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Trends in der Robotik: Mehr Roboter in Europa

Das IFR Statistical Department, das bei VDMA Robotik + Automation in Frankfurt geführt wird, hat die Studie World Robotics 2007 vorgestellt. Die Studie umfasst Statistiken, Marktanalysen, Prognosen und Fallstudien - z.B. über die Rentabilität von Roboterinvestitionen sowie umfassende Daten zum weltweiten Robotikmarkt.

Nach dem Spitzenergebnis des Jahres 2005 wurden im Jahr 2006 mit insgesamt 112.200 Einheiten 11% weniger Industrieroboter weltweit verkauft. Das ist nach 2005 die zweithöchste Anzahl von Industrierobotern, die in einem Jahr neu eingesetzt wurden. Die Automobilindustrie und die Elektro-/Elektronikindustrie – 2005 noch der Motor für das rasante Wachstum – reduzierten zwar ihre Roboterinvestitionen weltweit um 17% bzw. 34%. Alle anderen Indus­trien erhöhten jedoch ihre Roboterkäufe um 25%. Die Entwicklung in den Triaden verlief völlig unterschiedlich. Dem Boom von 2005 folgte 2006 ein starker Rückgang der Roboterinvestitionen in Asien und Amerika (Bild 2). In Europa hingegen sind die Roboter nach dem schwachen Jahr 2005 wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt.

Wachstum gegen den Trend

In Europa setzte sich die Inves­titionszurückhaltung der Automobilindustrie und ihrer Zulieferer 2006 weiter fort. Sie reduzierten ihre Bestellungen nochmals um 14% (2005: -30%). Trotzdem stiegen die Roboterlieferungen 2006 um 11% auf 31.500 Einheiten. Das lag besonders an den kräftig angestiegenen Investitionen der Metallprodukteindustrie, der Gummi- und Kunststoffindustrie sowie der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie. In Deutschland, dem größten Robotermarkt in Europa, erhöhten sich deshalb die Roboterkäufe um 13% auf 11.400 Einheiten. In Italien, dem zweitgrößten Markt in Europa wurden 15% mehr Roboter (6.300 Einheiten) eingesetzt. In Frankreich stag­nierten die Bestellungen. In Spanien und in Großbritannien gingen die Roboterlieferungen um jeweils 11% zurück. Der Robotereinsatz in den mittel- und osteuropäischen Ländern ist insgesamt nur leicht gewachsen.

\’Verschnaufpause\‘ in Amerika

Nach dem Roboterboom 2005 sanken die Lieferungen nach Amerika um 18% auf 17.900 Einheiten im Jahr 2006. Das zeigte sich vor allem in den großen Produktionsstandorten der Automobilindustrie in den USA und Kanada. In Mexiko und Südamerika dagegen stiegen die Roboterverkäufe an. In Nordamerika reduzierte die Automobilindustrie ihre Bestellungen in 2006 um 42%. Nach den massiven Investitionen 2005 – insbesondere der japanischen Hersteller – überrascht diese Entwicklung nicht, die sich eher als eine Art \’Verschnaufpause\‘ deuten lässt. Der nordamerikanische Automarkt ist hart umkämpft. Obwohl sich die Marktanteile bereits zu ungunsten der amerikanischen Hersteller verschoben haben, steigen die Investitionen der asiatischen und europäischen Hersteller weiter. Auch die \’Big 3\‘ (GM, Ford, Chrysler), die bereits Produktionskapazitäten reduziert haben, müssen in die Modernisierung ihrer Produktionen investieren, um konkurrenzfähig zu bleiben. Für 2007 ist in Nordamerika wieder ein ansteigender Bedarf an Indus­trierobotern registriert worden. Die Elektronikindustrie – vor allem die Halbleiterindustrie – hat ihren Robotereinsatz in Nordamerika verdoppelt. Auch die Nachfrage aus der Gummi- und Kunststoffindustrie ist weiter angestiegen. Einen Rückgang gab es dagegen bei der Metallindustrie und dem Maschinenbau sowie bei der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie.

Robotik-Boom in China

In Asien sanken die Roboterlieferungen 2006 um 19% auf 61.700 Einheiten. Eine negative Entwicklung zeigte sich in allen erfassten asiatischen Märkten außer in China, Indien, Malaysia und Taiwan. In Japan, dem weltweit größten Robotermarkt, waren es mit 37.400 Einheiten 26% weniger als im Vorjahr. Die beiden wichtigsten Branchen, die Automobilindustrie und die Elektro-/Elektronikindustrie haben erwartungsgemäß ihre Roboterkäufe nach den hohen Investitionen von 2005 stark reduziert. Dagegen stieg die Nachfrage aus der Gummi- und Kunststoffindustrie, dem Maschinenbau und der Metall­produkteindustrie überdurchschnittlich an. In der Republik Korea, dem zweitgrößten Markt in Asien, sind die Roboterlieferungen um 17% auf 10.800 Einheiten in 2006 gesunken. Ein Einbruch der Bestellungen aus der Elektro-/Elektronikindustrie wurde teilweise durch verstärkte Investitionen der Automobilindustrie kompensiert. Im drittgrößten Robotermarkt Asiens, in China, stieg der Robotereinsatz um 29% auf 5.800 Einheiten im Jahr 2006. Hier stieg neben der Nachfrage aus der Automobilindustrie auch die Nachfrage aus der Elektro-/Elektronikindustrie und der Gummi- und Kunststoffindustrie. In Indien haben sich die Robotereinsätze auf 850 Einheiten nahezu verdoppelt. Diese Anzahl ist noch relativ klein, aber die hohen Steigerungsraten der vergangenen beiden Jahre deuten auf die sich entwi­ckelnde Dynamik in diesem Markt hin.

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VDMA e.V.
http://www.worldrobotics.org

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