Schnell - zuverlässig - flexibel

Installations-System mit IDC-Technik zur Energieverteilung

In Zeiten steigender Dezentralisierung wachsen die Anforderungen an ein Installations-System zur Energieverteilung. Installationen sollen einfach, schnell, flexibel und dabei möglichst kostengünstig sein. Das Installations-System QPD von Phoenix Contact zeigt hier interessante Lösungsansätze für unterschiedliche Applikationen (Bild 1).

Schnellanschlusstechnik IDC-Insulation Displacement Connector

IDC-Technik ist schon seit vielen Jahren in den Branchen Telekommunikation, Automobilindustrie und Elektronik etabliert. Die Technik heißt auch LSA-Technik – denn sie kommt ohne (L)öten, (S)chrauben und (A)bisolieren aus. Die Adern der abgemantelten Leitung werden einfach ohne vorherige Bearbeitung mit einem Spezialwerkzeug zwischen die Schneiden des IDC-Kontaktes geführt und durchtrennt :

Zunächst wird die Ader durch die Schrägen, die an den Schneiden angebracht sind, in die richtige Position geführt und zentriert. Damit wird eine gleichmäßige Kontaktierung erreicht (Kastenbild links).

Dann durchtrennen die Schneiden des IDC-Kontakts die Ader-Isolation. Dies geschieht zum einen durch den axialen Druck auf den Adern und zum anderen durch die konische Form des Schneidentrichters (Kastenbild Mitte).

Nach dem Durchtrennen der Ader-Isolation wird der Kontakt mit den Litzen hergestellt. Ein Vorteil dabei ist die gasdichte Verbindung, die den Kontaktbereich vor Umwelteinflüssen schützt (Kastenbild rechts).

Ein IDC-Kontakt kann also auch bei hoher Luftfeuchtigkeit – etwa in Waschstraßen – eingesetzt werden, ohne dass Korrosionsprobleme auftreten. Auch bei der Zuverlässigkeit steht die IDC-Anschlusstechnik herkömmlichen Anschlusstechniken wie Schraub- oder Federanschluss nicht nach. Durch die federnde Wirkung der IDC-Schneiden sind auch Umgebungen mit hohem Vibrationsaufkommen Infrastruktur-Projekten, bei der Brücken- oder Tunnelbeleuchtung, auf Baustellen sowie bei unzähligen weiteren Applikationen in rauer Umgebung kommen Installations-Systeme mit ganz unterschiedlichen Anschlussarten zum Einsatz. Bevorzugt werden oft Schraub-, Crimp-, oder Federanschlüsse – diese Techniken gelten als besonders zuverlässig. Als Nachteil erweist sich jedoch die zeitintensive Vorbereitung der zu kontaktierenden Leitungen. Da der Faktor Zeit die Gesamtkosten einer Installation immer stärker beeinflusst, sollte er schon bei der Entwicklung und Planung von Geräten und Anlagen berücksichtigt werden. Mit geeigneten Industrie-Steckverbindern kann hier viel Zeit und Geld gespart werden.

Schnelle Installation

Das industrietaugliche Installations-System QPD, das in einer vier- sowie in einer fünf-poligen Variante erhältlich ist, verfügt über die Schutzklasse IP68/IP69k sowie über eine Hammerschlagfestigkeit von IK07. Es ist mit Spannungen von bis zu 690V und Strömen bis zu 20A belastbar. Mit der IDC-Technik (Insulation Displacement Connector – siehe Kastentext) können Leitungen im Querschnittsbereich von 1,0-2,5mm2 starr und flexibel beschaltet werden. Die IDC-Kontakte durchdringen unterschiedliche Ader-Isolationen wie PE, PVC, TPE und Gummi. Das Installations-System verfügt über alle wesentlichen Komponenten zur Energieverteilung, auch weit verzweigte Installationen sind kein Problem. Die Option, das System fest oder steckbar zu nutzen, ermöglicht in komplexen Anlagen hohe Einsparungen. Aufgrund der verwendeten Quickon-Schnellanschlusstechnik können sich die Installationszeiten und die damit verbundenen Installationskosten um bis zu 80% reduzieren. Dabei spielt es keine Rolle, ob in normaler oder rauer Umgebung installiert wird. Ein gutes Beispiel für eine raue Installationsumgebung ist eine Straßenbeleuchtungs-Applikation in Finnland. Dort herrschen Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts, starke Winde und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Die Entscheidung zugunsten des Installations-Systems QPD fiel dort nicht nur wegen der schnellen und einfachen Installation, sondern auch wegen der robusten Bauweise und der hohen Zuverlässigkeit.

