IFR: Das kräftige Wachstum der Roboterverkäufe setzt sich fort Allzeithoch für die Roboterindustrie

Nach einem weiteren kräftigen Anstieg der Roboterverkäufe von 18% im Jahr 2011 auf fast 140.000 Einheiten - ein neuer Spitzenwert - wird ein weiteres Wachstum zwischen 2012 und 2014 um durchschnittlich sechs Prozent pro Jahr die Roboterlieferungen 2014 auf rund 167.000 Stück bringen. Dann werden 1,3 Millionen Roboter weltweit in den Fabriken eingesetzt sein. Das besagt die am 1. September in Frankfurt (Main) veröffentlichte Studie World Robotics 2011 - Industrieroboter.

Dr. Shinsuke Sakakibara (Bild 2), IFR Präsident, sagte anlässlich der Veröffentlichung der Studie World Robotics 2011 – Industrieroboter: \“Eine Verknappung der Komponenten und Kapazitätsengpässe könnten dazu führen, dass ein Teil der erwarteten Verkäufe von 2011 nach 2012 verschoben werden.\“ Er fügte hinzu: \“Bestimmte Risiken müssen für diese optimistische Prognose in Betracht gezogen werden, wie z.B. eine starke Abschwächung des Wachstums der Weltwirtschaft oder sogar eine neue Rezession, die durch die finanziellen Probleme großer Märkte ausgelöst werden kann.\“ Automobil- & Elektronikindustrie bleiben Wachstumsmotoren Die Volumenbestellungen werden weiter von der Automobilindustrie kommen. Die Realisierung von Elektro-Mobilität, neue Materialen (Faserverbundstoffe) und die Modernisierung der Produktionsprozesse werden die wichtigsten Treiber für Investitionen sein. Auch die Elektro-/Elektronikindustrie werde weiter in Kapazitäten und in Modernisierung investieren. Ein steigender Trend zu Flachbildfernsehern, einschließlich LED-Beleuchtung sowie zu Touch-Screens, OLED-Technologien und 3D-Displays beispielsweise für Smart Phones sei zu beobachten. Der Bedarf von Solarzellen werde weiter erheblich ansteigen. Die Nuklearkatastrophe in Fukushima verstärkt die Nachfrage nach alternativen Energien. Auch die Investitionen aller anderen Branchen gewinnen der Studie zufolge an Fahrt. Roboterlieferungen: 2014 ist China an der Spitze Das Wachstum der Roboterinstallationen werde sich vor allem in den Wachstumsmärkten und in Nordamerika fortsetzen. Die Roboterlieferungen nach China werden weiter nach oben schießen. Spätestens 2014 soll China an der Spitze der Robotermärkte sein, was die jährlichen Lieferungen angeht. Die Roboterverkäufe in der Republik Korea werden nur langsam wachsen nach den immensen Investitionen 2010. Investitionen in Japan werden in den nächsten Monaten durch den Wiederaufbau und neue Projekte an Fahrt gewinnen. Aufgrund der Katastrophe in Japan versuchen die japanischen Unternehmen ihre Produktionsstätten geografisch zu diversifizieren. Dies werde zu beträchtlichen Roboterinstallationen in den asiatischen Märkten, in Europa und in Nordamerika führen. Die notwendige Erhöhung der Automatisierung der industriellen Produktion in den USA wird sich fortsetzen. Die Unternehmen seien zu diesen Investitionen gezwungen, wenn sie auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig bleiben wollen. Der Robotermarkt werde in Europa unterdurchschnittlich wachsen, da in den westeuropäischen Ländern die Roboterlieferungen nur moderat erhöht werden. Dagegen werden die Roboterinstallationen in Ost- und Mitteleuropa stark zunehmen. Steigende Löhne und ein sich verbessernder Lebensstandard werden die Automatisierung dort sowie in Asien und Südamerika fördern. Der Einsatz von Robotern wird vielseitiger Wie die World Robotics 2011 ebenfalls prognostiziert, werden die Anwendungsmöglichkeiten für Roboter steigen. Das demonstrieren sieben Fallstudien der Publikation. Konsumgüter werden zunehmend individualisiert und müssen schnell auf den Markt kommen. Das heißt: Mehr Versionen oder Varianten von Gütern stehen dem Konsumenten zur Verfügung. Das erfordere eine flexible Automation. Roboter, einmal programmiert für verschiedene Prozesse, können leicht von Prozess zu Prozess wechseln. Die Produktivität werde in Standardanwendungen erhöht. Roboter und Werker arbeiten ohne Schutzzaun zusammen. Die Roboterhersteller konzentrieren sich verstärkt auf weitere technologische Innovationen. Auswertung der Roboterdichte deckt immense Potenziale auf Nur etwa 50 Industrieroboter wurden der Studie zufolge Ende 2010 weltweit pro 10.000 Beschäftigte in der Verarbeitenden Industrie eingesetzt. Japan, die Republik Korea und Deutschland stehen an der Spitze der automatisierten Länder in der Welt mit einer Roboterdichte zwischen 250 und 300. Im Gegensatz dazu seien weniger als 20 Roboter pro 10.000 Beschäftigte in der