Profinet Safety Entwickler Seminar: Automobilindustrie forciert Standard

Am 14. Februar diesen Jahres fand in den Räumen der Profibus Nutzerorganisation (PNO) ein Profisafe-Workshop für Entwickler statt. Mitinitiator der Veranstaltung war die Automatisierungs-Initiative der vier größten deutschen Automobilbauer Audi, BMW, Daimler-Chrysler und Volkswagen.

Der Feldbus ist auch als Übertragungsmedium für sicherheitsgerichtete Signale mittlerweile von den Anwendern akzeptiert. Für die Automatisierungsinitiative der großen deutschen Automobilbauer (AIDA) ist sie sogar ausdrücklich gewünscht, wie Wolfgang Kochs von der Daimler Chrysler AG gleich zu Beginn der Veranstaltung erklärte. Die Automobilindustrie muss heute unter hohem Kostendruck flexible Produktionsanlagen realisieren. Dazu wird als verbindendes Element eine standardisierte Kommunikationsplattform benötigt. Daher hat sich die AIDA bereits im Jahre 2004 zu Profinet mit Profisafe-Profil bekannt. \“Die Integration von Sicherheitstechnik in die Steuerungstechnik bietet für uns ein hohes Nutzenpotenzial. Durch die Verschmelzung entfällt viel Aufwand bei Planung, Realisierung und im Betrieb,\“ erläuterte Kochs (DaimlerChrysler). In einem grundlegenden Beitrag über Profisafe stellten Herbert Barthel und Dr. Wolfgang Stripf (beide Siemens) das Konzept und die Technologie von Profisafe als eine Safety-Lösung für alle Plattformen vor. Auch über erfolgreiche Softwareentwicklung durch die Anwendung von UML konnten sich die Teilnehmer in Vorträgen von Rainer Faller (exida), Christian Diedrich und Andreas Franke (beide ifak) informieren. In den Beiträgen von Oliver Koepcke (Sick) und Markus Schätzmüller (Bosch Rexroth) wurde den Anwesenden der Verlauf von zwei konkreten Entwicklungsprojekten verdeutlicht. Neben den zu nehmenden Hürden zeigten sie zahlreiche Quellen und Hilfestellungen bei der Problemlösung auf. Stephan Haeb vom TÜV Rheinland referierte über die relevanten Standards im Sicherheitsgerichteten Industrieumfeld und erklärte, was künftig von Geräteherstellern und Anwendern zum Nachweis der \“Funktionalen Sicherheit\“ erwartet wird. Für den einfacheren Einstieg in die Entwicklung ist von Siemens ein Profisafe Starterkit (mittlerweile in der Version 3.3) erhältlich. Gerd Putschky (Siemens ComDec) zeigte in seinem Vortrag, wie das Kit helfen kann, Komponenten Profisafe-tauglich auszustatten und welche Möglichkeiten sich darüber hinaus bieten. In seinem anschließenden Vortrag erläuterte Manfred Popp (ebenfalls Siemens ComDec) die Anforderungen bei der Zertifizierung von Profisafe-Geräten in der PNO. Andreas Franke (ifak) stellte die Arbeiten für die Zertifizierung von F-Host-Systemen vor. In dem abschließenden Beitrag von Günter Greil vom TÜV Süd konnten sich die Anwesenden über die Zertifizierung von Sicherheitsgeräten nach IEC61508 informieren. Für Einsteiger in die Thematik \“Sichere Kommunikation mit Profinet\“ war das eine gelungene Übersichtsveranstaltung. Wer sich detailliert mit dem Thema auseinandersetzen will, erhält bei der PNO Informationen zu weiteren Schulungen. (kbn)

PROFIBUS Nutzerorganisation
http://www.profibus.com

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