Einfach und zuverlässig

Bei der Installation vor Ort muss lediglich die Leitung abgemantelt werden, und die Adern müssen, passend zu ihren Polen, die deutlich auf dem Splice-Body erkennbar sind, zugeordnet und eingelegt werden. Für diesen Schritt wird kein Spezialwerkzeug benötigt. Die Quickon-Mutter wird sachgemäß angeschraubt – bereits nach den ersten Umdrehungen steigt die Anschraubkraft spürbar an. Dieser Punkt muss überwunden werden, damit zum einen die Adern komplett in die IDC-Kontakte geführt und die Isolation durchschnitten werden kann. Wie bei einer Kabelverschraubung wird dann der Leiter abgedichtet und die Zugentlastung hergestellt. Eine Besonderheit des Installations-Systems befindet sich in der Mutter. Sie enthält ein zweistufiges Grob- und Feingewinde, das wie ein Getriebe funktioniert. Durch die unterschiedlichen Gewindesteigungen werden Mutter und Splice-Body fast mühelos beim Beschalten in das Gehäuse hinein und beim Entschalten aus dem Gehäuse hinaus transportiert. Diese patentierte Funktion macht QPD einfach und damit anwenderfreundlich. Durch die spezifische Kodierung des Splice-Bodys ist ein Fehlstecken kaum noch möglich. Außerdem wird durch die Kodierung die richtige Steckposition leichter gefunden (Bild 2). Neben Wanddurchführungen mit M20- und M25-Gewinden umfasst das vier- und fünf-polige Programm Energieverteiler als H-Verteiler, T-Verteiler, Leitungsverbinder, eine Kombination aus Leitungsverbinder und Wanddurchführung sowie einen Steckverbinder. Um die Flexibilität des Installations-Systems dauerhaft zu erhöhen, wird es kontinuierlich ausgebaut. Für das Jahr 2014 sind bereits Varianten mit 5x6mm in der Planung. Diese Anforderung ist für Applikationen mit Strömen bis zu 40A interessant. Möglich sind dann auch T-Verteiler-Varianten mit einer Querschnittsreduzierung von 6 auf 2,5mm.

Höhere Flexibilität

Wegen der speziellen Kontaktbeschaffenheit sind die Anschlusszyklen auf maximal zehn begrenzt – was kein Nachteil sein muss. Bei höheren Steckzyklen kann der Steckverbinder eingesetzt werden – etwa wenn Anlagen wie Fahrgeschäfte auf Jahrmärkten oder Maschinen auf Baustellen oft auf- und wieder abgebaut werden. Die Steckzyklen des Steckverbinders sind auf 50 begrenzt. Der Steckverbinder darf zwar öfter genutzt werden, allerdings ist die Entriegelungskraft von >5Nm dann nicht mehr garantiert (Bild 3). Der Steckverbinder selbst gewinnt besonders bei hochflexiblen Anwendungen an Bedeutung. Er verfügt in seiner fünf-poligen Variante neben einem voreilendem PE-Anschluss über ein segmentiertes Speedcon-Gewinde und kann so durch eine 90°-Drehung mit dem Quickon-Anschluss kontaktiert werden. Um Unbefugten das Öffnen des Steckverbinders an öffentlichen Orten zu erschweren, ist ein handelsüblicher Schraubendreher erforderlich. Ein Fehlstecken ist aufgrund der vorhandenen Kodierung nahezu unmöglich. Alle Artikel des Installations-Systems sind ungesteckt in der Schutzart IP20 ausgeführt – und somit fingerberührgeschützt.

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Phoenix Contact Deutschland GmbH
http://www.phoenixcontact.com

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