Exportmärkte wandern

Wie die Maschinenbauer ihre Exportmärkte seit der Weltwirtschaftskrise verlagern
Die immer noch dominierende Rolle der EU-Länder für den Maschinenexport hat sich seit 2008 dramatisch relativiert. Aber auch bei den Exportanteilen in die BRIC-Länder zeigen sich deutliche Verschiebungen. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung von Quest TechnoMarketing, die im Quest Trend Magazin veröffentlicht ist.

Der Umsatz des deutschen Maschinenbaus erreichte Anfang 2010 sein Krisentief mit 67,5 Indexpunkten (Wertindex des Statistischen Bundesamtes). Dann setzte eine rasante Aufwärtsbewegung ein, die Ende 2010 das Hoch zu Beginn der Weltwirtschaftskrise 2008 (135,1) mit 137,6 leicht übertraf. Seitdem wurde diese Aufwärtsentwicklung durch eine große Seitwärtsbewegung abgelöst. Das gilt sowohl für den Gesamtumsatz des deutschen Maschinenbaus als auch für seine Aufteilung auf Umsätze im Inland und im Export.

Konzentration der Märkte

Die Exportmärkte des deutschen Maschinenbaus sind hochkonzentriert. Drei Viertel der Maschinenexporte (76%) gingen 2008 in die EU (52%) und in weitere sechs Länder (24%), die aus den BRIC-Ländern sowie den USA und Japan bestehen. Alle übrigen 199 Exportländer kamen zusammen nur auf einen Anteil am Maschinenexport von 24% (2008). Seit der Weltwirtschaftskrise 2008/2009 zeigen sich teilweise dramatische Verlagerungen der Exportmärkte. Seit Ausbruch der Krise sank die Exportquote in die EU kontinuierlich von 52% (2008) auf 44% im Jahr 2012. Gleichzeitig steigerten die Maschinenbauer ihre Exporte in die Länder China, USA, Russland, Indien, Brasilien und Japan. Der Anteil dieser sechs Länder an den Exporten stieg von 24% im Jahr 2008 auf 30% im Jahr 2012.

Strukturelle Veränderungen bringen Verlagerungen

Die Dramatik in der Verlagerung der Exportmärkte kommt darin zum Ausdruck, dass der Exportanteil in die EU im Jahr 2008 denjenigen in die sechs Länder noch um 28 Prozentpunkte überragte. Schon fünf Jahre später hatte sich dieser Abstand auf 14 Prozentpunkte halbiert! (EU 44%, BRIC und USA, Japan 30%, Zahlen für 2012 gemäß Außenhandelsstatistik des Statistischen Bundesamtes). Die Entwicklung der Exportanteile in die BRIC Länder sowie in die USA und Japan seit 2008 zeigt: Die Weltwirtschaftskrise 2008/2009 hat China zum wichtigsten Exportmarkt der Maschinenbauer außerhalb der EU katapultiert. Der Exportanteil von Maschinen nach China stieg von 6,6% (2008) auf den Höchstwert von 11,5% in 2011 und lag 2012 bei 10,2%. Der Exportanteil in die USA lag bereits seit 2009 unter dem von China und betrug 9,1% im Jahr 2012. Die Exportanteile von Maschinen nach Russland, Brasilien, Indien und Japan stagnieren seit der Weltwirtschaftskrise. Diese Verlagerung der Exportmärkte ist eine Auswirkung der strukturellen Veränderungen im Verlauf der Industrieproduktion in den Industrieländern seit dem Jahr 2000, die Quest TechnoMarketing in einer weiteren Untersuchung identifiziert und veröffentlicht hat.

Quest Techno Marketing
http://www.qtm.de

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Bild: Ceratizit Deutschland GmbH
Bild: Ceratizit Deutschland GmbH
Werkzeuge – immer passend

Werkzeuge – immer passend

Eine digitalisierte Fertigung hat viele Gesichter… und Recker Technik aus Eschweiler setzt ihr auf jeden Fall einen Smiley auf. Dort bringt die Produktion mit digitalen Zwillingen mehr Effizienz in den Alltag sowie gleichzeitig mehr Überblick über das Toolmanagement und die Werkzeugkosten. Mit dabei: Zwei Tool-O-Maten, die intelligenten Werkzeugausgabesysteme von Ceratizit – dank denen immer das passende Werkzeug für den Job zur Hand ist.

mehr lesen
Bild: Hainbuch GmbH
Bild: Hainbuch GmbH
„Wie passende Spanntechnik die Automation voranbringt“

„Wie passende Spanntechnik die Automation voranbringt“

Zunehmend individuellere Kundenanforderungen, mehr Schwankungen im Auftragseingang und weniger Fachkräfte – diese Faktoren beeinflussen die Fertigungsplanung zunehmend. Gerade bei kleinen Herstellungschargen mit Losgrößen unter 100 macht in diesem Spannungsfeld die Automatisierung, etwa von Hainbuch, den Unterschied. Ein entscheidender Ansatzpunkt in der Umsetzung ist neben Maschine, Roboter und Bediener der Rüst- und Spannprozess.

mehr lesen
Bild: Schunk SE & Co. KG Spanntechnik
Bild: Schunk SE & Co. KG Spanntechnik
Futter für die Ewigkeit

Futter für die Ewigkeit

Siemens Energy setzt für die Präzisionsbearbeitung an einer Horizontaldrehmaschine Magnos Elektropermanent-Magnetspannfutter von Schunk ein. Dank der gleichmäßig dauerhaft wirkenden Magnetspannkraft erfolgt das Spannen der Werkstücke deformations- und vibrationsarm – für eine ausgezeichnete Bearbeitungs- und Oberflächenqualität. Mit der zugehörigen App lässt sich die Spannsituation simulieren und sicher parametrieren.

mehr lesen