Die deutschen Anbieter von Industrieller Bildverarbeitung konnten den krisenbedingten Einbruch früher hinter sich lassen, als die Branche erwartet hatte. \“Mit einem fulminanten Umsatzzuwachs von 32% auf den Spitzenwert von 1,26Mrd.E hat die deutsche Bildverarbeitungsbranche 2010 ihren Einbruch vom vorausgegangenen Krisenjahr innerhalb nur eines Jahres überwunden\“, sagte Dr. Olaf Munkelt, Vorsitzender des Vorstandes VDMA Industrielle Bildverarbeitung, anlässlich der Vision-Fachpressekonferenz 2011 in Mannheim. \“Das ist die höchste Wachstumsrate, die wir jemals in unserer jährlichen Bildverarbeitungsstatistik verzeichnet haben\“, fügte er hinzu. Auch im laufenden Jahr verzeichne die Bildverarbeitungsbranche hohe Auftragseingänge. Deshalb gehe die VDMA-Fachabteilung Industrielle Bildverarbeitung von einer weiteren Steigerung des Branchenumsatzes im Jahr 2011 von mindestens 20% aus. Damit würde die Marke von 1,5Mrd.E überschritten. Exportanteil steigt weiter Vor allem die Exporte seien der Treiber der kräftigen Erholung gewesen: Die Lieferungen ins Ausland stiegen um 40% gegenüber dem Krisenjahr 2009 an, wohingegen das Inlandsgeschäft um 23% wuchs. Damit setze sich der Internationalisierungstrend der deutschen Bildverarbeitungsindustrie fort: Die Exportquote stieg von zuvor 52% auf 56% an. Das Exportvolumen übertraf die bisherigen Rekordwerte von 2008; der Inlandsumsatz blieb 2010 allerdings noch unter dem Vorkrisenniveau. Starker Asiatischer Markt Der Umsatz in Asien erhöhte sich gegenüber 2009 um 66% und übertraf damit alle Erwartungen. \“Der absolute Shooting Star 2010 war China. Der Umsatz mit diesem Land verdreifachte sich gegenüber 2009\“, erklärte Dr. Munkelt. Doch auch Nordamerika habe sich 2010 mit einem deutlichen Umsatzplus von 45% gegenüber 2009 als Absatzmarkt zurückgemeldet: Nord- und Südamerika insgesamt +41%. Mit einem Anteil von 12% am Gesamtumsatz bleibe Nordamerika der wichtigste Handelspartner für die Industrielle Bildverarbeitung aus Deutschland. Die Exporte in die europäischen Länder sind 2010 gegenüber 2009 um 27% gestiegen und haben damit das Niveau von 2008 wieder erreicht. Erfolgreiches Kamerageschäft Die Entwicklung im Kamerabereich habe maßgeblich zur schnellen Erholung des Branchenumsatzes beigetragen. Mit Kameras werde bereits knapp ein Drittel des gesamten Bildverarbeitungsumsatzes erzielt. Die zunehmende Standardisierung von Schnittstellen, z.B. mittels GenICam, GigE Vision, USB oder CoaXPress, erleichtere den Einsatz von Bildverarbeitungskameras in allen Einsatzfeldern. Auch technologische Innovationen beflügeln über höhere Leistungsfähigkeit das Kamerageschäft. So entwickle sich die CMOS-Technologie schnell weiter und werde zunehmend eingesetzt. Da sich die Bildverarbeitung als Zukunftsbranche ständig neue Anwendungsfelder auch außerhalb der Industrieproduktion erschließe, steigt die Nachfrage nach Kameras weiter an. Insgesamt können die deutschen Hersteller von Bildverarbeitungskameras auf ein sehr dynamisches Jahr 2010 zurückblicken: Ihre Umsätze stiegen um fast 62%. Nach wie vor sei die Automobilindustrie die wichtigste Kundenbranche der Industriellen Bildverarbeitung in Deutschland. Nachdem sie ihre Investitionen 2009 massiv gekürzt hatte, schnellte die Nachfrage der Automobilindustrie nach Bildverarbeitungssystemen 2010 um 69% nach oben. Damit wurde gut ein Viertel des Umsatzes mit dieser Kundenbranche realisiert. (afs)
Gute Stimmung auf der Control 2024
Zur 36. Control, die vom 23. bis 26. April stattfand, kamen 475 Aussteller.