Klein aber oho Miniaturisierte Glas-LWL-Anschlusstechnik spart Platz im Schaltschrank

Industrial Ethernet Switches sollen modular und vielseitig einsetzbar sein, weil die Anwender stets eine gewisse Reserve für Erweiterungen vorhalten wollen. Idealerweise verfügen die Geräte über Erweiterungssteckplätze, die wahlweise LWL-Schnittstellen oder konventionelle Schnittstellen (RJ45) aufnehmen. Wegen der großformatigen LWL-Anschlüsse wurde damit aber bisher oft kostbarer Platz verschenkt.

Die Modularität und somit die flexible Einsetzbarkeit von Netzkomponenten ist ein Wunsch der industriellen Anwender. Sie fordern aber auch, dass die aktiven Netzkomponenten möglichst eine kleine Bauform haben, da die Kosten eines Schaltschranks durch seine Größe bestimmt werden. Eine kleine Bauform der Geräte hilft also Kosten bei der Installation zu sparen. Dies hat wiederum zur Folge, dass die Schnittstellen nur eine möglichst kleine Fläche auf der Gehäusefront belegen dürfen. Besonders für modulare Geräte, die sowohl mit elektrischen als auch optischen Schnittstellen bestückt werden können, sind die Abmessungen einer RJ45-Buchse das Maß aller Dinge. Auf dieser Fläche sollte sowohl eine Schnittstelle zur Datenübertragung über Kupferleitungen als auch eine Schnittstelle für Glas-LWL-Leitungen Platz finden. Zur Datenübertragung über Kupferleitungen hat sich bei Ethernet die RJ45-Schnittstelle durchgesetzt. Für die Datenübertragung über Glas-Lichtwellenleiter waren im industriellen Umfeld in der Vergangenheit die Schnittstellen BFOC (Bajonett Fiber Optic Connector, IEC61754-2) und SC (Subscriber Connector, IEC61754-4) gebräuchlich. Beide LWL-Schnittstellen haben aber den Nachteil, dass sie etwa die 1,5-fachen Fläche einer RJ45-Buchse benötigen. Dies führt dazu, dass bei gleichen Gehäuseabmessungen ein Switch mit RJ45- und FO-Schnittstellen weniger Ports zur Verfügung stellen kann, als ein Switch der nur RJ45-Ports besitzt. Das erweist sich besonders dann als nachteilig, wenn der Switch Modulschnittstellen aufweist, die wahlweise mit Schnittstellen für Kupferleitungen als auch optischen Anschlüssen bestückt werden können. Kompakte Glas-LWL-Schnittstelle auch in industriellen Applikationen Aufgrund der Forderungen nach modularen Geräten in möglichst kleiner Baugröße etabliert sich auch bei den industriellen Netzwerkkomponenten immer mehr die LC-Schnittstelle (Local Connector, IEC61754-20) für die LWL-Datenübertragung. Die LC-Schnittstelle hat den großen Vorteil, dass auf der Grundfläche einer RJ45-Buchse eine Glas-LWL-Schnittstelle mit zwei Faseranschlüssen realisiert werden kann. Somit lassen sich Gerätevarianten erzeugen, die sich in ihrer Baugröße nicht von den Varianten mit reiner Kupferanschlusstechnik unterscheiden. Durch die steigende Integration elektronischer Schaltkreise konnte die Baugröße der entsprechenden LC-Transceiver soweit reduziert werden, dass sie in einem kompakten Eigengehäuse untergebracht werden und somit nachträglich über einen Modulschacht in das Gerät eingesteckt werden können. Die als SFP bezeichneten Module (SFP, Small Form Pluggable) ermöglichen einen hohen Grad an Flexibilität in der Geräteausprägung. Diese SFP-Module können vom Anwender auch nachträglich zur Erhöhung der Schnittstellenzahl seiner Netzwerkkomponenten in entsprechende Modulschächte eingesteckt werden. Ein Ver- und Entriegelungsbügel am Transceiver ermöglicht eine rüttelsichere Kontaktierung des Transceivers im Modulschacht. Unterschiedliche Transceiver-Ausprägungen für Single- und Multimode Glas LWL Fasern ermöglichen den einfachen Übergang innerhalb eines Gerätes von einem Fasertyp auf den anderen. Industrietaugliche Push-Pull-Entriegelung Durch die deutlich kleinere Grundfläche für diese LWL-Transceiver, muss natürlich auch die LWL-Anschlusstechnik deutlich kleiner werden. Der nach IEC61754-20 standardisierte LC-Stecker ermöglicht zwar auf dem Gerät eine hohe Packungsdichte, verschlechtert dadurch aber auch deutlich das Handling beim Ziehen und Stecken der Steckverbinder. Ein gutes Handling entscheidet aber besonders im Industriebereich über die Akzeptanz eines Produktes. Um das Handling der Steckverbinder zu verbessern, bietet Siemens in seinem Produktspektrum für die industrielle Kommunikation Simatic Net den neuen, industrietauglichen LC-Steckverbinder mit Push-Pull-Entriegelungsmechanismus an. Dieser neue Entriegelungsmechanismus erfüllt zwei Aufgaben: Er verbindet die beiden Einzelsteckverbinder zu einem Duplexsteckverbinder und ermöglicht weiterhin das gemeinsame Entriegeln der beiden Rastnasen der Einzelstecker. Somit kann der Anwender den Stecker durch ein leichtes Ziehen am Duplexstecker, unabhängig von der Einbaulage im Gerät entriegeln. Durch diesen neuen Entriegelungsmechanismus wird das Handling einer LC-Schnittstelle auch in Geräten mit hoher Portanzahl einfach möglich. Der neue LC-Steckverbinder von Siemens hilft somit, das Handling einer LC-Schnittstelle deutlich zu verbessern, den Einsatz auch an Geräten mit vielen Ports zu vereinfachen und die gewünschte Modularität der Netzkomponenten bei gleichen Abmessungen zu gewährleisten. Vorgaben erfüllt Durch diese Eigenschaften hat der LC-Steckverbinder auch Einzug in die Produktfamilie der Industrial Ethernet Switches Scalance X von Siemens gehalten. Besonders bei den neuen modularen Varianten X-308-2M, XR-300 und dem X-300EEC für erweiterte Einsatzbedingungen, kann der neue LC-Steckverbinder seine ganzen Vorteile ausspielen. Gleicher Platzbedarf wie eine RJ45-Buchse, einfaches Handling durch Push-Pull-Mechanismus und robuste Aufbautechnik ermöglichen den Einsatz des Steckverbinders auch in Industrieapplikationen.

Siemens AG
http://www.siemens.de

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