Startklar für HMIs der Generation 4.0?

Herausforderungen zukünftiger HMI-Entwicklung mit innovativer Web-Technologie meistern
Die Welt der HMI-Gestaltung ist im Wandel. Technische Entwicklungen, veränderte Nutzererwartungen und eine sich wandelnde Arbeitswelt treffen auf ein äußerst volatiles Marktumfeld. Sie stellen die Maschinen-und Anlagenbauer sowie die Automatisierer vor eine Reihe von Herausforderungen. Diese können mit modernen Web-Technologien gemeistert werden, denn der offene Standard HTML5 ermöglicht eine völlig neue Art von Visualisierung für die Entwicklung von HMIs der Generation 4.0.

Das HMI ist das zentrale Fenster zur Maschine oder Anlage, aber auch zu einzelnen Automatisierungskomponenten. Aber die Welt der HMI-Gestaltung ist im Wandel. Die Dominanz von Windows als Betriebssystem ist gebrochen. Smart Devices wie Tablets und Smartphones haben den Markt erobert. Sie haben sich in den letzten Jahren in unseren Alltag geschlichen und sind inzwischen für viele Nutzer zu unverzichtbaren Gefährten geworden. Die allgegenwärtigen Smart Devices haben bereits zu großen Verhaltensänderungen geführt. Und sie prägen in zunehmendem Maße die Erwartung der Nutzer in Bezug auf Bedienung und grafische Gestaltung aktueller HMIs. Diese Veränderungen sind nur Vorboten von dem, was die industrielle Software-Entwicklung in den nächsten Jahren erwarten wird. Deren Konstante wird der Wandel sein, beeinflusst von der kontinuierlichen Änderungen der IT-Landschaft, einem globalisierten Wettbewerb, aber auch von neuen Konzepten und Visionen wie Industrie 4.0. Dem gegenüber stehen in der Industrie jedoch Produktlaufzeiten von zehn bis zwölf Jahren – auch für die Software bzw. für das HMI. Eigentlich ein Unding, denn der Erfolg der Hersteller wird zunehmend davon abhängen, ob sie kurzfristig auf Veränderungen am Markt reagieren, bzw. daraus entstehende Chancen schnell aufgreifen und umsetzen können. Was bedeutet das für die HMI-Entwicklung? Drei Faktoren sind der Erfolgsschlüssel künftiger HMI-Entwicklungen: Portabilität, Individualität und Effizienz.

Vollständige Portabilität

Portabilität bedeutet, dass die HMIs von Morgen unabhängig von Betriebssystem und Hardware laufen werden. Dies ermöglicht dem Anwender, verschiedene Endgeräte inklusive unterschiedlicher Bildschirmgrößen und -orientierungen einzusetzen. Denn die HMIs werden nicht nur auf stationären Bedienpanels laufen, sondern – je nach Anwendungsfall – auch auf mobilen Smart Devices wie Tablet und Smartphone oder sogar auf Daten-Brillen bzw. Daten-Uhren. Dieser situationsbezogene Einsatz der HMIs auf verschiedenen Zielgeräten verlangt ein Umdenken bei der HMI-Gestaltung bzw. bei den HMI-Visualisierungssystemen. HMIs werden nicht mehr pixelgenau für eine feste Auflösung konzipiert, vielmehr passen sie sich automatisch an die Gegebenheiten an. Das hört sich kompliziert an, ist aber heute zumindest im Web-Bereich bereits Standard. Das kann jeder im Internet selbst ausprobieren: Moderne Websites passen sich automatisch dem Zielgerät an – egal ob der Nutzer von einem Desktop-PC mit einem 21\“-Monitor darauf zugreift oder von einem 4\“-Smartphone. Dieses Verhalten nennt man Responsive Design und beschreibt eine Technologie, die nun auf die Bedürfnisse und Randbedingungen der Industrie übertragen werden muss.

Einfache Individualisierbarkeit

Das HMI ist die Visitenkarte der Maschinen und Anlagenbauer. Nirgends sind die Merkmale eines industriellen Produkts für den Anwender so spürbar oder erlebbar wie an dem HMI. Viele Hersteller haben bereits erkannt: Es geht nicht nur um die einfache Bedienung, es geht auch um die Vermittlung eines \’positiven Gefühls\‘ bei der Nutzung, der User Experience (UX). Dabei stehen Emotionen wie Begeisterung, Vertrauen und Freude im Fokus. Eine entsprechend individuell gestaltete, intuitiv nutzbare HMI ist eine wichtige Möglichkeit, um sich und sein Produkt angemessen zu präsentieren und sich vom Wettbewerber zu differenzieren. Individualisierbarkeit bedeutet aber auch, dass künftige HMIs in zunehmendem Maße ad hoc \’komponiert\‘ werden. Das heißt, abhängig von der Nutzungssituation und den genutzten Maschinenfunktionen werden im HMI maßgeschneidert nur die Informationen angezeigt, die im aktuellen Kontext relevant sind. HMIs müssen deshalb modular aufgebaut, skalierbar und einfach personalisierbar sein. Auch dieses Verhalten kennt man aus dem Internet. Dort bekommt der Nutzer oft ganz individuell für ihn zusammengestellte Informationsangebote – sogenannte Mash-ups -, die sich teilweise automatisch aus verschiedenen Quellen generieren.

Effizientes Engineering

Die Realisierung einer funktional anspruchsvollen und grafisch attraktiven HMI darf kein Wagnis werden. Trotz der vorangehend genannten Herausforderung muss die Entwicklung effizient und möglichst ohne allzu spezielles Fachwissen realisierbar sein, ansonsten wird der mittelständisch geprägte Maschinen- und Anlagenbau keinen Zugang dazu finden. Im Idealfall wird das HMI auf der Basis von vorgefertigten Basiskomponenten und Lösungen nur projektiert anstatt programmiert.

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Smart HMI GmbH
http://www.smart-hmi.de

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