Interview mit Philipp Steinberger, CEO bei Wöhner

Systemwelten verbinden, um neue Möglichkeiten zu schaffen

In den vergangenen anderthalb Jahren haben wir pandemiebedingt auch die Orte digitalisiert, an denen wir uns treffen und informieren: so auch auf der ersten rein virtuellen Ausgabe der Hannover Messe Mitte April. Auch Philipp Steinberger, CEO bei Wöhner, war dort in einigen Foren präsent. Im Nachgang zur Veranstaltung unterhielt sich unsere Redaktion mit dem Firmenchef über Möglichkeiten und Grenzen solcher Formate, die aktuelle Konjunkturlage und die wesentlichen Neuheiten des Anbieters für das laufende Jahr.

Wie sieht es mit der Offenheit Ihrer Sammelschienensysteme im Hinblick auf Produkte von Drittanbietern aus?

Steinberger: Wir sehen uns als Treiber der Sammelschienensystemtechnik. Daher sind wir offen für Drittanbieter. Unseren Kunden möchten wir die Möglichkeit bieten, die von ihnen eingesetzten Produkte auf die Sammelschiene zu bringen. Hierzu sind wir auch bereit, Knowhow bis zu gewissen Patenten zur Verfügung zu stellen. Kurz: Wir unterstützen jeden tatkräftig, der Produkte mit den passenden Schnittstellen für unsere Systemwelten entwickeln möchte.

Im Rahmen der Digitalisierung ist heute viel von digitalen Schnittstellen, Datendurchgängigkeit etc. die Rede. Welche Schnittstellen bietet Wöhner zwischen sich und seinen Kunden im Hinblick auf Bestellung, Engineering, Montage, Inbetriebnahme und Wartung?

Steinberger: Auch da muss man unterscheiden: Im Bereich der kaufmännischen Schnittstellen arbeiten wir gerade an EDI, also einem elektronischen Datenaustausch. Zudem entwickeln wir einen Webshop, in dem unsere Kunden komfortabel bestellen können. Hinsichtlich der Technik bieten wir für ein anwenderfreundliches Engineering bereits seit Jahren einen sehr guten Konfigurator auf unserer Homepage an. Dieser umfasst alle gängigen Datenformate und wird weiter ausgebaut. Zudem arbeiten wir an der Möglichkeit von Augmented-Reality-Anwendungen, die beispielsweise Hilfestellung bei der Geräte-Konfiguration oder der Wartung geben. In diesem Zusammenhang wird auch das Thema digitaler Zwilling immer mehr an Bedeutung gewinnen, das wir ebenfalls im Fokus haben. Wir verwenden unsere Produkte ja auch in unserer eigenen Fertigung. Hierzu haben wir einen eigenen Maschinen- und Anlagenbau etabliert, das heißt wir entwickeln in unserem Betriebsmittelbau unsere Automatisierung selbst. Dabei arbeiten wir auch mit den digitalen Zwillingen unserer Produkte, über deren Stärken aber auch Schwächen wir im Zuge dessen sehr viel lernen. Letztere können wir dann direkt beheben.

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