Das Angebot der kostenfreien Visualisierung von Insevis hat eine Vorgeschichte: Die S7-SPSen des Herstellers sind generell mit dem SimaticManager oder dem TIA-Portal in AWL, KOP, FUP, S7-SCL, S7-Graph zu programmieren. Umfangreiche Onboard-Schnittstellen wie zwei getrennte konfigurierbare Ethernet-Ports, CAN, Modbus TCP und RTU, RS232, RS485 sowie optional Profibus oder Profinet ermöglichen die Kombination mit vielen Fremdgeräten unter dem bekannten S7-Dach.
Systemerweiterung und Alternative
Damit entsteht für viele S7-Kunden eine Systemerweiterung und wirtschaftliche Alternative, mit der sie den Marktzugang durch funktionale Alleinstellung und effektiven Know-how-Schutz absichern können. Insevis setzt dabei auf eine hoch kommunikative S7-Steuerung mit einem sehr schnellen Panel, ob mit Onboard-Peripherie (wie die C7) oder mit diversen Fremdperipherien über die verschiedenen Interfaces. Die Steuerungen bieten 1MB Arbeitsspeicher, 8MB Ladespeicher und 48MB Visualisierungsspeicher. Die Panels des Herstellers booten und schalten Seiten sehr schnell um, da auf Windows/Linux verzichtet wurde. Sie werden nicht durch PowerTags eingeschränkt und es gibt auch keine Runtime-Lizenzen. Für die Visualisierung steht die hauseigene, technisch ausgereifte Software VisuStage bereit. Sie ist völlig lizenzfrei in einer Projektsprache und mit einer Mini-Firmenlizenz für eine unbegrenzte Anzahl Sprachen, die auch kleine Firmen nicht benachteiligt. WinCC-flexible-Benutzer finden sich in der Software schnell zurechtfinden, samt der Tools für Simulation und Remote-Zugang. Die Auswahl eines beliebigen PC-Bildschirms zur freien Skalierung für eine kostenlose Remotevisualisierung vorhandener S7-SPSen macht die Tools für alle S7-Anwender interessant.
Projektierung der Visualisierung
Mit VisuStage können also nicht nur Insevis-S7-Panels projektiert werden, sondern auch freie skalierbare PC-Monitore bis 3000×3000 Pixel. Dabei stehen alle Funktionen der Software zur Verfügung: 1024 Alarme sowie 1024 Ereignisse (archivierbar), 64 Trendkanäle (archivierbar), 64 Rezepturen mit je 256 Datensätzen aus je 256 Elementen, neun Benutzerlevel, eine Bibliotheksfunktion und eine Vielzahl an Objekten und Viewern. Die S7-Variablen der Ziel-SPS werden direkt und mit wenigen Mausklicks aus dem Simatic-Manager oder dem TIA-Projekt importiert – sogar samt Symbolik. Anschließend kann der Anwender die Projektierung mit der bewusst einfach gehalten Visualisierungssoftware beginnen. Die Bedienung ist intuitiv und in deutsch sowie englisch dokumentiert. Nach Fertigstellung erscheint ein Simulator, bei dem man manuell Variablen (aus dem sichtbaren Fenster) sowie Alarme und Ereignisse stimulieren kann. Ein aussagekräftiger Fehlerreport hilft beim Debuggen, bis die Visualisierung fehlerfrei steht. Ein Compiler erzeugt nun eine Binärdatei, die normalerweise in die Insevis-S7-Panels geladen werden würde, um dort vom Betriebssystem ausgeführt zu werden. Für die Nutzung mit Fremdsteuerungen findet die kostenlose Software RemoteStage Anwendung.
Mehrfaches Visualisieren und Archivieren
Dieses Tool läuft auf Windows XP, 7 sowie 10 und beinhaltet einen Siemens-Treiber für die S7-Kommunikation. Die Ziel-SPS wird per IP-Adresse identifiziert und via Ethernet verbunden. Dann wird die vorab mit der VisuStage erstellte Visualisierungs-Binärdatei geöffnet und mit den Prozessdaten der S7-SPS zu einem zweiten (dritten, n-ten) Bildschirm remote simuliert. Die Remote-Seitenumschaltungen sind getrennt von denen eines möglichen Panels an der CPU vor Ort und beeinflussen den Operator dort nicht. Eine Änderung der Prozessdaten kann aber sehr wohl remote erfolgen. Anwender, die eine kostenlose 1:1-Abbildung des Panels nutzen möchten, können bei den Insevis-S7-Panels den kostenlosen VNC-Server benutzen und sich mit dem Siemens Sm@rtClient oder anderen VNC-Clients anzeigen lassen. Eine zweite Instanz der Software RemoteStage dient zur Anzeige und Abspeicherung der Archivierungen, die währen der Remote-Verbindung im Systemspeicher des PCs angelegt werden und im csv-Format abgespeichert werden können. Da die Software ein Kommandozeilen-Tool ist, kann sie via ‚Geplante Tasks‘ unter Windows auch automatisch aufgerufen werden und mit einigen Aufrufparametern Archivierungen ausführen. Die RemoteStage ist multiinstanzfähig, d.h., auch mehrfach aufrufbar. Das eröffnet die Möglichkeit zur Erstellung einer kostenlosen Leitwartenfunktion zur Remote-Anzeige mehrerer SPSen in mehreren Fenstern auf einem Remote-Bildschirm. Die Software läuft auch auf günstigen Tablets unter Windows, was MobilePanels ersetzbar macht.