Verarbeitenden Industrie in den großen Wachstumsmärkten China, Indien, Russland und Brasilien im Einsatz. Die Roboterdichte sei in der Automobilindustrie im Vergleich zu allen anderen Branchen (General Industry) ziemlich hoch. Japan habe mit Abstand die höchste Roboterdichte in der Automobilindustrie, mehr als 1.400 Indust­rieroboter sind dort pro 10.000 Beschäftigte installiert. Danach folgen Italien, Deutschland und die USA mit Roboterdichten zwischen 1.100 und 1.200. Mit einer Rate von rund 200 Robotern haben Korea und Japan die höchste Anzahl von Robotern im Einsatz in der General Industry. Das kommt überwiegend durch entsprechende Roboterinstallationen in der Elektronikindustrie. Die beachtliche Rate von 134 Robotern in der General Industry in Deutschland verteilt sich dagegen mehr. Besonders in der Metallindustrie, der chemischen Industrie, der Nahrungsmittelindustrie und der Elektro-/ Elektronikindustrie ist die Roboterdichte entsprechend hoch. Hohe Roboterinvestitionen haben in China in den vergangenen Jahren die Roboterdichte in der Automobilindustrie stark erhöht. Zwischen 2006 und 2010 erhöhte sie sich von 37 Robotern auf 105 Roboter pro 10.000 Beschäftigte. Auch in den anderen Branchen haben sich die Installationen kräftig erhöht. Die Roboterdichte liege allerdings noch unter zehn. Das Potenzial für Roboterinstallationen sei immer noch gewaltig in diesem Markt. Das Ergebnis dieser Auswertung sei, dass in fast allen untersuchten Ländern das Potenzial für Roboterinstallationen nicht nur in der General Industry gewaltig ist, sondern auch beachtlich hoch in der Automobilbranche in den Wachstumsmärkten und aber auch in einigen traditionellen Märkten. Dort geben notwendige Modernisierungen und Umrüstungen die Impulse. 2010: Starkes Comeback der Industrieroboter 2010 verdoppelten sich die Roboterverkäufe fast auf 118.337 Einheiten im Vergleich zu 2009. Die Automobilindustrie und die Elektronikindustrie waren die Motoren für diese starke Erholung. Der Umsatz erholte sich um 50%auf 5,7Mrd.US$, was allerdings noch unter dem Wert von 2008 liegt, einem der erfolgreichsten Jahre. Rechnet man die Kosten für Software, Zubehör und Systemintegration dazu, liegt der tatsächliche Robotermarkt bei 17,5Mrd.US$. In den einzelnen Regionen verlief die Erholung 2010 unterschiedlich. Asien (einschließlich Australien und Neuseeland) war an der Spitze mit einem Zuwachs von 137% auf fast 70.000 Stück, die höchste Anzahl, die je registriert wurde. Die dynamischsten Märkte waren China, die Republik Korea und die ASEAN-Staaten. Die Verkäufe in diese Länder verdreifachten sich. Die Republik Korea war mit rund 23.500 verkauften Robotern an der Spitze und überholte damit Japan. Dort konnte die ebenfalls starke Zunahme von Roboterlieferungen noch nicht den Einbruch von 2009 kompensieren. Rund 17.100 Stück wurden nach Amerika geliefert, 90% mehr als im Jahr 2009. Damit wurde fast wieder der Spitzenwert von 2008 erreicht. In den USA erhöhten sich die Roboterlieferungen um 111% im Vergleich zu 2009 auf 14.380 Stück – fast die Anzahl von 2008. Wie die Studie ebenfalls verdeutlicht, seien die wichtigsten Treiber dieses Wachstums die Elektronikindustrie und die Metallbranche, die ihre Roboterinvestitionen beachtlich erhöhten. Die Automobilindustrie blieb der wichtigste Kunde, aber die Zunahme der Roboterbestellungen lag unter dem Durchschnitt. Rund 30.600 Stück wurden in Europa verkauft, 50% mehr als 2009. Das liegt etwa 13% unter den Spitzenwerten von 2007 und 2008. Zwischen 2005 und 2008 habe ein starker Trend zur Automatisierung die Roboterverkäufe angekurbelt. Aber der wirtschaftliche Abschwung 2008/2009 habe diesen Trend gestoppt. 14.000 neue Industrieroboter wurden 2010 nach Deutschland geliefert, 65% mehr als 2009. Nach dem starken Absturz von 2009 war das die drittstärkste Anzahl, die je registriert wurde. Vor allem die Autohersteller waren der Motor für diese starke Erholung mit 172% mehr Industrierobotern als 2009. Auch andere große Kunden wie die Autozulieferer, die Metallbranche und die Gummi- und Kunststoffindustrie haben ihre Bestellungen um fast 50% gegenüber 2009 erhöht, berichtet die Studie. Die Verkäufe in die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie erreichten einen neuen Spitzenwert. Die Roboterverkäufe nach Italien erhöhten sich um 57% auf rund 4.500 Stück nach zwei Jahren rückläufiger Verkäufe. Die Roboterlieferungen in die Automobilindustrie wären der Grund für den starken Anstieg. Die Verkäufe in alle anderen Industrien erhöhten sich unter dem Durchschnitt.

