Regionale Automatisierungs- messen

Neuer Messeveranstalter setzt bei Automatisierungsmessen auf regionale Nähe
Als erste Veranstaltung in einer Reihe regionaler Automatisierungsmessen schickt die Stuttgarter untitled exhibitions gmbh vom 03. bis 05. Juni 2014 die \'all about automation Friedrichshafen\' an den Start. In der ersten Entwicklungsstufe sind ab Herbst 2014 weitere Automatisierungsmessen für das Rhein-Main-Gebiet und den Osten Deutschlands geplant.

Das Konzept der Regionalmessen ist darauf ausgerichtet, Anwendern, Entscheidern und Praktikern maximalen Informationswert zu liefern. Dies geschieht in Kombination mit den Vorteilen einer nah am Lebens- und Arbeitsort stattfindenden Messe. Die \’all about automation\‘-Messen bieten dem regionalen Vertrieb des Herstellers eine optimierte Plattform, um sich dichter und schneller mit dem Kunden und Interessenten zu verknüpfen. Innerhalb einer fokussierten, überschaubaren und funktionalen Fachmesse ist alles darauf ausgerichtet, intensive beratende Gespräche zu führen und den Fachfragen der Anwender ausreichend Raum zu geben. Das Ausstellungsspektrum der \’all about automation\‘ orientiert sich am \’state-of-the-art\‘ industrieller Automatisierungstechnik: Lösungen, die heute angeboten werden und implementierbar sind, bewährte und erfolgreiche Produkte, leistungsfähige Software sowie die dazugehörigen Supportfunktionen und Dienstleistungen. Die Messe zeigt die Hauptthemen der Automatisierungstechnik für Anwendungen sowohl in der Fertigungs- als auch Prozessautomatisierung:

  • Antriebstechnik (elektrisch/mechanisch)
  • Bedienen/Beobachten/Visualisierungstechnik
  • Bussysteme und Industrielle Kommunikation
  • Dienstleistungen und Engineering für die Automation
  • Industrieelektronik
  • Pneumatik für die Automatisierung
  • Prozessleittechnik
  • Sensorik & Industrielle Bildverarbeitung
  • Mess- und Regeltechnik (SPS/Industrie/PC)

Platziert werden die Messen in jeweils für die Hersteller wichtigen regionalen Einzugsgebieten. Die \’all about automation Friedrichshafen\‘ bildet die Plattform für Besucher aus der internationalen Bodenseeregion sowie aus angrenzenden Regionen. Die internationale Bodenseeregion ist überdurchschnittlich stark industrialisiert. Die mit Abstand bedeutendste Branche in der deutschen Bodenseeregion ist der Maschinenbau. Im Bodenseekreis arbeiten 21% der Beschäftigten in dieser Branche. Damit ist der Anteil dort um das 5,5-fache größer als in der Bundesrepublik Deutschland. Veranstaltet wird die \’all about automation\‘ von der untitled exhibitions gmbh. Mit im Team des Messeveranstalters sind drei Experten, deren Zusammenarbeit sich bereits beim Ausbau und der Entwicklung spezialisierter Automatisierungsmessen bewährt hat: Tanja Waglöhner, Joseph Rath und, als Berater, Wolfgang Tondasch. Das Bekenntnis zur Anwenderorientierung zieht sich durch das gesamte Veranstaltungskonzept. Innerhalb des parallelen Fachprogramms bieten frei zugängliche Workshops aktuelles Wissen und praxisbezogenes Know-how. Vor Ort erlebt der Besucher, wie die Veranstalter der \’all about automation\‘ Service definieren: Messekatalog, Parkplatz, Getränke und Snacks sind in der Eintrittskarte inbegriffen, diese ist auf Einladung eines Ausstellers kostenfrei.

Interview mit Tanja Waglöhner, Geschäftsführerin Untitled Exhibitions

Sie starten mit \’Untitled Exhibitions\‘ ein neues Unternehmen im Messebusiness der Automatisierungsbranche. Ein mutiges Unterfangen im Messeland Deutschland. Zunächst würde mich interessieren, wie es zu dem interessanten Namen gekommen ist.

Waglöhner: Untitled stellt die Philosophie des Unternehmens dar: Der Kunde und das Produkt stehen im Vordergrund. Der Organisator steht für die Qualität – zum Leben erweckt wird das Produkt durch Aussteller und Besucher. Der Name zeigt darüber hinaus unsere Unabhängigkeit und auch die Lust darauf, Neues zu denken und umzusetzen.

