Im Mittelpunkt des Forschungsprojekts stehen zum einen intelligente Benutzeroberflächen, die sich an die jeweilige Situation und den Benutzer anpassen, zum anderen damit verbundene Interaktionskonzepte, die über herkömmliche Bedienkonzepte hinausgehen. Ziel ist u.a., dass ein Automatisierungssystem selbst erkennt, auf welcher Hardware es läuft, und in weiterer Folge automatisch alle nötigen Anpassungen für seine optimale Betriebsfähigkeit auf dem jeweiligen Endgerät vornimmt. Die aus der Forschung resultierende Lösung sollte sich durch vier Neuerungen auszeichnen: neue Bedien-/Interaktionskonzepte, intelligente Steuerungselemente, angepasste Nutzung für mobile Endgeräte sowie die Unterstützung bei der Projektierung und dem Applikationsdesign.
Neue Interaktionskonzepte
Adaptive Benutzeroberflächen sind für zeitgemäßes, schnelles und sicheres Bedienen, Beobachten und Steuern alleine nicht ausreichend. Intelligente Automatisierungssysteme benötigen darüber hinaus neue Interaktionskonzepte, die den Anwender bei der Umsetzung seiner Aufgaben bestmöglich unterstützen. Die Möglichkeiten sind weitreichend und umfassen u.a. Touch-, Multi-Touch- und Multiuser-Multi-Touch-Bedienung, eine Muster-, Positions- oder Gestenerkennung, Spracheingabe, Eye-Tracking zur Verfolgung des Aufmerksamkeitsfokus des Anwenders oder auch eine Steuerung, die auf Körpergesten basiert. Bei der Entwicklung von Interaktionskonzepten für die Industrie begegnet man im Vergleich zum Consumer-Markt einer Reihe besonderer Herausforderungen, die in der Forschung beachtet werden müssen:
- In industriellen Arbeitsumgebungen ist von einer erhöhten Lärmbelastung auszugehen, die eine Spracheingabe nur eingeschränkt oder auch gar nicht erlaubt.
- Interaktionselemente am Bildschirm müssen auch mit Handschuhen auf verschmutzten Oberflächen zu nutzen sein.
- Im Industrieumfeld liegt eine erhöhte Gefahren- und Unfallwahrscheinlichkeit vor, wonach insbesondere bei falsch zu interpretierenden oder mehrdeutigen Gesten höchste Vorsicht geboten ist. Das Risiko für zufällige, unbeabsichtigte oder fehlerhafte Eingaben muss mittels spezifischer Verriegelungs- und Sicherheitsmechanismen auf ein Minimum reduziert werden.
Forschungsprojekt knüpft an umfassende Vorarbeit an
Auf dem Weg zu intelligenten Benutzeroberflächen mit neuen Interaktionskonzepten hat Copa-Data in den vergangenen Jahren bereits viel Vorarbeit in der Produktentwicklung von zenon geleistet. Mit einer nativen 64Bit-Applikation, der Implementierung von DirectX als Grafik-Engine und der Unterstützung der generischen, auf Windows 8 basierenden Multi-Touch-Funktionalität wurde mit dem jüngsten Software-Release, zenon 7.10, die Basis für Weiterentwicklungen auf diesem Gebiet geschaffen. Zusätzlich fließen in das neue Forschungsprojekt \’zenon Smart Interfaces\‘ Erkenntnisse aus drei vorangegangenen Studien zum Thema Benutzeroberflächen ein, die im Jahr 2011 mit unterschiedlichen Vertretern externer Forschungseinrichtungen durchgeführt wurden. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und wird von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) finanziell unterstützt.