SPE-Anwendungsfall Roboter
Kommen autonome und kollaborative Roboter zum Einsatz, so bietet sich auch hierbei eine Lösung mit SPE an. Dank der hohen Datenübertragungsraten kann die Kommunikation zwischen Roboter und Steuerungseinheit gesteigerte Abtastraten und größeres Datenaufkommen bewältigen. Über PoDL kann zudem eine vereinfachte Verkabelung mit Daten und Energie in einer Bahn erfolgen. Was über die Leistungsanforderungen bei den bisher definierten PoDL-Standards hinausgeht, ist zukünftig über hybride SPE-Lösungen mit Daten- und Leistungskontakten in einem Steckverbinder realisierbar. Dabei wirken sich weniger Kabel und Verbindungen positiv auf die Ausfallsicherheit, z.B. durch Materialermüdung, aus. Zudem werden die Wartung und ebenfalls eine mögliche Fehlerbehebung vereinfacht. Im Vergleich zu bisherigen Automatisierungskabeln kann SPE zudem geringere Biegeradien realisieren, was gerade bei der Auslegung des Roboterhandlings mehr Spielraum ermöglicht.
Prozessautomation mit SPE und SPE/APL
Wenn es um Prozessautomation geht, wird gerade bei Extrembeispielen deutlich, wie leistungsfähig SPE ist. Unternehmen im Öl- oder Gassektor müssen z.B. ihre riesigen Areale mit sehr großen Gebäuden oder Tanks sicher vernetzen. Gerade wenn vollständige Statusberichte und Fernsteuerung ggf. sogar aller weltweiten Standorte erforderlich werden, muss ein konsistenter Datenfluss sichergestellt werden. Es gibt bei vielen Unternehmen die Anforderungen, dass Daten zuverlässig und mit hoher Taktung vom Sensor bis in die Cloud oder ins ERP-System gelangen müssen. Bei solchen Anforderungen sorgt SPE für effiziente Netzwerke. Dabei kann auf zusätzliche Netzwerkgeräte zur Signalmodulation oder Gateways verzichtet werden. Die simultane Daten- und Leistungsübertragung per PoDL ist dabei ggf. ein weiterer Vorteil.
Um auch im explosionsgeschützten Bereich (Zonen 0, 1 und 2), etwa in der Prozessindustrie, die hohen Anforderungen an die Daten- und Leistungsübertragung erfüllen zu können, existiert mit Advanced Physical Layer (APL) ein eigener SPE-Standard. So sind Methoden des Explosionsschutzes inklusive der Eigensicherheit sichergestellt. Mit dieser Technologie können auch große Distanzen (Trunk-Länge bis 1.000m, Spurs bis 200m) überbrückt werden. Zudem stellt die Interoperabilität von Geräten und Systemen verschiedener Hersteller kein Problem dar.
Vorteile für zahlreiche Anwendungsfälle
SPE bietet dank seiner Leistungskennzahlen und -rahmenbedingungen also in vielen Anwendungsbereichen Vorteile. Dabei ist der Einsatz nicht nur auf neugeplante Systemkonstruktionen beschränkt, es können auch bestehende Strukturen in der IP-basierten Kommunikation modernisiert werden. SPE überzeugt dabei mit seiner Datenübertragung, Reichweite und Potenzial zur hohen Anschlussdichte. Phoenix Contact hat schon früh die Möglichkeiten erkannt und durch proaktive Entwicklungsarbeit und zahlreiche Kundenprojekte einen umfassenden Erfahrungsschatz in unterschiedlichen Anwendungsfällen aufgebaut. Als Partner für die Integration von SPE bietet das Unternehmen zahlreiche Services zur Technologie. Es gibt bereits verlässliche SPE-Lösungen, die kompatibel sind und ihre Leistungsfähigkeit nachgewiesen haben. Mit dem M12-Hybridsteckverbinder der Serie Onepair für SPE wurde noch eine Lösung für anspruchsvolle IIoT-Anwendungen nachgelegt. Er kombiniert Daten und Leistung in einem System und es sind Übertragungsraten sogar bis zu 1GBit/s möglich.