Interoperabilität und Visualisierung

Neue Anforderungen für die SPS

Rasant wachsende Datenmengen, zunehmende Vernetzung, M2M-Kommunikation: Mit den gegenwärtigen Trends wachsen die Anforderungen, die der Maschinen- und Anlagenbau an moderne SPS-Systeme stellt. Neben möglichst hohen Signalgeschwindigkeiten stehen dabei vor allem die Themen Visualisierung und Interoperabilität im Mittelpunkt.

Displays mit Target-Visualisierung

Hohe Datenkapazitäten und Rechenleistungen sind für moderne Master-Terminals ausschlaggebend. Ein leistungsfähiger Prozessor in Verbindung mit OPC UA schafft die Möglichkeit, Daten zu sammeln und zu verarbeiten. Die Speicherung derselben wird immer wichtiger, sodass auch beispielsweise passende Cloud-Lösungen an Bedeutung gewinnen. Genau vor diesem Hintergrund ist auch eine moderne Target-Visualisierung ein hilfreiches Instrument. Mit ihr können Analyseergebnisse komfortabel weiterverarbeitet werden. Das erstreckt sich auch auf die Usability der Master-Terminals. Die Bedienoberfläche, das Aussehen und auch die Führung des Anwenders sollen möglichst bekannten Pendants aus dem Consumer-Bereich ähneln. Dazu gehört etwa die Glasfront, die bei Smartphones oder Tablets obligatorisch ist. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, die Visualisierung der Terminals weiter zu verbessern. Den eigenen Anforderungen entsprechend können Anlagen- und Maschinenbauer entscheiden, wie genau die Darstellung auf einem Display aussehen soll. Beispiele wären eine Kacheloptik, die an die Anordnung der Apps auf privaten Endgeräten erinnert, oder dynamische Icons, die für Bedienfreundlichkeit sorgen. Die speziell auf die Bedürfnisse einer Branche abgestimmte Visualisierung kann sowohl vom Anlagen- und Maschinenbauer selbst, als auch vom Hersteller der Terminals erstellt und anschließend programmiert werden. Dadurch entstehen individuelle Systeme, die gleichzeitig eine hohe Usability aufweisen.

Beratung und Entwicklung Inhouse

Die Herausforderungen von Industrie 4.0 unterscheiden sich von Branche zu Branche. Daher kommt der Beratung in diesem Bereich eine große Bedeutung zu. Dementsprechend sollten Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau darauf achten, dass sie Partner wählen, die ihnen Marktkenntnis bieten. Zudem sollten die Hersteller von Feldbuskomponenten bei Problemen beratend zur Seite stehen. Und auch Unterstützung bei Test und Inbetriebnahme der Hardware- und Softwarelösungen sollte zum Service gehören. Ein weiterer spürbarer Vorteil, über den nur wenige Anbieter verfügen, ist die Produktion der Systemkomponenten in Deutschland. Die räumliche Nähe erleichtert die gemeinsame Entwicklung von Lösungen speziell für den hiesigen Markt. Diese sind dann auch bereits bei geringen Stückzahlen möglich.

Fazit

Die Industrie 4.0 wird zunehmend Realität. Daraus ergeben sich für den Anlagen- und Maschinenbau Herausforderungen, die nur mit Unterstützung der Hersteller von Steuerungs- und Feldbuskomponenten zu bewältigen sind. Sie entwickeln neue Hardware- und Softwarelösungen. Dabei sind hohe Signalgeschwindigkeiten ebenso wichtig wie die Kompatibilität mit dem Standard OPC UA, um die M2M-Kommunikation standardisiert und sicher realisieren zu können. Ebenso wichtig sind hohe Rechenleistungen und passende Cloud-Lösungen. Damit sind Unternehmen gut für die Zukunft ausgestattet und profitieren von einer gesteigerten Flexibilität und Produktivität.

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