Dass dies in niemandes Interesse ist, liegt auf der Hand. Wie aber kommt es zu solchen \’Feuerwehr-Situationen\‘ und wie können sie vermieden werden?
Fehlendes Lagermanagement in Bäckereien
Selbst Großbäckereien mit mehreren Lagersilos, verfügen häufig nicht über eine automatisierte Füllstandüberwachung zur Kontrolle ihrer Bestandsmengen. Diese Bestände müssen also regelmäßig manuell kontrolliert und es muss rechtzeitig eine Bestellung beim Mehllieferanten ausgelöst werden. Durch unvorhergesehene Bedarfsschwankungen oder schlicht durch entfallene Kontrollen, entstehen plötzlich Notsituationen, die zu ungeplanten Extratouren für die Mühle führen. Eine teilweise Verbesserung würde alleine schon die Installation von Sensoren zur Füllstandüberwachung in den Silos der Bäckereien bringen. Hier mangelt es aber häufig an der Bereitschaft für Investitionen, wo es doch \’auch so\‘ geht. Die ideale Lösung ist, dass die Mühle die zentrale Füllstandüberwachung für ihre Kunden als Serviceleistung übernimmt und damit ihre eigene Material- und Lieferdisposition optimieren und gleichzeitig den administrativen Aufwand reduzieren kann. Natürlich drängt sich hier umgehend die Kostenfrage auf – wer soll das bezahlen?! Oder bezahlt es sich vielleicht sogar selbst? Tatsächlich zeigt die nähere Betrachtung, dass sich eine solche Investition für die Mühle durch die realisierte Kostenoptimierung in einem angemessenen Zeitraum amortisiert.
Füllstand-Fernabfrage per GSM-Modem
Die UWT GmbH aus Betzigau im Allgäu, seit Jahrzehnten Profi in der Füllstandmesstechnik für Schüttgüter, hat für Getreidemühlen eine wirtschaftliche und praxisgerechte Lösung zur zentralen Füllstand-Fernabfrage geschaffen. Das System sieht folgendermaßen aus: Auf jedem Silo einer Bäckerei wird das wartungsfreie Lotsystem Nivobob 4000 zur Füllstandüberwachung angebracht. Zur einfachen Montage ist lediglich eine übliche 1,5\“ Gewindemuffe im Silodach nötig. Die Füllstandsignale werden in der Bäckerei mithilfe der Software Nivotec und einem Wago-Webcontroller gebündelt und per Ethernet-Anschluss über eine geroutete IP-Adresse ins Internet eingespeist. Von der Mühle aus ist über die definierte IP-Adresse jederzeit der Zugriff auf die aktuellen Füllstände per Passwort und Internetbrowser gewährleistet. Es können – ohne weitere Hardwarekosten in der Mühle – beliebig viele weitere Kunden ins System aufgenommen werden. Soll der Installationsaufwand in der Bäckerei möglichst gering gehalten werden, so kann die Fernabfrage der gewonnenen Daten auch über ein GSM-Modem erfolgen. Es wird dann für den Datenversand kein Ethernet-Anschluss benötigt, sondern lediglich eine SIM-Karte im \’Wago to Pass\‘-Modem. Dieses nimmt alle Füllstandsignale auf und sendet sie in einem verschlüsselten Protokoll per Mobilfunk über das Internet an die entsprechenden Controller in der Mühle. Da es sich nur um geringe Datenmengen handelt, genügt hierfür ein günstiger SIM-Vertrag. In der Mühle können die aktuellen Füllstände über die Nivotec-Visualisierungssoftware an jedem Ethernet-PC per Internetbrowser abgerufen werden. Der Datenzugriff erfolgt zeitnah, da die Visualisierungs-Controller direkt im Ethernet der Mühle eingebunden sind.
Vorteile des Füllstand-Fernabfragesystems
Der Nutzen des Gesamtsystems liegt in der Vereinfachung der Abläufe, die zu einer Kostenreduzierung für alle Beteiligten führt.