Digitale Transformation von Autowaschstraßen

SQL4automation goes Car Wash

Daten fallen heute in großen Mengen an - auch in den weitgehend automatisierten Textilwaschstraßen der Marke Soft Car Wash. Der dahinter stehende Schweizer Komplettanbieter setzt für eine offene Kommunikation zwischen Steuerung und SQL-Datenbank auf den SQL4automation Connector von Inasoft Systems.
SQL4automation Config-Tool: Verbindungen zwischen Steuerungen und Datenbanken werden nur parametriert.
SQL4automation Config-Tool: Verbindungen zwischen Steuerungen und Datenbanken werden nur parametriert.Bild: Soft Car Wash AG

Schrittweise Verbesserung

Auf den Waschstraßen werden Unmengen an Daten gesammelt: Dazu gehören Kennzahlen wie z.B. Waschstraße, Selbstbedienungs-Waschplätze, Staubsauger, Umsatz, Statistik, Verkauf sowie der über Dosierpumpen erfasste Verbrauch von Chemikalien und Wasser und noch vieles mehr – selbst die Größe der Fahrzeuge. Über die erfassten Daten kann z.B. der Bestellvorgang benötigter Verbrauchsmaterialen automatisiert werden. „Viele Anwendungen haben sich erst mit der Zeit ergeben“, setzt Dellenbach fort. „Die Offenheit der SQL4automation-Lösung lässt nachträgliche Erweiterungen problemlos zu.“ Für ihn ist die Lösung ideal, um Daten zu sammeln und später nutzbar zu machen. So ist eine schrittweise Verbesserung der Anlagen unkompliziert möglich. Genau erfasst wird auch der Verschleiß von Bauteilen. Damit wird die Laufzeit des Kettenmotors, der die Autos durch die Waschstraßen zieht, registriert. Auch die Nutzungszeit der Waschbürsten wird erfasst, und zwar nur die tatsächliche Eingriffszeit der Bürsten am Auto. So kann genau auf den Verschleiß rückgeschlossen werden. „Für uns sind alle Informationen relevant“, ergänzt der Schweizer. „Auch die Wetteraufzeichnungen werden mit abgespeichert.“

SQL4automation Debugger: alle Transaktionen werden aufgezeichnet.
SQL4automation Debugger: alle Transaktionen werden aufgezeichnet.Bild: Soft Car Wash AG

Meldungen und Alarme via VPN

Der Support der 40 laufenden Anlagen wird von AWT geleistet. Daher ist es sehr hilfreich, dass auch Meldungen und Alarme an die Zentrale über eine VPN-Verbindung geschickt werden. Wenn früher Techniker vor Ort nachschauen mussten, warum eine Anlage nicht funktioniert, kann nun die Fehlerdiagnose und das Monitoring aus der Ferne durch das Unternehmen realisiert werden. Nützlich ist auch die Auflistung, in welcher Anlage welche Alarme auftreten. „Da wir in allen Waschstraßen die gleichen Komponenten verbauen, ist eine hohe Vergleichbarkeit sichergestellt“, unterstreicht Dellenbach. „Die Laufzeiten sowie die Betriebs- und Reparaturstatistiken sind wertvolle Informationen zur weiteren Verbesserung der Anlagen.“ Auch eine Qualitätskontrolle der verwendeten Materialien wird ermöglicht. Alle anlagenspezifischen Daten werden über SQL4automation aus der Datenbank ausgelesen. Diese Daten sind unter anderem Portalanordnungen, Dosiermengen, Chemikalientypen sowie anlagenspezifische Einstellungen. Mit diesen Informationen wird unter anderem die sehr schnelle Inbetriebnahme eines neuen Waschcenters gewährleistet. Die Anlagen sind keinesfalls identisch, sondern kundenspezifisch an bauliche Gegebenheiten angepasst. So ist zum Beispiel eine Waschstraße im Tessin nur 35m lang, da sich diese in einer Tiefgarage befindet.

Bidirektionale Verbindung zwischen Steuerung und Datenbank

Die Verbindung zwischen Steuerung und Datenbank sowie zwischen zentraler und anlagenspezifischer Datenbank ist über den SQL4automation Connector bidirektional. Aus den erfassten Daten werden z.B. automatische Bestellungen neuer Chemikalien generiert. „Auch Anwendungen wie die Wechselautomaten und das kontaktlose Zahlen wurden erst nachträglich implementiert“, so Dellenbach. Alarmmeldungen werden direkt an die Wartungsverantwortlichen gesendet. Andererseits wird die Datenbank als Schnittstelle für die Kommunikationen mit dem Bediener vor Ort verwendet. So lassen sich auch Nachrichten an den Anlagenbediener über diese Verbindung von der Zentrale schicken. Bezahlung per Monatsrechnung oder vorab Flotten- bzw. Firmenkunden können aufgrund der Datenbankanbindung die bezogenen Leistungen ihrer Mitarbeiter per Monatsrechnung begleichen. So kann die umständliche Einzelabrechnung eingespart werden. Auch die lokalen Tagesabrechnungen werden aus gesammelten Daten generiert und unmittelbar ausgedruckt. Die entsprechende Kommunikation dazu ist besonders datenintensiv. Ein ähnliches Bezahlmodell soll jetzt auch für Privatkunden im Prepaid-Modus eingeführt werden. Die so genannten ‚Member-Kunden‘ können dann mit einem Datamatrix-Code, der vom Bediener gescannt wird, schnell ihre Autowäsche starten – ein durchaus wichtiger Beitrag zur Kundenbindung. „Diese neuen Anwendungen wachsen aus der Praxis heraus“, freut sich Dellenbach. „Die Offenheit von SQL4automation lässt solche Erweiterungen problemlos zu.“ Auch bestimmte Aktionen, etwa für temporäre Vergünstigungen lassen sich aus den gewonnenen Informationen steuern.

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