Industrie 4.0 konkretisiert sich

Industrie 4.0 wird konkret und führt zur Zusammenarbeit von IT, Maschinen- und Anlagenbau sowie Elektrotechnik
Um die Aktivitäten rund um die \'Vierte Industrielle Revolution\' zu bündeln, haben die Verbände Bitkom, VDMA und ZVEI eine gemeinsame Geschäftsstelle gegründet. Diese knüpft thematisch an die Arbeit des Arbeitskreises \'Industrie 4.0\' an.

Auf der Hannovermesse wurde die Plattform Industrie 4.0 vorgestellt. Diese geht aus dem Arbeitskreis Industrie 4.0 hervor und ist eine Zusammenarbeit verschiedener Verbände und Organisationen. Die Geschäftsstelle wird getragen von den drei Industrieverbänden Bitkom, VDMA und ZVEI. Ein Vorstandskreis repräsentiert die Plattform durch namhafte Vertreter aus Unternehmen und Verbänden. Ein Lenkungskreis legt die Ziele der Zusammenarbeit fest und prüft deren Umsetzung. Auch in diesem Kreis sind namhafte Unternehmen und Verbände vertreten. Professorinnen und Professoren bilden den wissenschaftlichen Beirat, der die Arbeit der Plattform unterstützt. In den Arbeitsgruppen werden dann konkrete Themen wie zum Beispiel Standardisierung, Arbeitsgestaltung, Sicherheit und rechtliche Rahmenbedingungen bearbeitet.

Einheitliches Vorgehen

Es ist wohl ein ziemlich einmaliger Vorgang in der jüngeren Geschichte, dass die Verbände so großer Industriezweige wie Elektrotechnik, Maschinenbau und Informationstechnologien derart eng zusammen arbeiten. Die Initiative soll das \’Zukunftsprojekt Industrie 4.0\‘ der Hightech-Strategie der Bundesregierung weiterführen und den Industriestandort Deutschland stärken. Das Hauptziel ist die Entwicklung von Technologien, Standards, Geschäfts- und Organisationsmodellen und ihre praktische Umsetzung. Die gemeinsame Plattform Industrie 4.0 wird zusätzlich zur verbandsübergreifenden Geschäftsstelle aus einem Lenkungskreis, einem wissenschaftlichen Beirat und mehreren thematischen Arbeitsgruppen bestehen. Im Rahmen der Arbeitsgruppen sind weitere Verbände und Organisationen zur Mitarbeit eingeladen. Dem Lenkungskreis werden Mitgliedsunternehmen der drei Verbände angehören. \“Der industrielle Sektor steht vor einem massiven Umbruch, die nächste industrielle Revolution wird durch Vernetzung und das Internet geprägt sein\“, sagt Bitkom-Präsident Professor Dieter Kempf. Wertschöpfungsketten wandeln sich zu Wertschöpfungsnetzen. In der Industrie 4.0 werden ITK-, Automatisierungs- und Produktionstechnologien künftig stärker denn je miteinander verzahnt. Dabei gelte es, den traditionellen Kern der deutschen Industrie mit seiner international herausragenden Position zu verteidigen und auszubauen. \“Deutschland hat ideale Voraussetzungen, eine weltweite Führungsrolle bei Industrie 4.0 einzunehmen: Wir sind stark in der Entwicklung und Anwendung von Produktions-, Automatisierungs- und eingebetteter Informationstechnik und verfügen über langjährig eingespielte industrielle Netzwerke\“, sagt VDMA-Präsident Dr. Thomas Lindner. \“Die führende Position der deutschen Industrie auf dem Gebiet der softwareintensiven eingebetteten Systeme gilt es zu nutzen, um den nächsten Schritt zum Internet der Dinge und Dienste im industriellen Umfeld erfolgreich zu gestalten. Gemeinsam werden wir Deutschland zum Leitmarkt und Leitanbieter innovativer internetbasierter Produktionstechnologien machen\“, sagt ZVEI-Präsident Friedhelm Loh.

Mehr als ein Hype In Hannover wurde der Bericht des Arbeitskreises Industrie 4.0 Bundeskanzlerin Angela Merkel übergeben. Die Ernsthaftigkeit, mit der Politik, Verbände, Hochschulen und Unternehmen an dem Thema Industrie 4.0 arbeiten, zeigt mir, dass es sich nicht nur um einen Hype handelt. Es ist eine echte Chance für den Standort Deutschland, auch in Zukunft als Industrienation erfolgreich zu sein. Für alle Unternehmen ist es eine spannende Herausforderung, über die wir als Fachmedium gerne berichten.

www.plattform-i40.de

VDMA e.V.
http://www.vdma.org

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