VDMA e.V.
http://www.worldrobotics.org

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Bild: Ceratizit Deutschland GmbH
Bild: Ceratizit Deutschland GmbH
Werkzeuge – immer passend

Werkzeuge – immer passend

Eine digitalisierte Fertigung hat viele Gesichter… und Recker Technik aus Eschweiler setzt ihr auf jeden Fall einen Smiley auf. Dort bringt die Produktion mit digitalen Zwillingen mehr Effizienz in den Alltag sowie gleichzeitig mehr Überblick über das Toolmanagement und die Werkzeugkosten. Mit dabei: Zwei Tool-O-Maten, die intelligenten Werkzeugausgabesysteme von Ceratizit – dank denen immer das passende Werkzeug für den Job zur Hand ist.

mehr lesen
Bild: Hainbuch GmbH
Bild: Hainbuch GmbH
„Wie passende Spanntechnik die Automation voranbringt“

„Wie passende Spanntechnik die Automation voranbringt“

Zunehmend individuellere Kundenanforderungen, mehr Schwankungen im Auftragseingang und weniger Fachkräfte – diese Faktoren beeinflussen die Fertigungsplanung zunehmend. Gerade bei kleinen Herstellungschargen mit Losgrößen unter 100 macht in diesem Spannungsfeld die Automatisierung, etwa von Hainbuch, den Unterschied. Ein entscheidender Ansatzpunkt in der Umsetzung ist neben Maschine, Roboter und Bediener der Rüst- und Spannprozess.

mehr lesen
Bild: Schunk SE & Co. KG Spanntechnik
Bild: Schunk SE & Co. KG Spanntechnik
Futter für die Ewigkeit

Futter für die Ewigkeit

Siemens Energy setzt für die Präzisionsbearbeitung an einer Horizontaldrehmaschine Magnos Elektropermanent-Magnetspannfutter von Schunk ein. Dank der gleichmäßig dauerhaft wirkenden Magnetspannkraft erfolgt das Spannen der Werkstücke deformations- und vibrationsarm – für eine ausgezeichnete Bearbeitungs- und Oberflächenqualität. Mit der zugehörigen App lässt sich die Spannsituation simulieren und sicher parametrieren.

mehr lesen