Neue Freiheit mit Wireless Handbediengerät

Völlig losgelöst

Keine Frage: Mobile HMIs an Maschinen ermöglichen einen besseren und flexibleren Überblick über deren Prozesse, den aktuellen Status und die Produktivität, als fest verbaute Geräte. Doch selbst wenn die Kabel, an denen solche Bediengeräte angeschlossen sind, heue immer länger werden - komplette Freiheit erhält der Bediener nicht. Deshalb bringt Sigmatek nun mit dem HGW 1031 ein kabelloses WLAN-Handbediengerät auf den Markt, dass im zweiten Schritt mit Nothaltfunktion ausgestattet wird.

Trotz Akku keine Gewichtszunahme

Das beginnt mit dem Gewicht des HGW 1031. Das schnurlose mobile Bedienpanel verfügt wie die am Kabel hängende, bekannte Ausführung HGT 1035 über einen 10,4\“-Touchscreen und einen EDGE2-Prozessor. Da es dasselbe Gehäuse nutzt, ist auch hier die Front in Schutzart IP54 gehalten. \“Um ein ermüdungsarmes Arbeiten zu gewährleisten, dürfen solche Geräte nicht zu schwer werden\“, nennt Aschl eine Anforderung, deren Erfüllung eine gewisse Herausforderung darstellte. \“Wir haben unser Produkt so gestaltet, dass es zwei Stunden unter Volllast arbeiten kann, dann entweder an die Stromversorgung angesteckt oder ausgeschaltet werden muss.\“ So gelang es, das Gerät trotz Akku-Pack mit 1.200g fast genauso leicht zu gestalten wie das Kabelgebundene. Da Gewicht und Zug des mitgeschleppten Kabels entfallen, ist die Schnurlos-Variante sogar mit wesentlich weniger Anstrengung zu handhaben.

Hürden auf dem Weg zur Freiheit

Neu für die Benutzer solcher Wireless-Bediengeräte ist die Notwendigkeit, das Terminal vor der Verwendung an der zugeordneten Maschine anzumelden. Das ist wichtig, weil diese Verbindung ja nicht durch ein Kabel per Hardware erzwungen wird, sondern durch die Applikationsprogrammierung. Ebenso wichtig ist ein Abmelden vor einem etwaigen Verlassen der Maschinenumgebung oder Abschalten. Geht nämlich nur die Verbindung zum integrierten Nothalttaster verloren, muss die Sicherheitssteuerung wie beim Kabelbruch von einem sicherheitsrelevanten Problem ausgehen und die Maschine anhalten. \“Die nötigen Mechanismen dazu hat Sigmatek bei der Entwicklung der Geräte-Software geschaffen. So kann beispielsweise hinterlegt werden, dass sich ein bestimmtes WLAN-Panel immer mit einem bestimmten Roboter verbindet. Das gilt ebenso für die Einbindung nicht immer vorhandener oder eingeschalteter Anlagenteile bzw. Maschinenoptionen\“, bestätigt Aschl. \“Das laut Sicherheitsanforderung der Berufsgenossenschaften nötige Verstauen des ausgeschalteten Gerätes, damit sein funktionsloser Nothalttaster nicht zu Fehlhandlungen einlädt, lässt sich jedoch nicht technisch, sondern nur organisatorisch lösen.\“

Losgelöst und doch nahtlos eingebunden

Ansonsten kommuniziert das WLAN-Panel mit den Maßen 264x226x73mm in exakt der gleichen Weise wie die drahtgebundenen Handbediengeräte mit der Safety-Steuerung aus der Geräteserie S-Dias von Sigmatek. Die Programmierung erfolgt wie bei allen Systemen des Herstellers objektorientiert in der Entwicklungsumgebung Lasal. Dabei nutzen Applikationsprogrammierer das HMI-Tool Lasal Screen. Es verfügt über eine umfangreiche Bibliothek an Anzeige- und Designelementen, Alarm- und Ereignisfunktionen und eine Rezepturverwaltung und erleichtert so das Erstellen ergonomischer und aussagefähiger HMI-Oberflächen. Wird bei der Applikationsprogrammierung die Möglichkeit vorgesehen, das neue sichere Wireless Bediengerät HGW 1031 zu verwenden, kann die so programmierte Maschine oder Anlage sogar ohne Änderungen an der Software wahlweise mit diesem oder der kabelgebundenen Ausführung betrieben werden. \“Das HGW 1031 lässt sich zu denselben Kosten in Gesamtlösungen integrieren wie das kabelgebundene Pendant HGT 1035\“, resümiert Franz Aschl. \“Wir freuen uns, Anwendern von Automatisierungstechnik damit eine Möglichkeit zu geben, die Ergonomie ihrer Maschinen und Produktionszellen auf einen Stand zu bringen, der zum anbrechenden Zeitalter von Industrie 4.0 und dem Internet der Dinge passt.\“

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Sigmatek GmbH & Co KG
http://www.sigmatek-automation.com

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