Gerade die Automatisierungsbranche leidet nicht unbedingt an einem Mangel an Messen, Kongressen und Veranstaltungen. Welche Lücke sehen Sie, die Sie mit Ihrem Messekonzept schließen wollen und wie sieht dies kurz zusammengefasst aus?

Waglöhner: Deutschlands Automatisierungsindustrie ist weltweit führend. Die Messen in Hannover und Nürnberg zeigen international und deutschlandweit diese Leistungsfähigkeit. Es wird die Zukunft gezeigt. Das geschieht auch mit viel Glamour und Marketingaufwand. Entfernung vom Lebensort ist Aufwand für den Besucher. Hohe Besucherzahlen schaffen Zugangsbarrieren zum Gespräch mit dem richtigen Ansprechpartner. Mit dem Konzept der Fokussierung auf die Region sinken die Präsentationskosten, Wege werden kürzer und es ist wieder mehr Zeit für das Fachgespräch. Neben den Marktführern stehen die KMUs wieder mehr im Zentrum. Der Besucher aus der Region ist die Zielgruppe. Man kennt sich, lernt sich kennen, vertraut sich. Man spricht über Bewährtes, entwickelt Lösungen für die gerade anstehenden Aufgaben. In Friedrichshafen wird nicht der Besucher aus Norddeutschland und in Sachsen nicht der Besucher aus Baden-Württemberg erwartet. Mit geringem Aufwand den Stand buchen, die Einladung persönlich gestalten – alles nicht zwingend mit der zentralen Marketingabteilung des Konzerns – das ist das Organisationskonzept.

Haben Sie in die Konzeption der Messe auch potenzielle Aussteller eingebunden?

Waglöhner: Wir kennen Automatisierung. Mit Wolfgang Tondasch haben wir unser Team um den profunden Kenner der Industrie erweitert, der sein Ohr am Herzschlag der Industrie hat und mit dem die Entscheider in der Industrie offen über ihre Probleme und die von uns angebotenen Lösungen sprechen. Wolfgang Tondasch war jahrelang begehrtes Beiratsmitglied an den verschiedenen Messeplätzen. Der ZVEI hat ihn mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. Das Konzept ist mit Multiplikatoren diskutiert – die uns bestärken. Der Außendienst braucht Foren, Anlässe und muss vor allem raus aus dem Stau und ran an den Kunden.

Welche konkreten Vorteile bietet Ihr Messekonzept für die Besucher, im Vergleich zu den existierenden Messen und Veranstaltungen?

Waglöhner: Kurze Wege kreieren mehr Zeit für mehr Gespräche. Beratung wird wieder wichtig, weil die Zeit dafür da ist. Blaupause – Problem – Lösung, das charakterisiert die Situation des \’all automation\‘-Besuchers. Dazu eine entspannte Messeatmosphäre und einen Service, der den Besucher in den Mittelpunkt stellt.

Bei den Messethemen handelt es sich für mich um sehr grundlegende Automatisierungsthemen. Wird es auch Messeschwerpunkte geben? Ich denke hier z.B. an die Automatisierung von mobilen Maschinen oder auch die Automatisierungstechnik im Energiebereich.

Waglöhner: Bei den \’all about automation\‘-Messen stehen die bewährten Produkte und einsatzbereite Lösungen im Vordergrund. Daher ist die Nomenklatur bewusst sehr grundlegend und auch in hinreichender Breite aufgestellt. Aus unserer Sicht macht das die anwendungsorientierte, regionale Fachmesse aus.

Wie sehen die mittelfristigen Pläne für die nächsten Jahre aus und wo wollen Sie mit Ihrem Unternehmen und den Messen in fünf Jahren stehen?

Waglöhner: In den nächsten fünf Jahren werden wir in Abstimmung und mit Rat der Industrie in den verschiedenen Regionen Deutschlands ein Konzept realisieren, dass die all \’about automation\‘-Serie ausbaut. Wir denken da auch an regional unterschiedliche Strukturen, die sich an dem erwarteten Besucheraufkommen orientieren. Es muss ja nicht jede Messe drei Tage dauern. Ebenso denken wir konkret über weitere Themen aus der Welt der Konsumgüter, der Elektronik und des Maschinenbaus nach, für die sich das auf Regionen fokussierte Messekonzept ebenfalls eignet.

untitled exhibitions GmbH
http://www.untitledexhibitions.com

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