Die Technologie
Das AS-Interface-System überträgt Daten und Energie auf einer zweiadrigen Leitung. Technisch gesprochen ist es eine Gleichspannung, auf die mit Spulen und Strompulsen ein Signal moduliert wird. Damit ist an den Ausgängen eine Spannung von 24V verfügbar. Alle Geräte werden über ein Zweileiterkabel angeschlossen. Dabei muss man nur den Gesetzen herkömmlicher Gleichspannungsverdrahtung folgen. Es sind also Ring, Stern und natürlich auch Baumverdrahtungen möglich. Dabei ist nur darauf zu achten, dass das System nicht geerdet wird, wie es auch die Normen für Datennetze vorsehen. Die Geräte werden typischerweise mit der Piercing Technik angeschlossen, damit ist die Kontaktierung einfach und schnell. Das sonst aufwändige ablängen, abisolieren und auflegen entfällt dabei. Jeder Teilnehmer im AS-Interface-Netz erhält eine Adresse, über die er angesprochen und identifiziert wird. Die Kommunikation erfolgt über einen sogenannten Master. Der Master funktioniert quasi als übergroße I/O Karte einer SPS oder als Busknoten in einem übergeordneten Netzwerk. Er fragt nacheinander die Werte der angeschlossenen Geräte ab und stellt Sie dem Hostsystem (SPS oder Feldbus) zur Verfü könnte AS-Interface als intelligentes Verdrahtungssystem verstehen. Es verbindet Sensoren und Aktuatoren mit der übergeordneten Anlagensteuerung. Der wesentliche wirtschaftliche Nutzen lässt sich grob in drei Bereiche aufteilen:
• Kostenvorteile bei der Planung
• Einsparung bei Inbetriebnahme und
Montage
• Nutzen im Laufe des Anlagenlebens
Kostenvorteile bereits bei der Anlagenplanung
Das AS-Interface-System ist durch seine für Ordnung sorgende Hierarchie, besonders für den modulareren Aufbau geeignet. Die modularen Baugruppen sind einfacher zu kalkulieren und reduzieren den Zeitaufwand. Außerdem werden die Kabelbäume der Signalverdrahtung einfach durch das gelbe AS-Interface Kabel ersetzt. Das vereinfacht die Stromlaufpläne und reduziert den Arbeitsaufwand für die Elektrodokumentation. Durch Einsatz von AS-Interface verringert sich der Aufwand bei den technischen Zeichnungen um ein Vielfaches gegenüber der herkömmlichen Verdrahtung. Die freie Wahl der Netztopologie erleichtert dem Konstrukteur den Entwurf der Verkabelungswege. Das AS-Interface arbeitet nach dem Master/Slave-Prinzip mit einer zyklischen Abfrage. Dieser Determinismus erleichtert die Planung von Abläufen. Häufig gibt es nach dem Abschluss der ersten Planungsphase noch Änderungen an einer Anlage. Mit der einfachen Erweiterbarkeit des AS-Interface-Systems lässt sich die Sensor/Aktuator Verkabelung leicht anpassen und erweitern.
Kostenvorteile bei Montage und Inbetriebnahme
Einfach und schnell können Sensoren und Aktuatoren über das Zweileiterkabel vernetzt und mit Spannung versorgt werden. AS-Interface überträgt also sowohl die Daten als auch die Stromversorgung der Endgeräte über ein einziges Kabel. Die Kabelbäume einer traditionellen Verkabelung entfallen und werden durch das gelbe AS-Interface-Kabel ersetzt. Eine massive Kostenreduktion durch die vereinfachte Verdrahtung ist die Folge. Durch die elektromechanische Schnittstelle ist das AS-Interface ohne Expertenwissen montierbar. Die typische Durchdringungstechnik (Piercingtechnik), hat sich im rauen Einsatz bewährt. Der Verpolungsschutz durch das profilierte Kabel ist nur ein Beispiel für die Umsetzung von Maßnahmen zur Reduzierung von Fehlern bei der Montage. Die frei wählbare Netzwerktopologie erleichtert die Installation, genauso wie die einfache Konfiguration. Die Installation, ein großer Kostenfaktor, lässt sich durch den Einsatz des Systems drastisch reduzieren. Durch die niedrigen Installationskosten erweist sich das System AS-Interface als technisch und wirtschaftlich sinnvolle Ergänzung zu anderen Feldbussen.
Kostenvorteile bei Diagnose und Wartung
AS-Interface bietet neben der standardisierten Diagnose im Feld, auch eine umfangreiche Fehlerdiagnose. Neben den Systemparametern können die angeschlossenen Geräte über Parameter umfangreiche Diagnosedaten an die Steuerung (Hostsystem) weiterleiten. Im Fehlerfall werden also die fehlerhaften Geräte und Prozesszustände eindeutig angezeigt. Auch der Austausch von solchen Geräten ist Dank des Autoadressierens sehr einfach. Das heißt, im Austauschfall werden die fehlerhaften Geräte einfach durch kompatible Geräte ersetzt und vom System automatisch als Ersatz erkannt und dann entsprechend adressiert. Das System lässt sich also ohne einen Eingriff in die SPS wiederherstellen. Bei Änderungen und Erweiterungen der Anlage kommt die Flexibilität bei der Verdrahtung und Montage deutlich zum Tragen und sorgt für ein einfaches Handling und schnelle Durchführung.