Integriertes Engineering in der Prozessindustrie

Vom 7. bis 8. November 2013 trafen sich 576 Teilnehmer zur 76. Namur-Hauptsitzung. Die Tagung fokussierte integrierte Engineeringprozesse genauso wie die Entwicklung hin zu einer \'Industrie 4.0\'.

Dabei zeichnete sich in Vorträgen und Workshops ab, dass aus Sicht der Prozessindustrie auf dem Weg hin zu flexibleren Produktionsabläufen neben anlagentechnischen Fragen, etwa im Hinblick auf Modularisierung und funktionale Sicherheit, simultanen Engineering-Abläufen eine wettbewerbskritische Rolle zukommt. \“Diesem Thema trägt der Verband u.a. mit der Gründung eines Ad-hoc-Arbeitskreises Rechnung, zudem wurde mit dem Thema der Hauptversammlung ein Element von Industrie 4.0 besetzt\“, sagte Namur-Vorstand Dr. Wilhelm Otten (Bild) von Evonik zum Auftakt der Veranstaltung. Im Rahmen einer Pressekonferenz äußerte der Verband überwiegend positive Einschätzungen im Hinblick auf die Umsetzung der Vision von Industrie 4.0.

Effizienzfaktor für Inbetriebnahme und Wartung

Die Rolle durchgängiger Engineering-Prozesse angesichts globaler Zusammenarbeit und steigender Anforderungen im Hinblick auf die \’Time-to-market\‘ stand auch im Fokus der Plenarvorträge. So adressierten Eckard Eberle und Hans-Georg Kumpfmüller, CEOs der Business-Units Industrial Automation Systems sowie Sensors and Communication beim Sponsor Siemens, unter dem Motto \’Auf dem Weg zu Industrie 4.0 – Mit Integrated Engineering die Wettbewerbsfähigkeit sichern\‘ die Rolle softwaregestützter Entwicklungsabläufe. Mit Schlaglichtern auf Anlagenplanung, Inbetriebnahme und Asset Management standen dabei flexible und zuverlässige Prozesse im Vordergrund. Als Erfolgsfaktor sowohl für die Integration der Prozessleittechnik als auch die disziplinübergreifende Zusammenarbeit rückte Eberle die Informationsbasis in den Fokus. Die Präsentationen von Peter Schöler, Wacker Chemie, Thomas Scherwietes von Evonik, Thomas Tauchnitz, Sanofi und Thorsten Pötter, Bayer, adressierten u.a. Herausforderungen im Engineeringprozess und bei der Schnittstellengestaltung sowie die Rolle der hochverfügbaren Informationsdienste und der IT-Sicherheit.

Länder- und bereichsübergreifende Zusammenarbeit

Der Anwenderverband kündigte an, seine internationalen Aktivitäten weiter zu verstärken. In China kann die Organisation bereits mehr als 190 Anmeldungen aus 43 Anwenderfirmen verzeichnen. Die Zusammenarbeit mit den europäischen Verbänden EEMUA, EI, Exera und WIB soll im Jahr 2014 durch eine gemeinsame Kooperationsvereinbarung vertieft werden. Im Rahmen der Veranstaltung kündigte Otten außerdem die Ausweitung der Organisation auf die Branchen Pharma, Öl und Gas an. Auch die Nachwuchsförderung nimmt weiter eine wichtige Rolle auf der Namur-Agenda ein: Der Arbeitskreis 4.14 \’Hochschulkontakte\‘ wird direkt an den Vorstand angebunden. Für seine langjährige Tätigkeit im Vorstand der Anwenderorganisation sowie sein Engagement um die Ausweitung der China-Aktivitäten wurde Dr. Norbert Kuschnerus, Bayer Technology Services, auf der Veranstaltung mit der Ehrenmitgliedschaft gewürdigt. Die goldene Ehrennadel der Organisation erhielt Dr. Wolfgang Morr, Bayer, in Anerkennung seiner Tätigkeit in der Namur sowie als Namur-Geschäftsführer, auch im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit Organisationen wie IEC, VDI GMA und ZVEI. Zudem kündigte die Organisation die Änderung der Rechtsform an: Die Namur wird von der Gbr in einen eingetragenen Verein überführt, die Eintragung soll Ende 2014 erfolgen. Die nächste Hauptsitzung findet am 6. und 7. November 2014 unter dem Motto \’Dezentrale Intelligenz\‘ in Bad Neuenahr statt. (mec)

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