Es hat sich in den letzten Jahren schon abgezeichnet: Man kann sich der Entwicklung hin zum Cloud-Computing nur schwer entziehen. Hat man sich noch vor wenigen Jahren sehr genau überlegt, wem man was im Internet anvertraut, so hat sich dies massiv gewandelt. Jeder der über iCloude oder Google Mails, Kalender und Adressen von Smartphone, Tablet und PC synchronisiert, macht sich heute nur noch wenig Gedanken über die Datensicherheit. Was waren das noch für Aufwendungen, die man machen musste, um über einen FTP-Server Daten zielgruppenspezifisch zur Verfügung zu stellen. Inzwischen wissen wir, dass Banken im Internet Ihre Geschäfte abwickeln und dass große Industrieunternehmen der Cloud ihre kompletten Konstruktionsdaten anvertrauen.
Studie zeigt den Trend zu Cloud-Computing
Frost & Sullivan hat auf der SPS-Messe 2012 präsentiert, wie ihrer Ansicht nach die industrielle Landkarte 2.0 aussehen wird. Produktinnovation, Kollaboration und optimierte Prozesse sind demnach die drei wichtigen Themenbereiche. Bei der funktionellen Betrachtung gibt es dort folgende Merkmale:
- Drahtlose Intelligenz
- Verteilte Produktion
- Kollaborative IT-Lösungen
- Integriertes Enterprise Ökosystem (ERP, PLM, MES)
- Smart Cloud.
Im Kern geht es überall um Integration und das nahtlose Zusammenspiel aller Disziplinen. Geht die Zusammenarbeit über einen lokalen Standort hinaus, dann kommt Cloud-Computing ins Spiel.
Daten in der Cloud
Was Frost & Sullivan hier \’Smart Cloud\‘ genannt hat, das wird immer mehr sichtbar, wenn man sich die Produkt- und Dienstleistungsangebote vieler Firmen betrachtet. Ein Beispiel sind weltweit verteilte Produktionsstätten eines Unternehmens. Die Maschinen- und Produktionsdaten aller Werke sollen zusammengeführt, ausgewertet und Kennzahlen sollen dargestellt werden. Dies kann mit einer zentralen Cloud-Lösung sehr gut realisiert werden, sodass einem ausgewählten Kreis von Personen diese Informationen jederzeit topaktuell zur Verfügung stehen. Auch im Bereich der Fernwartung und des Condition-Monitorings bieten sich solche Architekturen an.
Security gewinnt an Bedeutung
Ganz offen gestanden hege ich persönlich immer noch gewisse Vorbehalte, wenn es darum geht, alle meine persönlichen Daten auf der Dropbox oder mit Hilfe von SugarSync in die Cloud zu stellen. Nicht dass es nicht praktisch wäre. Als Mensch der sehr viel unterwegs ist, ist es schon verlockend, von jedem beliebigen Standort auch ohne mein Notebook auf meine Daten zugreifen zu können. Im Unternehmensbereich gibt es Anbieter, die sich auf die sichere Datenhaltung von Unternehmen in der Cloud spezialisiert haben. Natürlich nehmen wir alle auch ganz gerne die Banken und Großunternehmen als Beispiel, wenn es darum geht, dass Daten im Internet sicher gespeichert und transportiert werden können. Auf der anderen Seite ist es die Cyber-Kriminalität, die von der amerikanischen Regierung als eine der stärksten Bedrohungen der Zukunft betrachtet werden. Eines ist jedoch sicher: Unabhängig davon welche, und wie viele Daten wir in die Cloud stellen, IT-Sicherheit wird rasant an Bedeutung gewinnen – auch in der Automatisierungstechnik. Wir versorgen Sie als Leser darum regelmäßig mit aktuellen Informationen dazu in der Rubrik \’Sichere Automation\‘ im SPS-Magazin und in der Rubrik \’Security\‘ im Industrial Ethernet Journal. (mbw)