Realitätscheck

Inwieweit ist Industrie 4.0 heute bereits Realität?
Immer wieder tauchen derzeit die Begriffe Industrie 4.0 oder Cyber-Physical Systems (CPS) auf. Der Artikel zeigt, wie die prinzipiellen Ideen dahinter funktionieren, wirft einen Blick über den Tellerrand dieser Visionen hinaus und betrachtet, in welchen Bereichen ähnliche Ansätze bereits Erfolg hatten.

Zukünftig Systemdesigner gesucht

Die Vision von Industrie 4.0 und CPS sind keinesfalls eine abstrakte Zukunftsvision, sondern bereits in vielen Bereichen Realität. Lediglich die ganzheitliche Verfolgung, Nutzung und Standardisierung sind Bereiche, die noch deutlicher vorangetrieben werden müssen. Dabei ist eine Herausforderung die große Datenflut, die durch die vernetzten Systeme entsteht. Wie bereits erwähnt, können durch die Vernetzung von Produkt und Produktionstest neue Erkenntnisse über Fehler in der Produktion gewonnen werden. Dies gelingt aber nur, wenn sowohl die Algorithmen, als auch die Infrastruktur für diese Datenflut gegeben ist. Der Begriff \’Big Analog Data\‘ adressiert das Bedürfnis, großen Datenmengen mit passenden Algorithmen und Infrastrukturen zu begegnen. Daher muss der Ingenieur von morgen völlig neue Herausforderungen bewältigen. Systeme müssen im Ganzen entwickelt werden. Daher werden die Talente von morgen stärker als Systemdesigner eingebunden sein und sich nicht mehr so häufig in Teildisziplinen wie Elektrotechnik und Maschinenbau unterteilen. Auch hier sind bereits mit dem Studium zum Mechatroniker erste Weichen in Richtung Systemdesign gestellt. Um neue Generationen für diese Ansätze zu begeistern, wecken bereits heute Systeme wie z.B. Lego Mindstorm Interesse. Bei diesen Robotersystemen kommt der Gedanke von Cyber-Physical Systems zum Tragen. Dank einer vereinfachten Oberfläche auf Basis von LabView können Sensoren und Akteure mit Mechanik verknüpft werden und es entstehen spielerisch anspruchsvollste Automaten und Roboter. Solche Systeme finden sich in allen Stufen der Lehre wieder. Ein weiteres Beispiel ist myRIO, mit dem Studenten von heute das Embedded-Design von morgen mit FPGA, grafischer Programmierung und Echtzeitbetriebssystem erleben und dank WLAN-Schnittstelle einfach verknüpfen können.

Fazit

Die Vision von Industrie 4.0 und den damit verbundenen Begriffen ist nicht so abstrakt, wie man zunächst vermuten mag. Die Systeme tauchen durchaus bereits in heutigen Fabriken auf. Um jedoch den Wirtschaftsstandort Deutschland langfristig zu sichern, müssen die Bemühungen deutlich vorangetrieben werden. Plattformhersteller zeigen dabei, wie solche Systeme sowohl soft- als auch hardwareseitig erstellt werden können. Sie sind sich den daraus entstehenden neuen Herausforderungen, wie z.B. \’Big Analog Data\‘, durchaus bewusst. Darüber hinaus können dank dem Engagement von visionären Dozenten in Verbindung mit den richtigen Werkzeugen im Bereich der Ausbildung und Lehre, in Zukunft völlig neue revolutionäre Systeme von den Systemdesignern erwartet werden.

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

National Instruments Germany GmbH
http://www.ni.com

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Bild: Ceratizit Deutschland GmbH
Bild: Ceratizit Deutschland GmbH
Werkzeuge – immer passend

Werkzeuge – immer passend

Eine digitalisierte Fertigung hat viele Gesichter… und Recker Technik aus Eschweiler setzt ihr auf jeden Fall einen Smiley auf. Dort bringt die Produktion mit digitalen Zwillingen mehr Effizienz in den Alltag sowie gleichzeitig mehr Überblick über das Toolmanagement und die Werkzeugkosten. Mit dabei: Zwei Tool-O-Maten, die intelligenten Werkzeugausgabesysteme von Ceratizit – dank denen immer das passende Werkzeug für den Job zur Hand ist.

mehr lesen
Bild: Hainbuch GmbH
Bild: Hainbuch GmbH
„Wie passende Spanntechnik die Automation voranbringt“

„Wie passende Spanntechnik die Automation voranbringt“

Zunehmend individuellere Kundenanforderungen, mehr Schwankungen im Auftragseingang und weniger Fachkräfte – diese Faktoren beeinflussen die Fertigungsplanung zunehmend. Gerade bei kleinen Herstellungschargen mit Losgrößen unter 100 macht in diesem Spannungsfeld die Automatisierung, etwa von Hainbuch, den Unterschied. Ein entscheidender Ansatzpunkt in der Umsetzung ist neben Maschine, Roboter und Bediener der Rüst- und Spannprozess.

mehr lesen
Bild: Schunk SE & Co. KG Spanntechnik
Bild: Schunk SE & Co. KG Spanntechnik
Futter für die Ewigkeit

Futter für die Ewigkeit

Siemens Energy setzt für die Präzisionsbearbeitung an einer Horizontaldrehmaschine Magnos Elektropermanent-Magnetspannfutter von Schunk ein. Dank der gleichmäßig dauerhaft wirkenden Magnetspannkraft erfolgt das Spannen der Werkstücke deformations- und vibrationsarm – für eine ausgezeichnete Bearbeitungs- und Oberflächenqualität. Mit der zugehörigen App lässt sich die Spannsituation simulieren und sicher parametrieren.

mehr lesen