsjahr liegt das Umsatzwachstum laut CFO Dr. Achim Degner bei über 20 Prozent. Entsprechend optimistisch sei man mit Blick in die Zukunft – selbst wenn die Inflation sowie die steigenden Energiepreise sicherlich Herausforderungen darstelle.

Cloud-basierte Automatisierung

Produktseitig wurde im Rahmen des Jubiläums die neue Plattform Nupano (New Panorama) vorgestellt. „Software is eating the world – dem kann sich auch die Automatisierung nicht entziehen“, betonte CTO Frank Maier. Da er sich in absehbarer Zeit in den Ruhestand begibt, übergab er nach einer Einführung zum Thema symbolisch das Szepter an die Nupano-Verantwortlichen Werner Paulin und Annekatrin Konermann. Sie gingen näher auf die strategische Ausrichtung und die technologischen Details von Nupano ein. „Es geht darum, IT und OT nachhaltig zu verbinden“, erklärt Produktmanagerin Konermann. „Die neue Lenze-Plattform soll sich über zwei Ebenen – Cloud und Edge – erstrecken und deren Vorteile zusammenführen.“ Die Basis dafür bildet ein App-basiertes Konzept, das der Anwender konkret auf seine Bedürfnisse abstimmen kann. Bei den Apps handelt es sich letztlich um Funktionsmodule, z.B. Condition Monitoring oder andere smarte Services, die im Zusammenspiel mit Steuerungen und Umrichtern (nicht nur von Lenze) gelöst werden sollen. „Den gemeinsamen Nenner bildet dabei die einfache Anwendung der Nupano-Plattform – vom Zugang über die Integration bis zur Maintenance“, ergänzt Paulin, Head of New Automation Technologies bei Lenze. Als Belege führt er an: „Es sind keine IT-Skills für die Anwendung der Apps nötig. Zudem kann unkompliziert von mehreren Seiten parallel an einem Projekt gearbeitet werden. Und auch ein transparentes Lifecycle bzw. Update Management wird sichergestellt.“ Unisono unterstreicht man bei Lenze aber, dass man sich mit Blick auf das neue Angebot nicht als Software-Provider verstehe. Vielmehr sei Nupano als digitales Ökosystem ausgerichtet, um im Sinne einer ganzheitlichen Lösung auch die klassische Automatisierungs- und Antriebs-Hardware mit einzubinden.

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