Industrielle Anforderungen an die Multitouch-Technologie

Komfortabel, robust und sicher

Angesichts des stetig steigenden Wettbewerbsdrucks suchen Unternehmen nach Differenzierungsmerkmalen, die ihre Maschinen und Anlagen von den Lösungen der Marktbegleiter abheben. Als möglichen Ansatzpunkt haben hier viele Hersteller die Optimierung der Bedienoberfläche identifiziert, die oftmals als Visitenkarte der jeweiligen Applikation fungiert.

Bedienung gestaltet sich einfacher und sicherer

Die Multitouch-Technologie und Gestensteuerung verspricht somit eine deutliche Steigerung der Benutzerfreundlichkeit, da sich die Anlagenbedienung sowohl einfacher als auch sicherer gestaltet. Es ist beispielsweise denkbar, dass der Bediener mit einer Hand ein Menü öffnet und mit der anderen Hand Parameter setzt. Dadurch wird der Sprung in ein Untermenü und wieder zurück vermieden sowie die Bedienung übersichtlicher. Das Scrollen in Listen vereinfacht sich ebenfalls, weil der Inhalt selbst und nicht ein schmaler Slider verschoben wird. Die Bediensicherheit lässt sich durch Verriegelung mit einem weiteren Button zur gleichzeitigen Bedienung mit der anderen Hand erhöhen. Selbst wenn diese Vorgehensweise noch keine fehlersichere Zweihand-Bedienung ersetzt, verhindert die Multitouch-Bedienung auf diese Weise unbeabsichtigte kritische Bedienschritte (Bild 4). Im Gegensatz zum Consumer-Bereich ist es in industriellen Anwendungen wichtig, die Komplexität der Gesten zu reduzieren. Durch die bewusste Beschränkung auf Funktionen wie Zoomen, Scrollen und beispielsweise eine bestimmte Geste als Home-Funktion erweist sich die Bedienung als industrietauglich. Darüber hinaus wird die Möglichkeit von Fehleingaben minimiert, der Schulungsaufwand gesenkt und die Bedienereffizienz erhöht.

Komplexe Anlagenstrukturen werden auf einer Seite angezeigt

Die Anfragen von Maschinen- und Anlagenbauern belegen, dass Multitouch und Gestensteuerung im Bereich der Mensch-Maschine-Kommunikation längst keine Wunschvorstellung mehr sind, sondern eine reale Anforderung der Endanwender. Der Trend zu größeren Displays mit raffinierten, benutzerfreundlichen Bedienoberflächen wird weiter wachsen, denn die ständig komplexer werdenden Fertigungsstrukturen im Maschinen- und Anlagenbau müssen verständlich dargestellt werden. Außerdem bietet die Technologie neue Möglichkeiten zur Anlagenbedienung. So lässt sich z.B. eine komplette Produktionshalle auf einem Bildschirm visualisieren, wobei der Maschinenbediener zur Lokalisierung von Störungen in jede Maschine und jeden Schaltschrank hineinzoomen kann. Ansprechende Visualisierungen und ein modernes Oberflächen-Design werden zunehmend Einzug in die Industrie halten und einen immer größeren Stellenwert erlangen. Die Mensch-Maschine-Schnittstelle ist mittlerweile zu einem Aushängeschild der Maschinen und Anlagen geworden. Trotzdem werden konventionelle analog-resistive Singletouch-Lösungen nicht komplett vom Markt verdrängt werden. Dies vor dem Hintergrund, weil die Technologie insbesondere in schmutzigen Umgebungen, die eine Handschuh-Bedienung erfordern, unverzichtbar ist.

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Phoenix Contact Deutschland GmbH

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