Dr. Christoph Dickmann von Siemens Healthcare beschrieb die Grundidee der Sliding Gantry so: \“Während bei einem Computertomographen normalerweise der Patient mit der Liege durch das Gerät fährt, bewegt sich beim Sliding Gantry CT das Gerät während der Bildgebung über den Patienten, der auf einem fest eingestellten Tisch liegt, z.B. bei einer Operation.\“ Das ermöglicht neue Nutzungsmöglichkeiten, besonders für die therapeutische Bildgebung. Darüber hinaus kann das CT in zwei Räumen mit zwei ortsfesten Patientenliegen eingesetzt werden, zwischen denen der Scanner verfahren werden kann. Prof. Dr. Reith vom Universitätsklinikum des Saarlandes ergänzt: \“Die Sliding Gantry ermöglicht es in dieser Form das erste Mal, einen einzigen Tomographen abwechselnd in zwei Zimmern einzusetzen.\“ So lässt sich der Durchsatz erhöhen und für Notfälle steht jederzeit ein Schock- bzw. Interventionsraum mit CT bereit.
Partner in der Entwicklung
Bei der Entwicklung des Fahrsystems für Computertomographen brachten beide Unternehmen ihre Kompetenz ein: Siemens Healthcare konzentrierte sich auf CT-Gerät, Bildgebung und Scanner-Steuerung, und Schaeffler auf die Mechantronische Linearsystemlösung beim Fahrsystem. Die steckerfertige mechatronische Umsetzung umfasst u.a. die Lineartechnik, als auch die Antriebsregler sowie die Sicherheitstechnik gemäß SIL2 und IEC61508. Dazu erklärte Henning Dombek, Leiter Systemlösungen bei Schaeffler Lineartechnik: \“Mit der Übertragung der gesamten Lineartechnik an Schaeffler ging auch die Komplexität der dreidimensionalen Raumanpassung der Gantry in den Krankenhäusern in unsere Verantwortung über, wie beispielsweise die Längenvariabilität am Boden und an der Decke, die Anpassung an die Deckenhöhe und an den Bodenaufbau sowie die teleskopierbare Kabelsäule in mehreren Ausführungen.\“ Ziel der beiden Entwickler-Teams war ein Komplettpaket für die Sliding Gantry, das die Logistik für Siemens und für den Projektleiter möglichst einfach machen sollte. Siemens entschied sich dafür, die an individuelle Endkundenverhältnisse angepasste Lineartechnik und Kabelführungen bei Schaeffler in Homburg komplett aufbauen und testen zu lassen. Anschließend wird das Fahrsystem verpackt und zu Siemens Healthcare nach Forchheim versandt.
Spagat zwischen Serie und Stückzahl 1
Innerhalb nur eines Jahres entwickelten die Ingenieure von