Cloud-Einsatz genau abwägen
Eine prinzipielle Empfehlung zum Einsatz von Cloud-Anwendungen in der Fertigung und Produktion lässt sich, Stand heute, nicht geben. Bei produktionsnahen Anwendungen, die nicht unmittelbar die Produktions- und Fertigungsabläufe tangieren – also in erster Linie deren Vorbereitung oder Planung betreffen – können Cloud-Lösungen jedoch bereits sinnvoll eingesetzt werden. Das wichtigste Kriterium sollte hier sein, dass diese vorgelagerten Prozesse nicht zeitkritisch sind und somit beispielsweise eine fehlende Verfügbarkeit keine direkten Auswirkungen hat. Des Weiteren sollte trotz aller Effizienz- und Kostenaspekte die Sicherheit der Fertigungs- und Produktionsumgebung oberste Priorität haben. Hierbei können primär – bis dato – keine Standardmaßnahmen zum Einsatz kommen, da alle Methoden, wie etwa der Einsatz von verschlüsselten Daten, zu einer Minderung der Performance führen und von daher für Echtzeitanforderungen ungeeignet sind. Die Nutzung von Verschlüsselungsmechanismen ist jedoch bestens geeignet, um Daten aus den produktionsnahen Anwendungen zu schützen. Ebenso sind Virtual Private Networks (VPN) gut einsetzbar, um eine Anbindung zwischen lokaler Produktion und externen Komponenten gegen Zugriffe abzusichern.
Zu schaffende Rahmenbedingungen
Des Weiteren ist es notwendig noch verschiedene Rahmenbedingungen zu schaffen, bevor Unternehmen sich ernsthaft mit dem Einsatz der Cloud beschäftigen können. Hierzu gelte es nach Ansicht des VDE-Vorstandsvorsitzenden Dr. Hans Heinz Zimmer auf jeden Fall, den Breitbandausbau zu forcieren. Zudem müssten neue Kompetenzen in der Informations- und Kommunikationstechnik aufgebaut werden – auch, so Zimmer, mit Blick auf das große Thema IT-Sicherheit und Sicherheitstechnologien.